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Der Beethoven-Fluch

Der Beethoven-Fluch

Titel: Der Beethoven-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.J. Rose
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Bewegung war, tat er sich schwer mit dem Stillsitzen. Aber dies war nun mal kein Heimspiel für ihn, und weitergehende Befugnisse wollten ihm die österreichischen Behörden nicht zugestehen. Während er so dasaß und beobachtete, stellte er zu seiner Bestürzung fest, dass ihn ganz unverhofft ein beklemmendes Gefühl überkam. Während sein österreichischer Kollege per Telefon versuchte, von der Streifenwagenbesatzung nähere Informationen über die Vorgänge zu erhalten, bemerkte Lucian, dass die Sanitäter jemanden auf einer Trage aus der Kirche transportierten. Hinter ihnen folgten zwei Männer, einer davon Samuels. Den anderen kannte Lucian nicht.
    Kurz darauf öffnete sich das Portal erneut, und heraus trat Meer Logan, kreideweiß im Gesicht, die Frisur in Unordnung.
    Kalfus klappte sein Diensthandy zu. “Logan ist kollabiert, Herzinfarkt, wie’s aussieht.”
    Der Rettungswagen brauste mit Blaulicht und heulenden Sirenen davon. Einer der Polizisten half Meer Logan in den Streifenwagen, der ebenfalls gleich losfuhr. Auf dem Bürgersteig zurück blieben der Mönch sowie Samuels und der Unbekannte. Lucian verfolgte, wie die beiden einige Worte wechselten, sich von dem Mönch verabschiedeten und dann gemeinsam losmarschierten.
    An einem Taxistand an der Straßenecke blieben sie stehen und reihten sich ein hinter einer älteren Dame mit einem riesigen Tulpenstrauß. Nachdem diese mit ihrem Taxi abgefahren war, rückte der nächste Wagen nach, und die beiden Männer stiegen ein. Sobald die Taxe sich von der Bordsteinkante löste, ließ Kalfus den Motor an und fädelte sich hinter dem Wagen ein. “Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, die Fahrt geht zum Krankenhaus.”
    “Und ich würde sagen: richtig geraten. Nur wüsste ich zu gerne, was die da in der Kirche gesucht haben. Könnten Sie vielleicht Verstärkung anfordern, die Samuels weiter observiert, auch im Krankenhaus? Wir beide könnten dann zurück zur Kirche und dem Mönch mal auf den Zahn fühlen.”
    “Müsste klappen.”
    “Ich frage mich, wer der Mann in dem blauen Mercedes war, etwa auf halber Höhe der Straße, der genau wie wir die Kirche beobachtet hat? Bestimmt hängt er sich auch an den Konvoi zum Hospital dran. Und zweitens: Wen hat der im Visier?”
    “Was denn für ein Mann?”
    Lucian war keineswegs stolz darauf, dass ihm der in seinem Wagen Zeitung lesende Unbekannte aufgefallen war, seinem österreichischen Kollegen hingegen nicht. Ja, es wäre ihm sogar lieber gewesen, Kalfus hätte den Kerl zuerst entdeckt; es hätte Lucians Vertrauen in seinen neuen Partner gestärkt. “Er kam direkt nach uns und hielt da”, erklärte er. “Parkte da einfach und las Zeitung. Guckte alle Naselang auf die Uhr, als wartete er auf jemanden. Aber auf wen? Das wäre Frage Nummer drei. Wenn Sie mich fragen: Der beschattet einen aus unserer Vierergruppe in der Kirche. Und auf die Person hat er gewartet.”

44. KAPITEL
    D ienstag, 29. April – 09:49 Uhr
    Vom Bürgersteig aus blickte der Mönch dem Rettungswagen und den Polizeifahrzeugen hinterher. Den Mann in dem unauffälligen grauen Anzug bemerkte er erst, als der ihn bereits ansprach. “Entschuldigen Sie, Pater”, sagte er, indem er ein Kärtchen zückte und es Bruder Franziskus unter die Nase hielt. “Darf ich fragen, was hier eben vorgefallen ist?”
    Der Mönch erkannte den Dienstausweis der österreichischen Bundespolizei. “Aber ich habe doch schon mit Ihren Kollegen gesprochen”, erwiderte er verwirrt. Wie viele Stellen waren denn auf einmal mit diesem kleinen Notfall befasst?
    “Verstehe. Aber ich bin vom Kunstraubdezernat. Wir ermitteln in dieser Sache von Amts wegen, denn hier handelt es sich um ein staatliches Kulturdenkmal.”
    Etwas genervt wiederholte der Mönch, was er gesehen hatte. “In der Herzgruft ist ein Besucher zusammengebrochen. Anscheinend Herzanfall.”
    “Was hatte die Besuchergruppe denn vor der offiziellen Öffnungszeit in der Kirche zu suchen?”
    “Wie andere auch wollten sie Zwiesprache mit Gott halten und die Herzgruft besichtigen.”
    “Wenn es Ihnen recht ist, sehe ich mich in der Gruft mal um.”
    “Der Notfall war rein medizinischer Art. Es gab keinerlei Streit, keinen Unfall, nichts, was die Loretokapelle beträfe.”
    “Das mag ja alles sein. Aber wenn es Ihnen nicht allzu viele Umstände macht, würden Sie mir bitte den Schauplatz zeigen? Und lassen Sie die Touristen draußen, bis ich fertig bin. Dauert bloß ein paar Minuten.”
    Widerwillig, doch

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