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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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«
    » Aber was…? «
    » Der Elb hat recht! Zu den Bergen! Schnell! «
    Im Laufschritt eilten sie nun den Bergen entgegen. Zalea hatte schon bald einen hochroten Kopf. Borro keuchte, und auch seine Gesichtsfarbe hatte sich jener seiner Haare ziemlich angeglichen. Whuon machte das Laufen nichts aus. Er war an körperliche Belastungen dieser Art gewöhnt. Auch Lirandil und Brogandas schienen kaum zu ermüden.
    Arvan bemerkte, dass Neldo plötzlich stehen blieb. Es schien keinen bestimmten Grund dafür zu geben. Er wirkte auch keineswegs so angestrengt wie die beiden anderen Halblinge. Er stand einfach da.
    » He, was ist los? « , rief Arvan daraufhin und blieb ebenfalls stehen. Neldo stand da und blickte zurück, geradewegs in die Wüste. Die Luft flimmerte. In der Ferne türmte sich eine Säule aus Sand auf und bewegte sich beinahe tänzelnd vorwärts.
    Arvan hatte so etwas noch nie gesehen. Einen Augenblick lang stand er ebenso fassungslos da wie Neldo.
    » Wollt ihr warten, bis die Windhose hierherkommt und euch in die Luft schleudert, als wärt ihr fallendes Herbstlaub im Halblingwald? « , rief Lirandil, der inzwischen bemerkt hatte, dass etwas mit Neldo nicht stimmte, und deswegen auch stehen geblieben war.
    Arvan fasste seinen Halblingfreund bei den Schultern und sah ihn an. Neldos Blick wirkte leer; er schien ins Nichts zu reichen. Zuerst hatte Arvan geglaubt, dass die Windhose der Grund für seinen stieren Blick gewesen war, aber nun war er sich da nicht mehr so sicher.
    » Neldo! «
    Arvan riss ihn einfach mit sich. Der Halbling ließ sich das gefallen. Er wirkte seltsam teilnahmslos, während Arvan ihn mit sich zog. Sie hetzten weiter. Schließlich erreichten sie ein dem Gebirge vorgelagertes Felsmassiv.
    Inzwischen hatte sich überall Wüstenstaub in die Luft erhoben. Es dauerte nicht lange, und man konnte kaum noch etwas sehen. Der Himmel wurde sandfarben, und der feine Staub kroch in die Kleidung. Arvan spürte ihn in der Nase, im Mund, in der Lunge und auch in seiner Kleidung.
    Endlich erreichten sie das Felsmassiv– ein gewaltiges, säulenartiges Gebilde aus Stein mit zahlreichen Überhängen. Ungezählte Sandstürme hatten solche Steinsäulen im Verlauf von Äonen aus dem Felsen gefräst, sodass man sie beinahe mit einer künstlich geschaffenen, riesenhaften Skulptur verwechseln konnte. In der Umgebung dieser Steinsäule ragten noch einige weitere Felsen aus dem Sand der Hornechsenwüste. Sie waren allerdings eher gedrungen. Der größte von ihnen erreichte kaum die Höhe eines drei- oder vierstöckigen Hauses. Sie bestanden aus einem viel dunkleren Gestein und waren durch die Witterung vollkommen glatt geschliffen worden.
    Die Gruppe der Gefährten ging hinter der Felsensäule vor dem heranziehenden Sturm in Deckung. Der aufkommende und immer heftiger werdende Wind zerrte inzwischen nicht nur an ihren Kleidern, sondern fegte einen einfach hinfort, wenn man sich ihm schutzlos aussetzte. Neldo bekam das zu spüren, als er nicht schnell genug mit den anderen zusammen hinter der Felssäule in Deckung ging. Er wurde einfach fortgerissen. Rhomroor sprang auf, wurde ebenfalls von der Kraft des Sturms erfasst und etwas in die Höhe gehoben. Er landete dann nur wenige Schritte von Neldo entfernt auf dem Boden, rollte um die eigene Achse und griff mit der Pranke nach dem Halbling. Einen der relativ großen Füße bekam er zu fassen. Mit einem groben Ruck zog er Neldo zu sich heran. Der Wind trieb sie beide weiter– unaufhaltsam. Arvan wollte ihnen hinterherlaufen, aber Whuon hielt ihn zurück, indem er ihn an der Schulter fasste. » Denk gar nicht erst an so einen Unsinn! « , brüllte der Söldner, um das Tosen des Sturms zu übertönen.
    Rhomroor und Neldo wurden zusammen gegen einen der rundlichen, aus dem Sand ragenden Gesteinsbrocken geschleudert.
    Das Geräusch des Aufpralls klang hart. Der Harnisch des Orks musste dabei gebrochen sein. Rhomroor brüllte kurz auf und rutschte zusammen mit Neldo zu Boden. Er umklammerte den Halbling mit beiden Armen. Seine Pranken hielten ihn so, als wäre er kein Halbling, dessen Wachstumsphase zu neun Zehnteln abgeschlossen war, sondern ein Ork-Baby.
    » Bei allen Waldgöttern! Ein Ork, der einen Halbling schützt! « , stieß Zalea hervor.
    » Ja, das muss man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben « , murmelte Borro. Er konnte offenbar ebenfalls nur schwer glauben, was er da gesehen hatte– und daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Rhomroor Lirandil

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