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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufmerksam abhörte, immer wissen würde, wo er sich gerade aufhielt und was er machte. Abgesehen davon, dass es ihm so viel schwerer fallen würde, überraschend nach Hause zu kommen, würde sie auf diese Weise auch immer wissen, ob es einen Sinn hatte, irgendeine zweifelhafte Aktivität in Angriff zu nehmen oder nicht. Dass sie einen Weg gefunden hatte, sich über Roans Treiben auf dem Laufenden zu halten - und zwar einen fast genauso guten wie seine Methode, sie zu überwachen -, verschaffte ihr eine immense Genugtuung.
    Am Spätnachmittag konzentrierte sie sich so auf den Polizeifunk, dass sie nicht hörte, wie die Hintertür aufging, und auch die ersten schnellen Schritte auf der Treppe entgingen ihr.
    Erst als Beau, der zu ihren Füßen lag, mit einem warnenden Knurren den Kopf hob, wurde sie aufmerksam.
    Sie sprang auf und lauschte angestrengt. Bei Jake oder Roan würde Beau nicht knurren. Cal hatte Anweisung, in regelmäßigen Abständen in der nächsten Umgebung Streife zu gehen, das Haus im Blick zu behalten und sich weitgehend draußen aufzuhalten. Ansonsten sollte eigentlich niemand Zutritt haben, allein, der Eindringling schien genau zu wissen, wohin er wollte.
    Der große Bluthund hievte sich hoch und beobachtete mit fest in den Boden gestemmten Vorderpfoten die Tür. Als sein Knurren noch tiefer und drohender wurde, stellten sich seine Nackenhaare auf. Tory legte ihm beruhigend eine Hand auf den großen Kopf.
    Die gleichmäßigen Schritte hallten auf den Bodendielen der Halle, wurden kurz von dem Teppich gedämpft, dann näherten sie sich ohne Zögern dem Schlafzimmer. Falls der Eindringling befürchtete, von dem knurrenden Hund angegriffen zu werden, merkte man jedenfalls nichts davon.
    Tory schaute sich nach einem Fluchtweg um. Die Fenster des Schlafzimmers gingen auf die hintere Galerie hinaus, aber sie würde es nicht schaffen, sie rechtzeitig aufzubekommen. Der Messingknauf drehte sich bereits, gleich darauf ging die Tür auf. Beaus Knurren verwandelte sich in ein heiseres Bellen. Tory griff nach einer kleinen Messingstatue, die auf dem 'Nachttisch stand.
    Der Mann blieb, mit der Hand immer noch auf dem Türknauf, auf der Schwelle stehen. Es war ein Fremder mit schwarzen kurz geschnittenen Haaren und den leuchtendsten blauen Augen, die Tory je gesehen hatte. Die Kombination aus Hell und Dunkel erinnerte sie an ein Sommergewitter, das über dem
    Golf aufzog, mit einem ganz klaren blauen Himmel auf der Landseite und schwarzen Wolken über dem Meer.
    Tory hielt ihm ihren provisorischen Totschläger entgegen und fragte: „Wer sind Sie?"
    Der Mann warf ihr einen kurzen Blick zu, konzentrierte seine Aufmerksamkeit jedoch auf den bellenden Hund. „Platz, Beau", versuchte er den Höllenlärm, den dieser veranstaltete, zu übertönen. „Verdammt noch mal! Wenn du nicht sofort mit dem Zirkus aufhörst, kriegst du nächsten Winter keinen einzigen Wildknochen."
    Der Bluthund stellte sein Gebell ein und schaute verlegen weg, während er mit dem Schwanz wedelte. Es war offensichtlich, dass er den Mann kannte, der halb belustigt und halb verzweifelt weiter auf ihn einredete. Tory war allerdings immer noch nicht ganz bereit, sich zu entspannen.
    Jetzt richtete der Fremde seine Aufmerksamkeit auf sie und streifte mit einem kurzen Blick ihre Waffe, bevor er grüßend den Kopf neigte. „Entschuldigung, Ma'am, wollte Ihnen keinen Schreck einjagen. Ich bin Clay. Clay Benedict. Roan hat mich angerufen und gebeten herzukommen, weil er noch zwei Stunden zu tun hat. Weil Cal jetzt gleich Feierabend hat und Jake immer noch auf Achse ist", fügte er erklärend hinzu.
    „Sie hätten klopfen können", wandte sie ein.
    „Hab ich, aber Sie waren wohl beschäftigt. Da Roan mir erzählt hat, worum es geht, schien es mir am besten, mich umzuschauen, um sicherzugehen, dass mit Ihnen alles okay ist. Ich bin mit dem Ersatzschlüssel aus der Scheune reingekommen."
    „Und das soll ich Ihnen glauben?"
    Seine Lippen verzogen sich zu einem langsamen Lächeln, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete und sich in seinen Augen widerspiegelte. „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie es täten", sagte er in seinem schleppenden Südstaatentonfall.
    Er war ein Benedict, okay. Die Familienähnlichkeit war nicht zu übersehen. Sie fand sich in der Größe, den breiten Schultern, den dichten Augenbrauen und dem ruhigen Blick aus großen, weit auseinanderstehenden Augen. Er schien etwas jünger zu sein als Roan, vielleicht zwei Jahre, aber

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