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Der Beethoven-Fluch

Der Beethoven-Fluch

Titel: Der Beethoven-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.j. Rose
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Konzertsaal auf dem Bildschirm abspielte. Selbst ein Soundtrack zur dramatischen Untermalung durfte nicht fehlen.
    “Als säße man in einem James-Bond-Film, was, Yalom?”, fragte Paxton. Er konnte seinen Stolz kaum verbergen.
    “Da möchte man glatt jemanden losjagen und gucken, wie das in echt funktioniert”, murmelte Alana Green wehmütig.
    Paxton musste lachen. “Sagen Sie so was lieber nicht vor der Presse”, mahnte er. “Da wird einem ja angst und bange!” Dann wandte er sich an Tucker Davis, der ebenfalls schon lange zu den Top-Leuten bei Global Security gehörte. “Ihr Einsatz, Mr. Ingenieur. Erzählen Sie uns mal was über die Infrastruktur des eigentlichen Gebäudes.”
    “Alt und zugig, der Kasten”, knurrte Tucker. “Total verwinkelt und verschachtelt. Aber wir sind rund um die Uhr dran, und ich bin sicher, dass wir sämtliche Ecken kennen. Mit den Ratten, die durch die Leitungen raufkommen, sind wir sogar per du.”
    “Klingt ja richtig schadenfroh!” Paxton war irritiert. Tucker war eher der wortkarge Typ. Er sah es nicht gern, wenn Journalisten in der Nähe herumlungerten, und ließ sich der Presse gegenüber nur ungern irgendwelche Fakten entlocken, erst recht nicht vor einer Veranstaltung. “Was ist denn mit Ihnen los?”
    “Meine Frau hat gestern Abend angerufen.” Pause. “Sie ist schwanger.”
    Die beiden probierten es schon seit etlichen Jahren, und die Neuigkeit wurde mit lautem Hallo und Glückwünschen zur Kenntnis genommen. Kerri verdrückte sogar eine heimliche Träne, was Paxton ziemlich beeindruckte. Die junge Dame arbeitete nun seit fünf Jahren für ihn, aber noch nie hatte er solche Gefühlsregungen bei ihr erlebt. Noch überraschender fand er, dass diese Geste ihn selber anrührte – eine unerwartete, unangebrachte und unerwünschte Reaktion. Er vermischte nie Geschäftliches mit Privatem; das hatte er immer so gehalten, und er gedachte, es auch weiter zu tun. Ganz unvermutet stand er auf, weil er es kaum abwarten konnte, den Konzertsaal von innen zu sehen. “Ich würde jetzt gern die Örtlichkeiten in Augenschein nehmen. Möchten Sie mitkommen, Yalom?”
    “Herzlich gern! Würde mir zum jetzigen Zeitpunkt sehr entgegenkommen.”
    “Kerri?” Paxton sah seiner Assistentin über die Schulter und spähte auf den Laptop-Monitor. “Gibt’s noch irgendwas zu beachten, ehe wir rüber zum Konzertsaal gehen?” Es war sein standardmäßiger Schlusssatz – die Frage, mit der er jede Sitzung beendete. Dabei wusste er eines ganz genau: Auf diese junge Dame, die so schnell nichts umwarf, wirkte die Frage wie das Kratzen auf einer Kreidetafel. Das galt im Übrigen nicht nur für sie, sondern für das gesamte Team.
    “Nein, das war’s.”
    Paxton zweifelte zwar nicht an ihr, verließ sich andererseits aber auch nicht ganz auf sie. Auf andere übrigens auch nicht. Jeder konnte mal was vergessen; niemand war ohne Fehler. Wenn man jedoch mit Sicherheitsfragen betraut war – wenn es um Leben und Tod ging, durfte man nichts vergessen. Da durfte nichts schiefgehen. Niemals. Und bei diesem Auftrag erst recht nicht.
    Während seines gesamten Erwachsenenlebens hatte Paxton den Urlaub stets mit Bergsteigen verbracht. Da konnte man die Überprüfung der Ausrüstung auch nicht anderen überlassen oder darauf vertrauen, dass jemand zur Stelle war, wenn man den Halt verlor. Gleichzeitig musste man sich aber für den Fall eines Unglücks auf sein Team verlassen können – das Paradoxon schlechthin.
    Seine Firma hatte er in ähnlich schwindelnde Höhen geführt, allerdings mit dem Unterschied, dass er beim Klettern nur wenige Kameraden um sich hatte. Hier in Wien hingegen guckten ihm die gesamte Sicherheitsbranche, Regierungsbehörden, Prominente und potenzielle Kunden auf die Finger. Wenn alles glattging, würde diese Konferenz Global Security einen derartigen Glanz verleihen, dass man in Zukunft bei Verhandlungen eine Sonnenbrille aufsetzen müsste. Die Verträge würden strömen wie das Eiswasser von den schneebedeckten Berggipfeln. Das war auch dringend nötig. Seine Firma war bis zur Schmerzgrenze belastet durch Hypotheken, Fremdkapital und Investorengelder; er selber steckte mitten in einem hässlichen Rosenkrieg, der ihn vermutlich noch mehr Kohle kosten würde, die er gar nicht besaß und auch in Zukunft nicht aufbringen konnte. Es sei denn, diese Konferenz erwies sich als der erwartete Durchbruch für den Ruf seines Unternehmens.
    Nie war seine Lage gleichzeitig so gut und so

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