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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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war, was für ein fest verschworener Haufen dieser Benedict-Clan war, der sich hier am Horseshoe Lake und den umliegenden Sümpfen angesiedelt hatte. Doch dann war der schlimme Moment gekommen, in dem er sich zu sehr für die Fotos von Lainey interessiert hatte, die auf dem Tisch verstreut herumlagen, weil sie gerade dabei gewesen war, sie in ein Album einzukleben. Das hatte sie nicht zulassen dürfen, und deshalb war sie gezwungen gewesen, aus dem Stegreif zu handeln. Aber jetzt hatte es immer mehr den Anschein, als ob alles ganz genau so hätte kommen sollen.
    Er lag so still da. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, er atmete geräuschlos. Seine klar umrissenen Lippen waren einen Spalt geöffnet, die Hände lagen entspannt da, mit den Handflächen nach oben, so dass man ein paar verblasste Narben sehen konnte. Es war ein seltsames Gefühl, ihn so wehrlos zu wissen.
    Sie könnte es sich immer noch anders überlegen; noch war es nicht zu spät. Irgendeine Ausrede würde ihr sicher einfallen, warum Clay in ihrer Küche ohnmächtig geworden war. Sie konnte ihn einfach schlafen lassen, bis die Wirkung des Schlafmittels, das sie ihm in den Kaffee getan hatte, abgeklungen war, und ihn dann wegschicken. Dr. Gower würde von der neuen Lage ohnehin nicht angetan sein. Aber vielleicht würde Clay Benedict ja misstrauisch werden und herauszufinden versuchen, was hier vorging? Angenommen, er versuchte sie aufzuhalten? Immerhin war sie auf dem besten Weg, sich strafbar zu machen. Genau genommen stand sie schon jetzt mit einem Bein im Gefängnis.
    Und Janna zweifelte keine Sekunde daran, dass Clay den Schlüssel zu ihrer Zelle höchstpersönlich umdrehen würde, falls er es könnte. Sie kannte die strengen moralischen Grundsätze der Benedicts besser, als ihr lieb war. Unerschütterlich standen sie für Recht und Ordnung ein. Die Benedicts, Männer wie Frauen, würden es unter keinen Umständen zulassen, dass diese Grundsätze verletzt wurden, nicht einmal wenn die Gefahr bestand, dass sie den Menschen, der ihnen am nächsten stand, dadurch verlieren könnten.
    Dieser Auffassung von Recht und Ordnung konnte Janna nicht folgen, zumindest dann nicht, wenn das Leben ihrer Tochter auf dem Spiel stand. Sie hatte Clay Benedict in ihrer Gewalt, und sie würde ihn so lange wie nötig festhalten.
    Der Mann auf dem Boden gab ein leises Stöhnen von sich. Vielleicht war seine Bewusstlosigkeit weniger tief, als sie gedacht hatte. Wenn sie wirklich vorhatte, ihn hier festzuhalten, musste sie sich etwas einfallen lassen, und zwar auf der Stelle.
    Die Angelhütte hatte nur drei Räume, einen l-förmigen Raum, der eine Kombination aus Wohnzimmer, Esszimmer und Küche war, und zwei Schlafzimmer. Von einem der Zimmer hatte man ein Bad abgetrennt, so dass das andere, das einen Blick auf den See bot, größer war. Janna und Lainey schliefen in dem größeren Zimmer, da Janna sich nachts besser um ihre Tochter kümmern konnte, wenn sie mit ihr in einem Bett lag. Das andere Zimmer hatte sie zu einem Arbeitsraum umfunktioniert, indem sie das alte Eisenbett in die hinterste Ecke geschoben hatte. Dort wird Clay am besten aufgehoben sein, überlegte Janna. Auf jeden Fall war es bis dahin nur ein kleines Stück und wenn sie die Zähne zusammenbiss, würde sie es schon schaffen, ihn dort hinüberzuzerren. Das Problem war nur, wie sie ihn aufs Bett bekommen sollte. Sie war weder zierlich noch schwach, aber der Versuch, dieses Muskelpaket aufs Bett zu hieven, würde ihre körperliche Kraft eindeutig übersteigen.
    Für sein Luftkissenboot musste sie sich auch eine Lösung einfallen lassen. Er hatte es draußen am Bootssteg vertäut, neben dem alten Aluminiumboot, das zur Hütte gehörte. Das Boot wäre ein todsicherer Hinweis auf seinen Verbleib, falls irgendjemand hier nach seinem Besitzer Ausschau hielte. Was sollte sie bloß damit machen?
    Janna stand auf, beugte sich über Clay, packte seine Handgelenke und zog sie über seinen Kopf. Sie warf sich den silberblonden langen Zopf über den Rücken, dann presste sie die Kiefer aufeinander und zog ihn im Schneckentempo Zentimeter für Zentimeter aus der Küche und über den Flur. Gott sei Dank macht Lainey gerade ihren Mittagsschlaf, schoss es ihr durch den Kopf, während sie ihn, keuchend vor Anstrengung, durch die offene Tür in das kleinere Schlafzimmer zog. Nicht, dass sie sich etwa in der trügerischen Sicherheit gewiegt hätte, den Mann vor so einem aufgeweckten Kind wie Lainey verstecken zu

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