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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Rückweg dauern lange. «
    » Und Euch ist es nicht möglich, diesen Zauber noch einmal anzuwenden, sodass wir allesamt eine etwas bequemere und vor allem sichere Reise haben? « , wandte sich Borro an den Starken Narbenmann, ohne jedoch wirklich große Hoffnung zu haben, dass er darauf eine positive Antwort bekommen würde.
    » Kein Regenbogen, keine Kräfte, kein Runenbaum, kein Zauber « , lautete dessen erschöpfende Antwort.

Angriff der Trolle
    Die wenigen Habseligkeiten waren schnell zusammengepackt und die Unterkunft im Söldnerschlafsaal des Statthalters rasch geräumt.
    Im Morgengrauen brachen sie auf. Sie verließen die Mauern von Utor nicht durch das Haupttor, sondern durch ein Nebentor am Ufer des Waldsees.
    » Niemand sollte jetzt die Mauern der Stadt verlassen « , meinte einer der Wächter, die dort ihren Dienst taten. » Überall sind Trolle. Man sieht sie von den Türmen und Wehrmauern aus. Flüchtende Waldbauern fanden die Kadaver von Wolfskriegern, die unser Statthalter zur Abwehr der Orks in seinen Dienst stellte. «
    » Wir wissen, was wir tun « , sagte Lirandil. Und er wusste auch, weshalb er den Statthalter nicht einmal über seine Absicht informiert hatte. Da waren nämlich nur Schwierigkeiten zu erwarten, da Mendos von Utor, gerade was den Kampf gegen Trolle anging, sicher den Rat eines Elben sehr schätzte und vielleicht sogar versucht hätte, ihn an der Abreise zu hindern.
    » Wirklich? « , fragte der Wächter mit einem sehr zweifelnden Blick über die Köpfe der Halblingschar, die sich um die deutlich größeren Gestalten von Lirandil, Whuon und Qaláq versammelt hatte. » Jeder ist seines Glückes Schmied. «
    » Ihr so wie wir « , nickte Lirandil.
    Das Tor, das sich in letzter Zeit eher für Flüchtlinge als für Abreisende geöffnet hatte, wurde aufgesperrt, und mit Lirandil an der Spitze setzten sie ihren Weg fort.
    Die frühe Morgensonne stand dunkelrot über dem Ostufer des Waldsees und tauchte dessen Oberfläche in ein besonderes Licht.
    Der See war inzwischen in der Uferregion bereits von einer dünnen Eisschicht überzogen. Erneut hatte Schneefall eingesetzt, und ein eisiger Wind wehte ihnen ins Gesicht.
    In den nahen Wäldern, die zum Teil bis ans Seeufer heranreichten, waren Geräusche von berstendem Holz und fallenden Stämmen zu hören. So als hätte sich jemand vorgenommen, das ganze Gebiet zu roden.
    » Betätigen sich die Trolle als Holzfäller, oder kümmert die Waldbauern nicht, dass die Gegend voller Feinde ist? « , fragte Whuon.
    » Es sind tatsächlich die Trolle « , wusste Lirandil. » Und sie fällen die Bäume, weil sie sich auf eine Belagerung von Utor vorbereiten. «
    » Wozu brauchen sie das Holz? « , wollte Borro wissen.
    » Die größten unter den Trollen sind so groß und stark, dass kaum ein Katapult es mit ihnen an Kraft und Zielgenauigkeit aufzunehmen vermag « , berichtete Lirandil. » Ich nehme an, dass sie die Baumstämme anspitzen, mit Baumharzen bestreichen und anzünden, um sie dann als riesige Brandpfeile zu benutzen, die in der Stadt großen Schaden anrichten werden. «
    » Das klingt nicht gut « , meinte Borro.
    » Trollheere sind schnell, obwohl die Erscheinung der einzelnen Krieger meistens sehr plump wirkt « , fuhr Lirandil fort. » Aber sie haben so gut wie kein Gepäck. Sie nehmen keine Zug- oder Reittiere mit und keine Belagerungsmaschinen. Und ihre Ausdauer ist schier unerschöpflich, sodass sie innerhalb kurzer Zeit weite Entfenungen überbrücken können. Und wenn es dann zur Schlacht kommt, dann liegt ihre besondere Stärke darin, das als Waffe zu benutzen, was am Ort des Geschehens vorhanden ist. Hier sind es Baumstämme, an einem anderen Ort vielleicht Steine und Felsbrocken, die sich schleudern lassen. Wenn sie ein Gewässer erreichen, bauen sie sich Flöße und Schiffe. «
    » Und wenn sie sterben, versteinern sie « , ergänzte Zalea.
    Lirandil nickte. » So manche der vielen Felsbrocken, die man in ganz Athranor findet, sind in Wahrheit Überbleibsel der Trollkrieger oder ihrer Wanderungen aus einer noch weiter zurückliegenden Zeit. «
    Sie gingen weiter und kamen kaum voran, denn der Schneesturm wurde immer heftiger. Der Proviant, den sie mit sich trugen, war knapp bemessen. Immerhin verfügte Borro wieder über einen Bogen und Pfeile. Beides hatte er sich in Utor gekauft– von einem Angehörigen der Stadtwache, der mit dem Waffenlager seiner Einheit recht freigiebig umging. Allerdings taugte der Bogen nach Borros

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