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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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recht hatte.
    Eine gewaltige schwarzgelbe Wolke stand über einer Stelle, wo Trümmer eines Flugzeugs lichterloh brannten.
    »Die anderen sind vorsichtiger gewesen«, rief Clennan, »sehen Sie dorthin! Da kommen uns die Piloten entgegen. Und jetzt – Marian arbeitet wirklich prompt – heben sie die Hände über dem Kopf.«
    »Feine Sache, Herr Astenryk!« Dale drückte Georg die Hand. »Hoffentlich werden Sie dieses Experiment zu gegebener Zeit recht oft erfolgreich wiederholen. Ich werde General Scott und Trenchham den Bericht über den Vorfall persönlich geben. Zunächst mache ich mich auf einen furchtbaren Anraunzer gefaßt. Auf die erste Nachricht von den Ereignissen werden die sich natürlich sagen: Das kommt alles davon, daß dieser Kerl keine Vernunft annehmen will und sich nicht lieber unter militärischen Schutz begibt.«
    »Na, ich danke«, scherzte Georg, »meine RadarSchutzeinrichtung, die uns auch nachts einen sicheren Schlaf garantiert, wird ihnen eine bessere Meinung von mir geben.« —
    Die Gefangenen wurden nach Paulinenaue gebracht. Dale telefonierte nach Canberra. Gegen Mittag würde eine Kommission in Paulinenaue sein, um das Weitere zu veranlassen. Im Banne des Verstärkers hatten die gefangenen Flieger, über Zweck und Ziel ihres Fluges befragt, übereinstimmend geantwortet: Paulinenaue durch Bombenabwürfe zu zerstören.
    »Ich glaube, Herr Astenryk«, sagte Clennan, nachdem die Chinesen in einem sicheren Raum untergebracht waren, »ohne Ihre brillante Idee mit dem automatischen Fliegeralarm wäre Paulinenaue jetzt in Atome zerrissen.«
    »Bin mal neugierig, was man mit den Burschen anfängt«, meinte Jan.
    »Das soll nicht meine Sorge sein«, entgegnete Georg, »dafür mag Freund Dale sorgen. Ich bin zufrieden, daß mein Apparat auch diese Probe gut bestanden hat.«
    »Sagen Sie nicht Apparat, Herr Astenryk. Bei solcher Leistung müssen Sie schon Radar-Großsender sagen.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen«, sagte Georg vergnügt.
    »Bei dieser Gelegenheit, Herr Astenryk«, sagte Dale, »muß ich eine Frage anschneiden, die uns in Canberra schon lange auf der Seele liegt. Immer, wenn ich Sie fragte, wie Sie sich die Mobilisierung Ihres Verstärkers im Kriegsfalle denken, gaben Sie ausweichende Antworten. Sie sagten, das wäre eine nebensächliche Angelegenheit.
    Selbstverständlich bietet es keine Schwierigkeiten, die 250 bis 300 Kilowatt, die Ihr Verstärker braucht, aus irgendeinem fahrbaren Aggregat zu nehmen. Gestern abend machten Sie gelegentlich die Bemerkung, Sie würden demnächst mit einer Energie von 500 Kilowatt und noch mehr arbeiten …«
    »Ja, gewiß, Herr Dale. Das sagte ich. Aber warum …?«
    »Nun, diese 500 Kilowatt sind natürlich auch in Form eines fahrbaren Aggregats zu beschaffen. Aber hier fängt die Sache an, etwas umständlich zu werden. Sie würden dazu doch einen umfangreichen Fuhrpark benötigen. Den im gegebenen Augenblick in der besten Form bereitzustellen, dürfte vielleicht Schwierigkeiten bieten. Ich hatte, als ich hierherkam, die Absicht, diese Frage mit Ihnen zu besprechen, um danach sofort die nötigen Anschaffungen zu machen.«
    »Nicht nötig, Herr Dale! Ich werde Ihnen gleich zeigen, daß der erste beste solide Kraftwagen genügt.«
    »Aha!« entschlüpfte es Clennan unwillkürlich.
    Georg lachte.
    »Habe mir längst gedacht, Herr Clennan, daß Sie da schon allerhand gerochen haben. Nun, jetzt ist es wohl an der Zeit, Ihnen auch darüber volle Aufklärung zu geben. Kommen Sie, bitte, mit nach oben in das Laboratorium.«
    Während Georg auf dem Weg zum Hause voranging, flüsterte Clennan Dale zu: »Ich glaube, Herr Major, wir werden etwas Außerordentliches erleben.« Auf Dales fragenden Blick fuhr er fort: »Hinter der Energiequelle, die Astenryk zum Betrieb seines Verstärkers benutzt, steckt ein Geheimnis oder – ich will es noch anders sagen – steckt das wirkliche Geheimnis dieses Mannes. Ein Mensch von der Tatkraft und den geistigen Qualitäten Astenryks sieht das Ziel seines Schaffens nicht in den Arbeiten mit dem fantastischen Verstärker. Dieser nüchterne, klare Kopf hat sich – darüber war ich mir nie im Zweifel – höhere Aufgaben gestellt. Ich denke, wenn wir wieder herunterkommen, werden wir etwas gesehen haben, was über kurz oder lang die Welt in Staunen setzen wird.«
    »Lassen Sie doch, Clennan! Meine Neugierde ist schon groß genug. Sie machen’s ja noch schlimmer.«
    Sie gingen zu Georg ins Laboratorium. Dieser begann:

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