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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Sümpfen. Er konnte sich gerade noch daran erinnern, gesehen zu haben, dass eine Mischung aus Hoffnung und blankem Entsetzen über das Gesicht der Frau gehuscht war, dann war er in ein schwarzes Loch gefallen. Und jetzt hatte sie ihn wie einen Truthahn verschnürt, zumindest nahm er an, dass die Fesseln ihre Idee gewesen waren. Das Verrückteste an der ganzen Sache war jedoch, dass er nicht wusste, ob er um sich treten und fluchen oder sich zurücklehnen und es genießen sollte.
    Ein zarter Hauch strich über sein Gesicht. Clay war immer stolz gewesen auf seine hervorragende Selbstbeherrschung, aber jetzt hoben sich seine Lider wie von selbst, und es gab nichts, was er dagegen hätte tun können.
    Das Gesicht so dicht über dem seinen war bildhübsch, ein zartes Oval, eingerahmt von weichen blonden Locken, mit glatter weicher Haut, einem Mund, der wie eine Rosenknospe geformt war, und den klarsten blauen Augen, die er in seinem ganzen Leben gesehen hatte, deren Lider mit seidigen, geradezu lächerlich langen Wimpern besetzt waren. Das Gesicht gehörte einem Kind, einem kleinen Mädchen, das etwa sieben oder acht Jahre alt sein mochte.
    „Sie sind aufgewacht“, sagte sie, während sich auf ihrem Gesicht ein strahlendes Lächeln ausbreitete. „Ich heiße Lainey. Und Sie?“
    „Lainey“, wiederholte er. Seine Stimme klang wie eingerostet. Er konnte spüren, wie sich sein Herzschlag wieder verlangsamte. Weil er sich in Erwartung eines anderen Gesichts beschleunigt hatte, fügte er nicht ohne Selbstironie in Gedanken hinzu.
    „Wo kommen Sie her?“ fuhr die Kleine ungeduldig fort, da er ihre erste Frage nicht beantwortet hatte.
    Clay gab sich alle Mühe, sich auf das Mädchen und die Umgebung zu konzentrieren, aber das war nicht leicht mit einem Kopf, in dem der Schmerz tobte, und einer kleinen Nase, nur wenige Zentimeter von seiner eigenen entfernt. „Ich bin mit dem Boot gekommen“, sagte er, während er seine Gehirnwindungen nach Einzelheiten durchforstete, die Denise ihm über ihre Freundin erzählt hatte. „Aber du bist doch nicht Janna Kerrs Tochter, oder?“
    „Doch. Ich meine, sie ist meine Mama.“
    „Und wo ist dein Dad?“
    „Hab keinen.“
    Die Unbekümmertheit, die in diesen zwei Worten lag, verschlug Clay für einen Moment die Sprache. „Nein?“
    Das Mädchen zerrte an dem Rüschenkleid der Stoffpuppe, die sie mitgebracht hatte, dann begegnete sie seinem Blick. „Mama sagt, dass wir keinen Mann brauchen, weil wir ohne einen besser dran sind.“
    „Dann möchte ich nur wissen, was sie mit mir will?“ gab er spöttisch und ohne wirklich eine Antwort zu erwarten zurück.
    „Das möchte ich auch wissen“, erwiderte Lainey, wobei es seinen Tonfall Wort für Wort nachahmte. „Stehen Sie jetzt auf?“
    Clay überlegte einen Moment. „Ich weiß nicht genau.“
    Die Kleine lehnte sich zurück. „Warum nicht?“
    „Ich scheine hier irgendein Problem zu haben.“
    Sie schaute von seinen gefesselten Händen zu dem Seil an seiner Taille und wieder zurück. „Ich glaube, wenn Sie sich ganz doll Mühe geben, können Sie aufstehen.“
    „Danke für diesen Vertrauensbeweis“, meinte er, während er sich auf einen Ellbogen aufstützte.
    „Sind Sie krank?“
    „Nicht direkt.“ Ihm war ein wenig übel, aber er sah keine Veranlassung, diese Schwäche einzugestehen.
    „Wenn Sie wollen, können Sie mit uns frühstücken. Mama macht Rühreier und Orangensaft, aber keinen Schinken. Ich darf nämlich keinen Schinken essen.“
    Da war es wieder, dieses schicksalhafte Hinnehmen der Unzulänglichkeit des Lebens. Clay betrachtete das Mädchen noch ein wenig genauer. Ihre Haut war sahneweiß und so durchsichtig, dass die Adern durchschimmerten. Die Kieferund Augenpartie wirkte leicht aufgedunsen. Die dunklen Ringe unter den Augen, die ein Hinweis auf eine unzureichende Nierenfunktion waren, kontrastierten stark mit ihrer sonnigen Art. Ihre Arme waren dünn, und in einer Armbeuge entdeckte er Einstiche und einen Bluterguss, der darauf hindeutete, dass man ihr wahrscheinlich erst kürzlich Blut abgenommen hatte.
    Janna Kerrs kleine Tochter war krank, schwer krank womöglich. Clay spürte, wie sich seine Brust vor Mitgefühl zusammenschnürte, während er den galligen Geschmack hinunterschluckte, der in seiner Kehle aufstieg. Er hasste Spritzen, und er hasste es ebenso, selbst gestochen zu werden wie andere zu stechen. Es war der Hauptgrund dafür, warum er das Humanmedizinstudium abgebrochen hatte und warum er

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