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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der mich unverwundbar gemacht hätte– so wie bei Arvan. «
    » Er ist nicht unverwundbar « , widersprach Zalea. » Und davon abgesehen wäre auch wohl niemand auf die Idee gekommen, dich zu fragen, ob du die vereinigten Heere von Athranor anführen willst. «
    Das Halblingmädchen rieb die Hände gegeneinander. Ihr war offenbar kalt, was kein Wunder war. Schließlich war der Drache die meiste Zeit über sehr, sehr hoch geflogen. Lirandil hatte einen Brennstein entzündet, an dem sie sich alle etwas wärmen konnten. Der Drache spürte das nicht. Seine Schuppenhaut war ziemlich unempfindlich. In den alten Zeiten, als Drachen dieser Größe noch häufiger anzutreffen gewesen waren, hatten sie sich häufig gegenseitig mit Feuer bekämpft, und die alten Legenden berichteten von vollkommen eingerußten Exemplaren, die aber ansonsten nahezu vollkommen unversehrt aus solchen Kämpfen hervorgegangen waren. Ein Brennsteinfeuer auf dem Rücken machte einem solchen Geschöpf daher nicht das Geringste aus.
    Allerdings war der Vorrat an diesem Brennmaterial aus den Bergen nördlich der Hornechsenwüste inzwischen nahezu verbraucht. Das Lagerfeuer auf dem Drachenrücken verdiente diesen Namen schon beinahe nicht mehr und musste darüber hinaus ständig neu entfacht werden, wenn der Wind es wieder mal ausgeblasen hatte.
    Arvan unterdrückte ein Gähnen.
    Er hatte in den letzten Tagen nicht viel geschlafen. Zwar musste er den Willen des Drachen nicht ständig beeinflussen, da dieser die meiste Zeit über einfach dem Schwarm seiner Artgenossen folgte und sein eigener Wille noch schwach ausgeprägt war. Aber er musste stets bereit sein einzugreifen. Arvan fühlte sich dabei an seine Zeit als Baumschafhirte auf einem Herdenbaum erinnert. Auch da hatte er sich zwischendurch mit anderen Dingen beschäftigen können, musste aber andererseits immer bereit sein, ein Baumschaf mit einem energischen Gedanken daran zu hindern, sich zu weit in das äußere Geäst zu wagen. Einmal kurz nicht aufgepasst, und es konnte schon zu spät sein.
    Zalea hatte ihm den letzten Rest des Extraktes der Sinnlosen gegeben, den sie bei sich hatte. In Verbindung mit einer Elbenformel, die Lirandil kannte, war es damit auch für einen Menschen möglich, das Schlafbedürfnis zu unterdrücken.
    Aber auch das hatte natürlich seine Grenzen.
    Lirandil plagten seit geraumer Zeit ganz andere Sorgen. Immer wieder blickte er in die Tiefe. Und auch wenn Arvan und die Halblinge dort nicht viel erkennen konnten– schon gar nicht bei Dunkelheit–, wirkte der Elb zunehmend beunruhigt.
    » Unser Drache kommt vom Weg ab « , stellte er fest.
    » Er folgt nur dem Schwarm « , sagte Arvan.
    » Und der scheint einen Bogen um genau das Gebiet machen zu wollen, in das wir wollen! «
    » Warum sollten die Drachen das tun? «
    » Ghool befiehlt es ihnen « , war Lirandil sicher. » Allerdings kann ich nicht ermessen, welche Absicht dahintersteckt. «
    » Möglicherweise sind unsere bisherigen Vermutungen über Ghools neuen Unterschlupf einfach falsch « , glaubte Borro. » Das wäre jedenfalls eine Erklärung. «
    » Nein, das glaube ich nicht « , widersprach Lirandil.
    Und auch Brogandas teilte in dieser Frage Lirandils Ansicht. » Ich halte das ebenfalls für so gut wie ausgeschlossen « , erklärte er. » Alles, was ich gesehen habe, deutet darauf hin, dass er die Stadt der Blitze beherrscht– und seine Altfeste liegt nicht weit davon entfernt. «
    » Ihr kennt Euch anscheinend gut aus, Brogandas « , stellte Lirandil fest.
    Er lächelte mild. » Ich bin weit davon entfernt, ein Fährtensucher zu sein. Aber ich gebe zu, in Albanoy gute Karten dieses Gebietes gesehen zu haben. Wobei ich ehrlicherweise keinen Vergleich mit den tatsächlichen Gegebenheiten habe, da ich in Nord-Bagorien noch nie gewesen bin. «
    Arvan versuchte unterdessen, den Drachen tatsächlich dazu zu bringen, dem Schwarm nicht weiter zu folgen, sondern die bisherige Richtung beizubehalten.
    » Es sieht beinahe so aus, als würde Ghool vermeiden wollen, dass die Drachen das Gebiet um den Runenbaum überfliegen « , stellte Whuon fest.
    » Der Baum kann in Ghools Plänen wohl kaum irgendeine Rolle spielen « , war hingegen Lirandil überzeugt. » König Elbanadors Zauber schützt ihn schließlich und verhindert, dass Ghool ihn aufzufinden vermag. «
    » Bist du dir da wirklich sicher, Elb? « Whuon zuckte mit den Schultern. » Ich verstehe zwar sicherlich weitaus weniger von Magie als du, und auch sonst kann

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