Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
Vom Netzwerk:
Melodie zu vereinen. »Sie müssen auf sie verzichten.«
    Chakotay schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen.«
    Weitere Töne gesellten sich den ersten hinzu. Der Kopf des Alten neigte sich in ihrem Rhythmus hin und her.
    Janeway seufzte, deutete auf Chakotay und sich selbst. »Wir sind Kommando-Offiziere und für die Sicherheit der beiden Männer zuständig«, erklärte sie. »Ich weiß nicht, ob Sie das Konzept der Verantwortung verstehenc «
    Das Hologramm sah zu ihr auf, und jetzt zeigte sich echtes Leben in den Augen. Die Entität begnügte sich nicht mehr nur damit, den Besuchern eine’ Simulation zu präsentieren – zumindest ein Teil von ihr manifestierte sich nun in der holographischen Darstellung. Janeway wäre am liebsten vorgesprungen, um den Alten zu packen und das Wesen in ihm festzuhalten.
    »Ich verstehe durchaus, was Sie meinen«, lautete die Antwort. »Aber ich habe keine Wahl. Es bleibt nur noch wenig Zeit.«
    Janeway hielt unwillkürlich den Atem an und erhoffte sich eine Art Offenbarung. »Wofür bleibt nur noch wenig Zeit?«
    »Ich muß eine Schuld begleichen, die nie bezahlt werden kann.« Der Alte blickte ins Leere. »Meine Suche ist nicht erfolgreich gewesen.«
    Janeway sah kurz zu Paris und Chakotay, in deren Gesichtern sich Verwirrung zeigte. »Sagen Sie uns, wonach Sie suchen.«
    Sie bemühte sich, offen und hilfsbereit zu wirken. »Vielleicht können wir Ihnen helfen, es zu finden.« »Sie?« Der Mann schnaubte verächtlich – ein Geräusch, wie man es eigentlich nur von einem Menschen erwartete. »Ich habe die ganze Galaxis mit Methoden durchsucht, die für Sie völlig unverständlich sind. Nein, Sie können mir nicht helfen.«
    Er seufzte und blickte aufs Banjo hinab. Janeway stellte verblüfft fest, daß alle Saiten gerissen waren. »Bitte gehen Sie jetzt. Ich schicke Ihre Leute zurück, wenn ich eine Möglichkeit dazu sehe.«
    »Das genügt uns leider nicht«, grollte Chakotay.
    »Sie haben uns siebzigtausend Lichtjahre weit transferiert«, entfuhr es Janeway. »Ohne Ihre Hilfe können wir nicht zurück.
    Und wir bleiben so lange hier, bis unsere Leute wieder bei uns sind.«
    Der holographische Mann stand auf, hob das Banjo und ging in Richtung Teich. Dahinter neigte sich die Sonne dem scheinbaren Horizont entgegen. »Sie zurückzuschickenc Das ist schrecklich kompliziert.« Er seufzte erneut. »Begreifen Sie denn nicht? Ich habe keine Zeit c « Der Teich verblaßte, zusammen mit den Bäumen, mit Sonne und Himmel. »c keine Zeitc «
    Um Janeway herum löste sich alles auf, und grelles Licht schimmerte dort, wo eben noch die Farm gewesen war.
    Als das Gleißen nachließc Sie stand wieder auf der Brücke der Voyager, zusammen mit den anderen vier Mitgliedern der Einsatzgruppe, und sie wußte nicht, was sie sagen oder unternehmen sollte. Die Lage schien aussichtslos.
    Er hörte die Stimmen nicht, sondern fühlte sie eher.
    * Er kommt wieder zu sichc *
    Licht blitzte vor seinen Augen, und einige Sekunden später merkte Kim, daß es durch die geschlossenen Lider strahlte, durch Haut und dunkle Träume. Er öffnete die Augen – und bereute es sofort, als das Gleißen schmerzhafte Intensität gewann und bis zum Hinterkopf brannte. Er wollte ›sie‹ – wen auch immer – auffordern, das Licht auszuschalten oder fortzunehmen, doch er brachte nur ein heiseres Stöhnen hervor.
    Seltsamerweise genügte allein der Gedanke, um dem viel zu hellen Glanz einen Teil seiner Intensität zu nehmen. Der Schmerz ließ nach, als er zwinkerte, um die Schleier vor den Augen zu vertreiben.
    Ein Gesicht gewann über ihm Konturen. Über mir? Er lag auf dem Rücken. Die Erkenntnis bildete sich ganz plötzlich in ihm.
    Er lag auf dem Rücken – auf einem Bett –, und Kühle umgab ihn. Das Gesicht weiter oben gehörte einem unbekannten Mann. Nur die Pupillen deuteten darauf hin, daß er nicht jung sein konnte: Weisheit zeigte sich in ihnen.
    Der Fremde lächelte und fragte: *Wie fühlen Sie sich?*
    Schrecklich, dachte Kim. Ich sehe nicht einmal, wie sich Ihre Lippen bewegen. Er holte mühsam Luft und fragte: »Was geschieht hier? Wo bin ich?«
    Ein Schatten von Kummer fiel auf die Züge des Mannes, und er wandte sich nach rechts. Kim drehte den Kopf und sah eine Frau mit einem sehr attraktiven und ebenfalls seltsam alterslosen Gesicht. Sie berührte den Mann an der Schulter und schob ihn beiseite, trat dann ans Bett heran.
    Kim begriff, daß er sich in einer Art Hospital befand. Der Geruch nach

Weitere Kostenlose Bücher