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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hoben sich etwas, während er dann fortfuhr: » Wir haben uns entschieden, aufseiten der Siegreichen in den Krieg einzugreifen. So wie außer uns übrigens auch der Trollkönig, dessen wilde Horden bereits ebenso gen Süden ziehen. «
    » Es heißt, Trollkönig Omrrak stünde kurz vor einer Versteinerung « , sagte Brogandas. » Ist das wirklich ein Bundesgenosse, auf den man sich verlassen kann– zumal man nicht weiß, wer sein Nachfolger wird? «
    » Gewiss ein bedenkenswerter Aspekt « , gab der Erste Mächtige zu. » Und Eure Kenntnis der Welt außerhalb von Athranor ist uns von großem Nutzen. «
    Aber die Entscheidung ist wohl schon gefallen und kann offenbar durch nichts mehr beeinflusst werden, erkannte Brogandas. Er akzeptierte dies als Tatsache. Aber es gefiel ihm nicht.
    » Die Versteinerung von Trollkönig Omrrak kann durchaus noch eine Jahrhunderthälfte auf sich warten lassen « , erklärte Yalos. » Wir stehen seit einiger Zeit in enger Verbindung zu ihm und unterhalten sogar eine ständige Botschaft in Trollheim. «
    » Was ist mit Euren abtrünnigen Magierbrüdern in der Stadt der Blitze? « , fragte Brogandas. » Habt Ihr zu ihnen Verbindung? «
    Yalos lächelte kalt. » Wir haben sie wieder aufgenommen. Es ist nicht so, dass unsere Differenzen getilgt wären. Aber da wir nun Verbündete desselben Herrn sind, war es klug, sich zu verständigen. «
    Er nennt Ghool seinen Herrn, durchfuhr es Brogandas. So weit ist es also schon gekommen.
    » Euch scheint die neue Entwicklung nicht zu behagen, Brogandas? « , meldete sich nun der Dritte Mächtige zu Wort. Äußerlich unterschieden sie sich mit ihren Schattengesichtern unter den Kapuzen nicht. Man musste sie auf geistiger Ebene erkennen und unterscheiden. Aber das war für jemanden, der auch nur einen Funken magischer Begabung in sich trug, kein Problem. Selbst minderbegabte Menschen oder Halblinge konnten die Aura des jeweiligen Mächtigen sofort spüren.
    » Ich war bisher davon ausgegangen, dass Ghool als Bedrohung für unsere eigene Macht in Albanoy angesehen wird « , sagte Brogandas.
    » Wie schon bemerkt wurde, haben sich die Gewichte verändert, und wir sind gezwungen, dem Rechnung zu tragen « , antwortete der Erste Mächtige. Er umrundete die steinerne Tafel, an der die anderen Mächtigen Platz genommen hatten, und verharrte dann zwischen Yalos und Brogandas. » Mag sein, dass wir zu einer anderen Entscheidung gekommen wären, wenn Lirandils Plan Erfolg gehabt hätte. Dieser junge Held namens Arvan Aradis hat Ghool nicht vernichten können, wie uns Eure Gedanken eindrucksvoll übermittelt haben, werter Brogandas. «
    » Er hat ihn einmal besiegt. Und er könnte dies ein zweites Mal tun. «
    » Ohne die Kraft des Elbenstabes, der jetzt nichts weiter als ein Stück Holz ist? Ohne die Möglichkeit, einen neuen Elbenstab zu erschaffen, da der Runenbaum vernichtet wurde? Wo ist Euer Sinn für die Realität geblieben, Brogandas. «
    » Möglicherweise empfindet er Loyalität zu seinen zeitweiligen Weggefährten « , erklärte nun der Dreizehnte Mächtige. Die unteren Ränge in diesem Gremium standen immer etwas in dem Verdacht, jede Gelegenheit zu nutzen, sich auf Kosten anderer hervorzutun. » Er hat Lirandil und Arvan mehrfach das Leben gerettet. Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit können den klaren Blick trüben und eine Bindung des Gefühls begünstigen, die gefährlich sein kann. «
    » Ich kann dem Dreizehnten nur zustimmen « , sagte nun der Erste Mächtige. Er schritt auf Brogandas zu. Die Finsternis unter seiner Kapuze war undurchdringlich. Es war, als ob dort buchstäblich gar nichts wäre. Und doch hatte Brogandas das Gefühl, mit einem durchdringenden prüfenden Blick gemustert zu werden. Die Aura der Macht umgab den Ersten. Nie zuvor hatte Brogandas diese Aura dermaßen deutlich gefühlt– und er musste wohl davon ausgehen, dass dies mit voller Absicht geschah. Wem gehört Eure Loyalität, Brogandas? Das war die Frage, die dahinterstand, ohne dass sie ausgesprochen wurde. Diese Frage manifestierte sich nicht einmal in einem Gedanken. Und das war auch gar nicht nötig. Brogandas wusste auch so, dass er sich nun erklären musste. Eindeutig, unmissverständlich und ohne Kompromisse. So verlangten es die Regeln und Gesetze der Dunkelalben. Und das wichtigste Gesetz, das unter ihnen galt, war nun einmal das des Stärkeren. Die größere Macht bestimmt. Das war nicht nur ein Axiom, das man Brogandas während der Ausbildung in der

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