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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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»Meine Herren, aus Gründen, die Sie begreifen werden, bin ich genötigt, mich vorweg Ihres unverbrüchlichen Schweigens über das zu versichern, was ich Ihnen jetzt vorführen will. Wenn Sie, Herr Major«, er wandte sich zu Dale, »es für erforderlich halten, General Scott eine Mitteilung zu machen, sei es Ihnen unbenommen. Aber überlegen Sie es sich, bitte, genau. Ihnen, Herr Clennan, will ich zunächst einmal zeigen, wohin das Stromkabel des Verstärkers führt. Das hat ja, wie ich wohl merkte, schon längst Ihre Neugier erregt.«
    Er öffnete die Tür zu einem kleinen Nebenraum.
    »Hier endet das Kabel des Verstärkers. Die Batterie, an die es angeschlossen ist, macht beim flüchtigen Hinblick vielleicht den Eindruck einer Akkumulatorenbatterie. Das ist sie keineswegs. Sie haben hier die primäre Energiequelle!«
    Obwohl die Spannung und Erwartung der beiden schon sehr hoch war, verschlug es ihnen bei diesen Worten Astenryks doch die Sprache. Da standen in einem einfachen Holzkasten von der Größe eines Kabinenkoffers mehrere Reihen von Elementen. Georg schaltete das Kabel ein. »Der Sender ist jetzt betriebsfertig. Sehen Sie, bitte, hierher auf das Wattmeter.«
    »500 Kilowatt?« kam es ungläubig von den Lippen Clennans und Dales. —
    Als beide eine Stunde später allein durch den Park gingen, sagte Clennan scherzend zu Dale:
    »Nun, so schweigsam, Herr Major? War ein toller Brocken, den uns Astenryk da vorsetzte. Bißchen schwer zu verdauen! Was?«
    »Sie haben gut lachen, Herr Clennan. Sie ahnten schon etwas von dieser phänomenalen Sache. Das wird ein schönes Geschrei in der Welt geben, wenn sie eines Tages davon erfährt. Schon die wenigen Andeutungen Astenryks genügten, um eine völlig veränderte Energiewirtschaft zu zeigen.
    Aber lassen wir das jetzt und denken wir an nichts anderes als an den Verstärker. Jetzt bekommt die Sache natürlich ein ganz anderes Gesicht. Jetzt kann man den Verstärker in der einfachsten, unauffälligsten Weise mobilisieren. Der erste beste Kraftwagen genügt, um darin die ganze Apparatur betriebsbereit zu installieren.« —
    Am nächsten Tage begann in dem Autoschuppen Jans ein geheimnisvolles Schaffen. Der Kraftwagen war gekommen. Dale hatte ihn mit einer wirksamen, unauffälligen Panzerung versehen lassen. Georg und Marian waren eifrig beschäftigt, die Installation für den aufschiebbaren Antennenmast zu machen. Gleichzeitig wurden die Stellen, wo der Verstärker und die Batterie ihren Platz finden sollten, vorgerichtet. —
    Einige Tage später – Marian war gerade zur Jagd gegangen – saß Georg mit Jan in dessen Arbeitszimmer. Sie lauschten der Musik aus dem Lautsprecher. Plötzlich wurde sie abgebrochen; die Stimme des Ansagers ertönte: »Verehrte Hörerinnen und Hörer, wir unterbrechen das Konzert wegen einer wichtigen Meldung. Soeben trifft die Nachricht ein, daß China an Großbritannien den Krieg erklärt hat. Die britische Seefestung Singapur wird von starken chinesischen Luft- und Seestreitkräften angegriffen.«
    Jan sprang erregt auf. »Also hatte Dale doch recht gehabt, als er immer gesagt hatte, in Singapur werde es zuerst losgehen.«
    Georg dachte erschrocken an Anne … Singapur Kampfgebiet! Da schrillte das Telefon. Er eilte sofort zum Apparat.
    »Hier Flugplatz Canberra. Dale und Clennan. Haben Sie die Nachricht gehört? … Ja? … Wir starten jetzt. In einer Stunde sind wir bei Ihnen. Bereiten Sie alles zum Einbau Ihres Verstärkers vor. Wir wollen mit Ihnen nach Singapur!«
    In Georgs Augen blitzte es auf. Nach Singapur? Zu Anne! Eine Flut von Gedanken überschwemmte ihn. Sein Verstärker sollte dort Rettung bringen… eine Aufgabe, deren ungeheure Schwierigkeiten ihm sofort bewußt wurden… Würde es glücken? … Vergeblich zwang er sich zu ruhigem Denken. Wenn es gelingen sollte, mußte doch nach einem vorher genau festgelegten Plan gearbeitet werden. Wo da den Anfang machen? Die kämpften doch auch schon zu Lande mit den englischen Streitkräften. Was war der gefährlichste Teil der chinesischen Angriffsmacht?… Die Richtung seiner Wellenstrahlen… die eisernen Schiffe und ihre Kommandotürme boten stärkste Abschirmung … die Landstreitkräfte, durch die Stahlhelme stark geschützt … von oben schwer angreifbar …
    Jans Stimme riß ihn aus diesem Gedankenwirbel.
    »Komm, Georg! Wir wollen den Verstärker und die Batterie herunter in den Kraftwagen bringen. Da man noch nicht genau wissen kann, wo Dales Flugzeug landen wird, lassen

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