Der Beschütze
besaß den Anstand, sich zu verabschieden. Reynolds quasselte vom Flur her weiter sinnloses Zeug, während Jonas langsam die Treppe hinaufging, einen Arm schützend über dem Bauch, wo die Stiche noch juckten und schmerzten.
Auf der Treppe lag ein neuer Teppich.
Nirgendwo Blut.
Im Gästezimmer war die Leiter hochgeschoben und die Bodenluke geschlossen. Er fragte sich, wer wohl das Haus geputzt hatte und ob sie wohl auch auf dem Dachboden sauber gemacht hatten.
Das ist der Job, den du machen solltest, Jonas.
Er schloss die Augen und schwankte.
Marvel würde posthum von der Queen für seine Tapferkeit ausgezeichnet werden.
»Er war natürlich betrunken«, setzte Reynolds vom Flur her hinzu. »Aber das verschweigen sie.«
Hier war das Bett, wo er für alle Zeit allein schlafen würde.
Hier war das Bad, blitzblank und sauber.
Hier war der Wäschekorb. Leer.
Hier war der Spiegel.
Jonas unterbrach seine bedächtige Inspektion und starrte sich an.
Lucy hatte gesagt, in ihm wäre jemand, der ihren Tod wollte.
In seinen Augen konnte er es nicht sehen. Er drehte den Kopf zum Fenster, hoffte, einen kurzen Blick auf den Eindringling zu erhaschen, während er sich nicht direkt ansah.
Nichts.
Er ging wieder hinunter.
»Danke«, sagte er zu Reynolds.
»Kommen Sie zurecht?«
Nie und nimmer, dachte Jonas und sagte, er käme zurecht.
Jonas erinnerte sich daran, wie man sich verabschiedet, und streckte die Hand aus. Reynolds ergriff sie und schien plötzlich den Tränen nahe. Er beugte sich vor und zog Jonas in eine unbeholfene Umarmung, klopfte ihm ungeschickt auf den Rücken.
»Wir kriegen ihn, Jonas«, beteuerte er mit Nachdruck. »Keine Sorge. Wir kriegen ihn.«
Nein, dachte Jonas. Ihr werdet ihn nicht kriegen.
Danksagung
Vielen Dank an Gill Bauer und Simon Cryer dafür, dass sie meine ersten und besten Leser waren.
Außerdem an Sarah Turner, Marysue Rucci und Stephanie Glencross für ihre unschätzbaren redaktionellen Beiträge und an meine Agentin Jane Gregory für ihre Unterstützung und ihren grenzenlosen Enthusiasmus.
Wenn Sie mehr über die seltsame Welt wissen möchten, die Der Beschützer erforscht, besuchen Sie bitte meine Website www.belindabauer.co.uk
Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel
»Darkside« bei Bantam Press,
an imprint of Transworld Publishers, London
Manhattan Bücher erscheinen im
Wilhelm Goldmann Verlag, München,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH
1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung März 2012
Copyright © der Originalausgabe
2011 by Belinda Bauer
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Die Nutzung des Labels Manhattan erfolgt mit freundlicher Genehmigung
des Hans-im-Glück-Verlags, München
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
Redaktion: Martina Klüver
eISBN 978-3-641-08208-6
www.manhattan-verlag.de
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