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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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thuvasische Söldnerheer mit seinen gewaltigen Flammenrohren offenbar doch nicht als einen privilegierten Bündnispartner ansah.
    Und das, obwohl die Thuvasier sicherlich von allen beteiligten Mächten das größte Kontingent und die wirkungsvollsten Waffen stellten.
    Ghool wandelte unterdessen in der Halle der Ersten Götter. Alles schien nach Plan zu verlaufen. Bald, so dachte er, bin ich am Ziel. Das Schicksal der Welt formt sich nach meinem Willen. Der metallisch glänzende Vogelkopf auf seinen Schultern vollführte eine ruckartige Bewegung zur Seite. Ein dummer, einfältiger Ork mit einem missgebildeten fünfzahnigen Maul dachte einst, er könnte die Elbenmagier beherrschen. Stattdessen rief er mich. Ah, was ist aus diesen Anfängen geworden. Wie ist meine Macht gewachsen, obwohl es nicht leicht war, sie zurückzugewinnen. Doch jetzt bin ich stärker, als ich jemals war!
    Noch einmal würde er sich nicht bannen lassen, wie es einst in der Schlacht am Berg Tablanor durch König Elbanador geschehen war. Er hatte gelernt. Ewigkeiten hatte er dazu Zeit gehabt. Ewigkeiten, die er in einem Zustand hatte verbringen müssen, der der Nichtexistenz schon sehr, sehr nahe gekommen war.
    Aber jetzt schlug seine Stunde. Alle Kräfte standen zur Verfügung, alle Gegner waren auf dem Weg an den Ort, den er bestimmt hatte. Die absolute Macht schien ihm zum Greifen nahe zu sein.
    Mit seinen magischen Sinnen nahm er all die Abertausenden von Kriegern wahr, die sich um den Berg Tablanor versammelt hatten, um seinem Befehl zu folgen.
    Und gerade jetzt waren einige jener Verbündeten eingetroffen, die in seinen Plänen eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Ghool verwandelte sich in einen großen schwarzen Vogel, breitete die Schwingen aus und flog von der Halle der Ersten Götter herab. Er tauchte aus der Nebelzone im Gipfelbereich und schwebte dann zu Boden. Auf einer der untersten in den Fels geschlagenen Stufen landete er. Die Stufe war gerade hoch genug, dass man ihn überall gut sehen konnte. Noch während der Landung veränderte sich seine Gestalt wieder zu dem breitschultrigen Vogelmann.
    Eine Gasse bildete sich unter den Orks, Dämonenkriegern und Söldnern, die von den Thuvasiern aus aller Herren Länder zusammengetrommelt worden waren. Selbst die Phalanx der Vogelreiter öffnete sich, um Platz zu machen. Platz für dreihundert Reiter auf schwarzen Pferden. Dunkelalbenkrieger, bewaffnet mit schwarzmetallischen Schwertern und angeführt von Brogandas, dessen Name von seinesgleichen nicht mehr genannt werden durfte, nachdem er zum Siebten Mächtigen von Khemrand geworden war.
    Die Reiter brauchten die Pferde nicht zu zügeln. Sie beherrschten den Willen dieser Kreaturen vollkommen. Brogandas stieg ab. Der Schatten unter seiner Kapuze war undurchdringlich. Die Gesichter seiner dunkelalbischen Begleiter hingegen waren frei. Die eingebrannten Runen auf der Haut dieser kahlköpfigen Krieger veränderten sich und bildeten schließlich bei allen anwesenden Dunkelalben die gleichen Formen.
    Die Pferde blieben wie erstarrt stehen. Der Wille ihrer jeweiligen Reiter hielt die Tiere wirkungsvoller im Griff als jeder Zügel und jedes Zaumzeug. Brogandas trat vor. » Zu Euch spricht der Siebte Mächtige von Khemrand als die Stimme der Dunkelalbenheit « , sagte er. » Wir sind hier, um Euch unseres Beistandes zu versichern. «
    » Gibt es nicht dreizehn Mächtige? « , fragte Ghool.
    » So ist ihre Zahl. «
    » Wo sind dann die anderen? «
    » Wo ihr Platz ist. Sie regieren Albanoy und erweisen sich als gute Herren über geistig schwächere Geschöpfe. «
    Der metallische Vogelmann deutete auf die Dunkelalben, die zusammen mit Brogandas eingetroffen waren. » Viele Kämpfer bringt Ihr nicht mit, Siebter Mächtiger! «
    » Unsere Zahl ist nicht groß « , wandte Brogandas ein. » Und wir regieren ein ausgedehntes, von zahllosen Geschöpfen bewohntes Land, das ständig durch Einfälle unserer Feinde bedroht wird. «
    » Mit anderen Worten: Mehr Kämpfer konntet Ihr Dunkelalben nicht entbehren! « , rief Ghool, und seinen Worten folgte ein dröhnendes Lachen. » Nun, so will ich trotzdem dankbar sein, auch wenn es in mir den Eindruck hinterlässt, Ihr Dunkelalben wolltet Euch zurückhalten und erst einmal abwarten, was geschieht und wie die Gewichte neu verteilt werden. «
    » Unsere menschlichen Söldner sind zwar zahlreich, aber sie werden zur Verteidigung unserer Grenzen gebraucht. Diese Kämpfer hier sind nicht viele, aber es sind

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