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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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war.
    „Komisch", bemerkte er und lächelte sie dabei hintergründig an, „Sie sind mir gar nicht so sentimental vorgekommen."
    „Wir haben alle unsere kleinen Marotten." Um sich seinem forschenden Blick zu entziehen, wandte sie den Kopf und starrte aus dem Fenster. Sie gewann immer mehr den Eindruck, dass Kane genau dasselbe vorhatte wie sie, dass er ebenso Informationen aus ihr herausholen wollte wie sie aus ihm. Und dass er sein Ziel noch hartnäckiger verfolgte als sie. Man hätte lachen können über die Ironie der Situation. Doch Regina war nicht nach Lachen zu Mute.
    Sie fand es äußerst schwierig, seine Fragen nicht wahrheitsgemäß zu beantworten. Etwas in seiner Stimme, der Ausdruck in seinen Augen, vermittelten ihr den Eindruck, dass er Anteil nahm an dem, was er hörte. Für einen Anwalt war diese Fähigkeit, Interesse zu zeigen, bestimmt sehr nützlich.
    Nach einer Weile bogen sie von der Straße auf einen sandigen Weg ab, der voller riesiger Schlaglöcher war. Regina machte gerade den Mund auf, um Kane zu fragen, wo er mit ihr hinfuhr, als der Wagen durch ein tiefes Schlagloch rumpelte. Der Ruck kam so abrupt, dass sich Regina auf die Zunge biss. Als der Schmerz so weit nachgelassen hatte, dass sie wieder sprechen konnte, sah sie durch die Bäume einen See vor ihnen liegen.
    Kane fuhr langsamer und hielt an. „Das ist der Horseshoe Lake", bemerkte er knapp.
    Eine ganze Weile saß Regina da und blickte auf die Wasserfläche hinaus. Lange graue Bartflechten hingen von den Bäumen, die das Seeufer säumten, herab. Auch die Bäume dahinter waren mit den seltsamen Flechten behangen, so dass es aussah, als würden sie allesamt graue Spitzenumhänge tragen. Das Wasser hatte die Farbe von starkem schwarzen Tee. So dunkel war es, dass die Schäfchenwolken, die über ihnen am Himmel trieben, sich darin spiegelten. Es war sehr still. Man hörte nur den Wind in den Bäumen, das leise Klatschen, mit dem die Wellen ans Ufer schlugen, und ab und zu den Schrei eines Vogels.
    Regina machte die Wagentür auf und stieg aus. Vorsichtig ging sie über das feuchte Gras zum Wasser. Hinter sich hörte sie, wie die zweite Wagentür geöffnet und zugeschlagen wurde und Kane ihr folgte.
    „Das Wasser sieht düster aus", bemerkte sie, als er neben ihr stehen blieb. „Als ob jeden Moment etwas Urzeitliches aus seinen Tiefen auftauchen könnte."
    „Ein schleimiges Ungeheuer?" Kane warf ihr einen belustigten Blick zu. „Sie scheinen zu viele Moor-Monster-Filme gesehen zu haben. Aber jenseits des Sees liegt tatsächlich ein Moor, ein riesiges Sumpfgebiet mit vielen kleinen Wasserwegen, in dem man sich verirren kann und wo einen kein Mensch wieder findet."
    „Waren Sie schon einmal dort?"
    „Ich habe als Kind jeden Sommer dort gespielt."
    „Warum denn das? Wie kann man nur dort spielen wollen?" Regina konnte das Frösteln kaum verbergen, das ihr über den Rücken lief.
    „Es hat Spaß gemacht. Und man hatte etwas zu tun. Mein Cousin und ich haben unser Geld zusammengelegt und ein gebrauchtes Aluminiumboot mit einem alten Außenbordmotor davon gekauft. Manchmal blieben Luke und ich tagelang weg."
    Während sie ihn mit einem Seitenblick streifte, versuchte sich Regina die Kindheit vorzustellen, die Kane ihr beschrieb. Wie anders als ihre eigene musste sie gewesen sein. Genauso gut hätte er ihr vom Leben auf einem fremden Planeten berichten können. Doch sie glaubte ihm jedes Wort von dem, was er ihr da erzählte. Denn er sah aus, als würde er mit allem fertig, was er in Angriff nahm. Er war wirklich ein recht imponierender Typ.
    Bemüht, ihr Gleichgewicht wieder zu finden, sagte sie: „Ich kann mir vorstellen, dass die Polizei es nicht sehr spaßig fand, wenn sie Ihretwegen Rettungsmannschaften ins Moor schicken musste."
    „Das ist niemals vorgekommen. Luke und ich haben immer wieder nach Hause gefunden."
    „Und Ihre Eltern haben sich keine Sorgen um Sie gemacht?"
    „Meine Eltern lebten nicht mehr, und meine Tante Vivian, die mich großzog, sah mich wohl lieber auf Streifzügen im Moor als bei irgendwelchen anderen, weniger harmlosen Aktivitäten. Und in Lukes Familie war man nicht ängstlich. Solange nichts passierte, machte man sich keine Sorgen. Schon gar nicht um einen Jungen, der mit einer Art sechstem Sinn ausgestattet war, wenn es galt, sich draußen zurechtzufinden. Niemand kennt das Moor besser als Luke."
    „Nicht einmal Sie?" fragte Regina.
    Kane lächelte gutmütig. „In dieser Hinsicht kann ich es mit

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