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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeitung. Dazu trinkt er zwei Tassen schwarzen Kaffee und isst warme Brötchen mit Schinken oder Würstchen. Zwischen halb zehn und zehn duscht er. Anschließend, zwischen zehn und viertel nach, folgt ein sehr wichtiges Ritual. Da bespricht er mit seiner Haushälterin das Dinner. Um halb elf begibt er sich in sein Büro, wo er sich zwei Stunden aufhält.
    Pünktlich um halb eins verlässt er es wieder, um zum Lunch zu gehen. Dienstags, also heute, pflegt er mit Miss Elise, seiner Freundin, Suppe und Salat zu essen. All das bedeutet, dass er frühestens um zwei wieder nach Hallowed Ground zurückkommt und Sie empfangen kann."
    „Du lieber Himmel!" rief Regina aus. „Bei solch einem Tagesablauf kommt er ja zu nichts."
    „Sie würden sich wundern, wie viel er erledigt. Was ich mit all dem sagen will, ist, dass Pops heute früh keine Zeit für Sie hat. Und da Sie somit diesen Vormittag zu Ihrer freien Verfügung haben, würde ich vorschlagen, dass ich Sie ein wenig herumfahre."
    „Wohin wollen Sie mit mir fahren?"
    „Ich möchte Ihnen die Gegend zeigen. Damit Sie noch etwas anderes zu sehen bekommen außer dem Flughafen von Baton Rouge und dem Motel. Wir könnten irgendwo zu Mittag essen, und danach fahre ich Sie dann zu meinem Großvater."
    „Womit Ihr Tagesablauf ebenso locker und entspannt wäre wie der Ihres Großvaters", bemerkte Regina mit einiger Skepsis.
    Kane lächelte flüchtig. „Ich richte meinen Tagesablauf heute ganz nach Ihnen."
    Sie hätte sein Angebot zurückweisen sollen, das wusste sie. Das Problem war, dass sein Vorschlag so vernünftig klang. Außerdem bot sein Plan ihr die Möglichkeit, mehr über Lewis Crompton und den Prozess zu erfahren. Und wer könnte geeigneter sein, ihre Fragen zu beantworten, als sein Enkel, der ihn vor Gericht vertreten würde?
    Sie zögerte noch einen Moment und nickte dann. „Okay."
    In Kanes Zügen spiegelte sich Überraschung. „Sie kommen mit?"
    „Sagte ich das nicht gerade?"
    Er erhob sich und kam um den Tisch herum, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Dann können wir ja gehen."
    Draußen auf dem Parkplatz stand ein auf Hochglanz polierter, neuer dunkelgrüner Pick-up-Truck. Kane ging voraus, um ihr die Beifahrertür zu öffnen. Regina zögerte. Hatte Kane nicht gestern Nachmittag einen anderen Wagen gefahren?
    „Wo wir hinfahren, sind die Straßen ziemlich schlecht", erklärte er auf ihren fragenden Blick.
    Irgendwie passte der Geländewagen zu ihm. In dem großen glänzenden Fahrzeug steckte dieselbe Kraft wie in seinem Besitzer. Bloß dass Kane sie hinter der korrekten Fassade des Rechtsanwalts zu verbergen wusste. Der Wagen würde jede Schwierigkeit meistern. Regina vermutete, dass dasselbe auch auf seinen Fahrer zutraf.
    Sie setzte sich auf den ledernen Schalensitz. Kane schloss die Tür für sie, ging um den Wagen herum und stieg auf der Fahrerseite ein. Die Hand auf dem Zündschlüssel, wandte er den Kopf, um sie anzusehen. Sekunden verstrichen. Es lag etwas so Eindringliches, so Abschätzendes in seinem unverwandten Blick, dass Regina sich unbehaglich zu fühlen begann. Sekundenlang überlegte sie, ob sie ihn anlächeln sollte, damit vielleicht auch er die Lippen zu einem Lächeln verzog.
    „Was ist?" fragte sie stattdessen.
    „Nichts", erwiderte er knapp. Den Blick von ihr abwendend, sah er starr geradeaus durch die Windschutzscheibe. Er ließ den Motor an und legte den Gang ein. Seine Bewegungen waren steif, und um seinen Mund lag ein harter Zug, als seien die Gedanken, die ihm gerade durch den Kopf gegangen waren, alles andere als angenehm gewesen.
    Sie fuhren durch den Ort, die Hauptstraße hinunter, an dem alten neoklassizistischen Gerichtsgebäude vorbei mit seinem von einem Giebel gezierten Säulenvorbau, den breiten Stufen, der Fahnenstange, von der schlaff die amerikanische Flagge herunterbaumelte, und dem Denkmal des Soldaten aus dem Bürgerkrieg. Es war ein verschlafenes und in Reginas Augen ein etwas trauriges kleines Städtchen. Viele Läden waren geschlossen, und die wenigen billigen Geschäfte, die sich noch halten konnten, sahen aus, als käme höchstens mal ein Kunde am Tag vorbei.
    An der Ortsausfahrt reihten sich Garagen und Imbissbuden aneinander. Dazwischen hatten sich Flohmärkte breitgemacht. Danach kamen Wohnhäuser, schäbige kleine Bungalows mit Gipsfiguren und rosa Plastikflamingos im Vorgarten und zum Trocknen aufgehängter Wäsche hinterm Haus.
    Wo die Häuser aufhörten, begannen eingezäunte Felder, deren schwarze

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