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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Utor bleiben sollen « , versetzte Neldo eisig. » Die Mauern dort sind ja wohl dick genug, um die Trolle zumindest eine Weile aufzuhalten. «
    Grebu runzelte die Stirn. » Was ist los mit dir, junger Halbling? «
    » Was soll schon los sein? «
    » Ich kenne dich seit frühester Kindheit, auch wenn ich nicht gerade jeden Tag auf Gomlos Baum war und man mich ja auch immer etwas als Außenseiter betrachtet hat. Aber so habe ich dich noch nicht erlebt, Neldo. «
    » Trolle fort « , sagte Qaláq und hielt triumphierend sein wiederkehrendes Holz hoch. » Alles andere nicht wichtig. Holz gut und mächtig. «
    Lirandil und Neldo hörten den Worten des Starken Narbenmannes gar nicht zu. Sie sahen sich gegenseitig an. Auf Lirandils Stirn hatte sich eine tiefe Furche gebildet. » Du hast dich verändert, Neldo. «
    » Niemand, der Ghools Gefangener war, kann danach derselbe bleiben « , erklärte der junge Halbling ruhig.
    » Hörst du seinen Ruf? « , fragte Lirandil.
    » Muss ich Euch darauf wirklich antworten. «
    » Ja, das solltest du. «
    » Ihr dringt doch ohnehin in meine Gedanken ein, oder etwa nicht? Ihr wisst doch längst, was in mir vorgeht. Aber was Ihr nicht wissen könnt, ist, wie es sich anfühlt, diese bedrängende Stimme zu hören, die einem einzureden versucht, dass man keinen freien Willen hat, die einem sagt, dass man seinem Ruf folgen und an einen bestimmten Ort kommen soll, weil alles davon abhinge. Die einen glauben lässt, man müsste sterben, wenn man ihr nicht folgt! «
    » Es gibt Möglichkeiten, dies zu lindern « , sagte Lirandil.
    » Ihr wollt eine Geistverschmelzung durchführen? Oder mir irgendeinen elbischen Trunk verabreichen, in dem der Extrakt der Sinnlosen-Blüte oder andere Zutaten, von denen wir Halblinge noch nicht einmal etwas gehört haben, hineingemengt sind und die den Geist betäuben? «
    » Was spricht dagegen, eine schmerzende Wunde zu betäuben? « , fragte Lirandil. » Eure Heiler tun nichts anderes. «
    Neldo wich einen Schritt zurück.
    » Doch, das ist schon etwas anderes « , erwiderte er. Wieder nahm sein Gesicht einen vollkommen verzerrten Ausdruck an. Hass und Schmerz hielten sich darin die Waage, und es wäre unmöglich zu sagen gewesen, was davon in diesem Moment stärker war. » Ich habe es schon einmal gesagt: Wer glaubt, mir misstrauen zu müssen, der soll es mir ins Gesicht sagen, dass er seinen Weg lieber ohne meine Begleitung weitergehen möchte. Und was den Ruf angeht, so muss ich damit ganz allein fertigwerden, Lirandil. Innere Stärke, die mir von Euch durch eine Geistverschmelzung oder irgendetwas anderes verliehen würde, wäre keine Hilfe für mich. Also gehen wir weiter, und sehen wir zu, dass wir den Trollen in Zukunft besser aus dem Weg gehen! «
    Lirandil nickte langsam. » Du wirst es sicher schaffen, Neldo. «
    » Das hoffe ich. «
    » Aber es könnte der Moment kommen, da du doch gegen all deine Vorsätze auf Hilfe angewiesen bist. Und dann solltest du nicht zu lange damit warten, sie anzunehmen. Sonst könnte es zu spät sein. «
    Lirandil ging voran. Die anderen setzten sich ebenfalls in Bewegung. Schließlich konnte niemand sagen, wie viele Trolle noch in der Gegend waren. Und diejenigen, denen die Flucht gelungen war, holten vielleicht Verstärkung.
    Neldo steckte sein Breitschwert ein. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Borro und Zalea betrachteten ihn mit verstörter Scheu. Immer mehr schienen sie sich zu fragen, was Neldo noch mit jenem jungen Halbling gemeinsam hatte, mit dem zusammen sie sich einst Lirandil dem Fährtensucher angeschlossen hatten, um ihm dabei zu helfen, ein Bündnis gegen den Schicksalsverderber zu schmieden.
    Whuon blieb bei Neldo und musterte ihn prüfend.
    » Du hast von einem Ort gesprochen « , stellte er schließlich fest. Neldo, der tief in seine eigene Gedankenwelt versunken schien, schreckte ruckartig hoch.
    » Was, bitte? «
    » Der Ort, zu dem du gerufen wirst. Wo ist der? «
    Neldo atmete tief durch und schüttelte dann den Kopf. » Ich kenne ihn nicht. Aber manchmal sehe ich ihn vor mir, und wenn ich dort wäre, würde ich ihn sofort wiedererkennen. Aber ich bin ganz sicher nie dort gewesen. «
    » Kannst du ihn beschreiben? «
    » Warum fragt Ihr das alles, Whuon? «
    Unterwegs kamen sie an einer kleinen Siedlung vorbei. Sie war geplündert worden, und die Toten lagen gefroren im Schnee. Manche waren grässlich zugerichtet. Es waren einfache Siedler, die hier als Waldbauern gelebt und nicht schnell

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