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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Artgenossen in die Lüfte zu erheben, und flogen zusammen mit den sich bildenden Drachenschwärmen davon. Hoch über der Hornechsenwüste sammelte sich gerade wieder ein solcher Schwarm. Sie mussten sehr, sehr weit in den wieder vollkommen blauen und wolkenlosen Himmel emporgestiegen sein. Selbst die größten unter ihnen wirkten aus dieser Entfernung nicht größer als gewöhnliche Zugvögel.
    » Ich werde mir eines der Biester aussuchen! « , rief Arvan entschlossen. » Wer mit mir kommen will, soll das tun. Und den anderen wünsche ich einen angenehmen Weg durch tausend Meilen Ost- und West-Orkreich! «
    Arvan machte sich an den Abstieg.
    » Warte doch « , rief Zalea und eilte ihm hinterher. Borro seufzte. » Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist « , murmelte er.
    » Das muss man ihm lassen: Er hat Mut « , lautete Whuons Kommentar, während sich der Söldner zusammen mit Rhomroor ebenfalls bereits an den Abstieg machte.
    Brogandas wandte sich an Lirandil. » Ihr müsst ihm mehr zutrauen, Elb. Vergesst nicht, dass er es war, der Ghool gegenübergetreten ist und immerhin mit heiler Haut daraus hervorging. «
    » Das vergesse ich nicht. «
    » Lirandil, er braucht in Wahrheit nicht viel zu tun, um den Drachen zu lenken! Die Schwärme dürften alle denselben Weg haben, wenn wir mit unseren Vermutungen richtigliegen und tatsächlich das Gebiet zwischen der Stadt der Blitze und Ghools Altfeste ihr Ziel ist. «
    Niemand wusste das besser als Lirandil, der weitgereiste Fährtensucher, der die Geographie von Athranor so gut kannte wie sonst wohl kein anderes auf diesem Kontinent beheimatete Geschöpf. In dem guten Jahrtausend, seitdem er angefangen hatte, die Kunst des Fährtensuchens zu erlernen, war ihm wohl kaum eine Küstenlinie, ein Flusslauf oder ein Gebirgszug unbekannt geblieben. Und so war ihm nur allzu bewusst, dass der Zug dieser Drachen geradewegs über jenes Gebiet führte, in dem der Halblingwald an die Dichtwaldmark grenzte und der durch Magie verborgene Runenbaum stand.
    Ein Gedanke von Brogandas erreichte Arvan, der den anderen bereits weit voraus war und sich offenbar durch nichts und niemanden aufhalten lassen wollte. Lass dich nicht durch Größe täuschen, Arvan! Kleine Jungdrachen haben manchmal einen widerspenstigeren Willen als jene, die bereits ihre ganze Kraft in das Wachstum ihrer Knochen, Muskeln und Zähne gesteckt haben! Lass dich von deinem Empfinden leiten. Von nichts anderem!
    Arvan fühlte, dass Brogandas in diesem Punkt recht hatte. Die sehr aggressiven Drachenkinder, denen sie ja bereits begegnet waren und die immerhin einen Willen gehabt hatten, waren seiner Ansicht nach der beste Beweis dafür.
    Aufgrund der vom Sturm aufgewehten Hänge war der Abstieg in das neu entstandene flache Ödland nun viel leichter. Schließlich erreichten sie die ersten Dracheneier. Sie waren nicht mehr als zurückgelassene Ruinen. Die Drachen, die aus ihnen geschlüpft waren, hatten sich längst einem der Schwärme angeschlossen, die entweder noch über der Wüste kreisten oder sich bereits auf den Weg nach Nordwesten gemacht hatten.
    Ein Drachenkind, das kaum größer als ein Straßenköter in den Tag und Nacht erleuchteten Gassen von Asanilon war, lief fauchend auf ihn zu. Das Drachenkind stand offenbar nur unter sehr schwachem magischem Einfluss, da die grünlich schimmernde Aura beinahe unsichtbar blieb. Arvan konnte die Hitze der stinkenden Gaswolke spüren, die der Drache hervorspie. Sie verpuffte jedoch nur und entzündete sich nicht.
    Arvan blieb stehen. Verschwinde!, dachte er so intensiv wie möglich. Mehr als ein missratenes Baumschaf, dem aus irgendeinem Grund niemals Wolle wachsen wird, bist du auch nicht!
    Das Drachenkind ächzte, und man hatte für einen kurzen Moment den Eindruck, dass es nach Luft rang. Dann schreckte es regelrecht zurück. Es taumelte, weil es im Gebrauch seiner Beine ebenso ungeübt war wie im Einsatz seiner Flügel, deren Lederhaut nicht nur von Flaum bedeckt war, sondern auch durch die Enge des Eis ziemlich zerknittert wirkte.
    Nachdem das Drachenkind wieder auf den Beinen war, rannte es davon, breitete dabei die Flügel aus und hätte sogar um ein Haar angefangen zu gleiten und in die Luft aufzusteigen. Allerdings stolperte es vorher und benötigte seine Flugwerkzeuge dann erst einmal, um sich einigermaßen im Gleichgewicht zu halten.
    » Warst du das? « , fragte Neldo, der plötzlich neben Arvan aufgetaucht war.
    » Ja « , sagte Arvan.
    » Ich

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