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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich herab und flüsterte ihm ins Ohr: » Du wirst es schaffen, Arvan. «
    Brass Elimbor hatte bereits angefangen, die Formel zu sprechen, mit der er den Zugang zu den Lichtpfaden öffnete. Eine Säule aus greller Helligkeit bildete sich. Arvan überprüfte noch den Sitz seines Schwertes und ob er alle seine wenigen Habseligkeiten bei sich hatte.
    Brass Elimbor trat als Erster ins Licht.
    » Na los, der Pfad ist nur kurze Zeit offen– und es ist nicht weiter unangenehm « , ermunterte Grebu seinen ehemaligen Schüler, bevor Arvan schließlich den entscheidenden Schritt machte.
    Die Lichtsäule verschwand.
    Einige der Anwesenden blinzelten noch oder rieben sich die Augen. Besonders Branto aus dem Stamm von Grobo dem Trotzigen schien unter der gleißenden Helligkeit zu leiden. » Das ist furchtbar! « , entfuhr es ihm. » Unser Stammvater hat schon gewusst, warum es besser ist, unter der Erde zu leben und von weniger Licht beschienen zu werden. «
    » Anderen Besuchern kamen schon unsere vom Blätterdach abgedunkelten Wohnbäume nicht besonders hell vor « , gab Borro zurück.
    » Hoffen wir einfach, dass Brass Elimbors Plan sich erfüllt « , fügte Zalea hinzu. » Vielleicht ist das ja eine Hoffnung. «

Auf der Suche nach der Magischen Lanze
    » Wie geht es Euch, mein Bruder im königlichen Amt? « , fragte Kalamtar. » Ich mache mir große Sorgen um Euren Gesundheitszustand! «
    Candric von Beiderland hatte sich trotz seiner Verletzungen in den Sattel seines Schlachtrosses hieven lassen. Er trug nur Wams und Kettenhemd– keinen massiven Brustharnisch wie die meisten Ritter des beiderländischen Heeres, mit dem Herzog Damvan von Caplanien nach Ogla gezogen war. Sonst hätte der König kaum atmen können, so schwach war er. Auch wenn die Heilung seiner Verletzungen gute Fortschritte gemacht hatte, wie seine Ärzte versicherten. Ob ihm diese jedoch die volle Wahrheit sagten, da hatte Candric durchaus seine Zweifel. Auf jeden Fall war er weit davon entfernt, im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Er hatte große Mengen des Extraktes der Sinnlosenblüte genommen. Lirandil der Fährtensucher hatte einen seiner Vorfahren einst damit behandelt, und seitdem war diese sonst eher unter Elben und Halblingen übliche Medizin in einer ganz bestimmten Zubereitungsart mit ein paar Beimischungen, die das Ganze für Menschen verträglicher machten, eine Art Familienrezept, auf das innerhalb des Königshauses seit Generationen geschworen wurde.
    Candric hatte jedoch sehr große Mengen davon zu sich genommen und den Extrakt von seinem Hofalchimisten noch einmal zusätzlich konzentrieren lassen. Ohne diese Droge wäre er wohl nicht in der Lage gewesen, sich überhaupt auf dem Schlachtross zu halten.
    Jetzt zog das Heer auf Gaa zu. Nur noch wenige Meilen waren es bis zur Brücke über den Grenzfluss zwischen den Provinzen Neuvaldanien und Gaanien. Den Berichten von Kundschaftern zufolge hatten Ghools Horden sie nicht zerstört.
    » Fragt mich heute Abend nach meinem Befinden– wenn wir Gaa zurückerobert haben « , ächzte Candric, der Kalamtar ungewöhnlich lange auf eine Antwort hatte warten lassen. Aber darüber wunderte sich angesichts der starken Drogen, die der Hochkönig eingenommen hatte, niemand mehr in seiner unmittelbaren Umgebung. Candric lächelte gequält und fügte hinzu: » Mein königlicher Bruder! « Leichte Ironie klang darin mit.
    Noch kurz vor dem Aufbruch des Heeres hatte sich Kalamtar von Condenna, bis dahin Truchsess des Reiches Ambalor, von den anwesenden Adligen zum König erheben lassen. Dass damit der Anspruch des minderjährigen Thronfolgers und der Familie des gefallenen Königs Nergon missachtet wurde, nahm man in Kauf. Ebenso die Gefahr, in Ambalor selbst einen Bürgerkrieg heraufzubeschwören.
    Seit ihrem Aufbruch aus Ogla legte Kalamtar höchsten Wert darauf, als gleichberechtigter König unter Königen anerkannt zu werden. In dem Heer, das nun in Richtung Gaa zog, machten die Reste des von Kalamtar befehligten ambalorischen Heeres nicht einmal ein Zehntel der Kämpfer aus. Und doch hatte Kalamtar nun auf einmal ein sehr viel höheres Gewicht, als es der Zahl seiner Krieger und der Bedeutung seines Reiches eigentlich entsprach.
    Candric durchschaute seinen Bundesgenossen.
    Es war einfach zu offensichtlich, was den ehemaligen Truchsess bewegte. Kalamtars Plan, den Thron von Ambalor nicht nur zu verwalten, sondern auch darauf Platz zu nehmen, bestand ja seit Langem, und

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