Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
tatsächlich zuzutrauen, eines dieser Geschöpfe unter seinen Willen zu zwingen. Du musst diesen Vorschlag machen, Arvan, drängten Brogandas Gedanken weiter. Nur dann wird Lirandil ihn annehmen, auch wenn er dir das anfangs nicht zutrauen wird. Bei mir wird er nur unnötig misstrauisch sein. Und dann sah Arvan plötzlich Bilder eines gewaltigen Gewitters, das über dem Halblingwald tobte. Grünliche, sehr grelle und sich von Horizont zu Horizont erstreckende Blitze zuckten über den Nachthimmel, untermalt von einem Donnergrollen, das alles in den Schatten stellte, was Arvan in dieser Hinsicht je erlebt hatte. Die Zeit drängt, Arvan. Ghool hat diejenigen unter seinen Verbündeten gerufen, die am schnellsten bei ihm sein können – die Drachen nämlich. Als Nächstes wird er versuchen, dafür zu sorgen, dass vom Runenbaum keine Gefahr mehr für ihn ausgeht!
    Arvan erkannte, dass der Dunkelalb recht hatte. Sie durften keinen weiteren Augenblick hier damit vergeuden zu beobachten, was sich ereignete.
    Also gut, dachte Arvan und fasste sich ein Herz.
    » Lirandil, ich muss mit Euch sprechen! «
    » Nicht jetzt! «
    » Werter Lirandil, ich… «
    Lirandil hob abwehrend die Arme. Seine Augen leuchteten bläulich auf. » Ich versuche zu erfassen, was hier vor sich geht und was es zu bedeuten hat. Stör mich jetzt nicht! «
    » Ghool wird den Runenbaum zerstören wollen. «
    Lirandil drehte sich zu ihm um. » Woher willst du das wissen, Arvan? «
    » Er hat es schon versucht! Brogandas hat uns davon berichtet, aber es hat niemand wirklich hingehört. «
    Lirandil zog die Stirn in Falten. Dann wandte er sich an Brogandas. » Ah, es ist also Euer Spiel, werter Dunkelalb, das hier mal wieder zu Tage tritt. «
    » Nein, es ist mein Spiel « , widersprach Arvan. » Ich habe gegen Ghool gekämpft. Und ich habe eine falsche Entscheidung getroffen und mich von ihm überlisten lassen– mit dem Ergebnis, dass er entkommen und erneut nach der Herrschaft über Athranor streben kann! Ich muss deshalb auch dafür sorgen, dass ihm ein Ende bereitet wird! «
    » Ihr habt ihm diesen Wahnsinn eingeflüstert, Brogandas! « , stieß Lirandil hervor. » Warum versucht Ihr denn nicht, selbst einen Drachen zu zähmen, wenn Ihr glaubt, dass das nötig ist? Soll dieser Junge etwas versuchen, wozu nicht einmal Euresgleichen mithilfe schwarzer Magie in der Lage ist? «
    » Es wäre nicht ratsam, wenn ich dies versuchen würde « , erklärte Brogandas ruhig. » Ihr werdet sicher von der naturgegebenen Abneigung gehört haben, die zwischen Drachen und uns Dunkelalben besteht. «
    » Diese Abneigung muss wohl entstanden sein, nachdem die Dunkelalben einst versuchten, die Drachen zu versklaven. Einige Legenden erzählen davon « , meinte Zalea, aber Lirandil und Brogandas achteten nicht weiter auf das Halblingmädchen.
    » Gut, ich will ehrlich sein, werter Lirandil: Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Moment stark genug wäre, um einem Drachen den Willen zu nehmen– auch jetzt nicht, da sie schwach und ihr Geist kaum ausgebildet ist. Seitdem ich diesen verfluchten magischen Tunnel erschuf, der uns in die Mark des Zwielichts brachte, bin ich nicht mehr derselbe, und ich bete zu den dunklen Göttern meiner Heimat, dass dies irgendwann wieder der Fall sein möge. Ich werde Arvan helfen, so gut es geht, aber ich glaube, dass er besser dazu geeignet ist, denn wie ich schon sagte: Drachen reagieren auf meine Art der Magie sehr empfindlich. Und wer will schon einen ganzen Schwarm von ihnen aufscheuchen? «
    » Diese Geschöpfe… « , murmelte Lirandil, während er der Verwandlung weiterer Dracheneier zusah, beobachtete, wie fauchende Köpfe hervorgestreckt wurden, die ihre Mäuler aufrissen und heiße Schwefelwolken ausstießen. Dämpfe, die ein Vorgeschmack auf das Feuer waren, das schon in Kürze aus ihren Rachen hervorschießen würde. Diese Kreaturen schienen immer schneller zu wachsen. Das magische grünliche Leuchten umwaberte sie. Zumindest die meisten von ihnen. Nur einige wenige waren davon nicht erfasst, und es war auffällig, dass genau diese Exemplare ziemlich orientierungslos wirkten. Ghool hatte sie offenbar nicht auf dieselbe Weise in seiner geistigen Gewalt wie die anderen. Offenbar waren auch die Kräfte des Schicksalsverderbers begrenzt, sodass er nicht all diese Drachen auf dieselbe Weise zu beherrschen vermochte.
    Einige dieser Jungdrachen, denen die Lichtaura fehlte, liefen verwirrt umher, andere versuchten, sich ebenso wie ihre

Weitere Kostenlose Bücher