Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Zimmerpflanze, von der fast alle Blätter abgefallen waren, stand wie zum Spott noch darauf.
Dann reckte Mia das Kinn vor, nahm ihre Handtasche und ging hinaus. Sie wollte genau so gehen, wie sie gekommen war: Nur mit den Kleidern, die sie am Leib trug.
Doch in allerletzter Minute rannte sie zurück und schnappte sich die halb abgestorbene Pflanze. In ihrem frisch entgifteten Haus würde sie sicherlich gedeihen.
Noch ehe sie auf dem Highway war, begann ihr Handy zu klingeln. Es war Dick. Sie ließ ihn auf den Anrufbeantworter sprechen. Stolz war etwas Schreckliches, aber im Moment war ihr nichts anderes geblieben.
Der Verkehr war chaotisch, aber sie betrachtete das als einen Silberstreifen am Horizont. Damit brauchte sie sich jetzt nicht mehr abzufinden, denn sie arbeitete ja nicht mehr in der Innenstadt.
Keine Teamarbeiterin!
Vielleicht war alles ja bloß ein Albtraum, und wenn sie aufwachte, stand sie wieder mitten in dem schmalen Wohnwagen neben der Kläranlage, mit acht Kindern und einem Mann, der ein T-Shirt mit einem frauenfeindlichen Slogan über dem Bierbauch trug und nach seinen Schweinekoteletts schrie.
Bei diesem Gedanken wurden ihr die Knie weich, und sie kniff sich, um sicherzugehen, dass sie nicht schlief.
Nein, sie war hellwach, und die schockierende Wirklichkeit war nun ihr Leben.
Kurze Zeit später holte Mia eine verdächtig stille Hope im Jugendzentrum ab. Das Mädchen hüpfte in den Audi, knallte die Tür zu und starrte geradeaus.
»Na, wie war es heute?«, fragte Mia, als wäre alles ganz normal.
»Können wir einfach nur nach Hause fahren?«
Mia warf einen Blick zurück zum Zentrum und dann auf den verschlossenen Teenager. »Hast du vielleicht eine Bombe gelegt und wir müssen uns nun schnell aus dem Staub machen?«
»Meinst du, ich habe dazu Talent?«
»Schatz, das weiß ich hundertprozentig.« Mia fuhr los. Wie albern von ihr zu hoffen, einen kurzen Blick auf Kevin zu erwischen. Bloß ein kurzer Blick auf ihn würde nämlich nicht reichen.
Sie brauchte ihn. Heute war ihr das sonnenklar, selbst wenn er ihr so lebendig vor dem inneren Auge stand: groß, schlank, schlaksig, mit den lächelnden Augen und dem verschmitzten Lächeln … Yeah, ein Donnerschlag-Orgasmus wäre wunderbar gegen ihren Stress. »Das Haus müsste heute fertig und sauber sein. Ich hatte den Putzdienst da.«
Hope nickte stumm.
Schweigend fuhren sie nach Hause, ohne dass Hope bemerkte, dass Mia von Panik geradezu überwältigt war. Nicht dass sie das gekümmert hätte. »Yeah, ich hatte einen tollen Tag«, sagte Mia beim Aussteigen zu Hope, die vor ihr direkt auf das Haus zuging.
Mia schüttelte bloß den Kopf. Dann spürte sie, wie ihr Handy in der Tasche vibrierte. Sie wollte den Anruf schon annehmen und sagen, ja, sie würde ihre Stelle wieder antreten und allen Stolz fahren lassen, aber dann entschied
sie sich, es ganz abzustellen. »Hast du Hunger?«, fragte sie Hope.
Das Mächen ging direkt auf die Treppe zu, blieb aber dann stehen. »Äh … nein.« Dann sah sie auf Mia herab. Ihr Gesichtsausdruck wirkte wie eine Warnung.
»Was ist los?«, fragte Mia. »Bist du sicher, dass du nichts angestellt hast?«
»Okay, du hast mich durchschaut. Ich habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, und ab und zu jage ich einfach aus Spaß ein Jugendzentrum in die Luft.«
»Weißt du was? Trampel auf meinen allerletzten Nervenfasern herum, und frag dich, ob mich das noch kümmert. Ich breche nämlich im nächsten Moment zusammen.«
»Das ist doch immer so«, meinte Hope hilfreich.
»Nur meine ich es heute ernst.«
Hope verdrehte die Augen.
»Na, was habe ich dir dazu geraten? Könntest du vielleicht auch aufhören, anderen Leuten zu erzählen, dass ich dir ständig mit Prügeln drohe? Manche Eltern werden dann ein bisschen ängstlich, und ich möchte nicht, dass du meinetwegen Freunde verlierst.«
Hopes Lächeln verschwand. »Ich habe keine Freunde.«
»Ach ja? Bei deiner warmen, herzlichen Art? Das kann ich mir kaum vorstellen.«
Hope erstarrte von Kopf bis Fuß. Mia hätte sich ohrfeigen können. Das hier war einer jener Momente, vor denen Tess sie gewarnt hatte, wenn Mia sich nicht wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen sollte, sondern eher sanft und verständnisvoll. »Okay, hör mir zu, ich hatte einen furchtbaren Tag. Es tut mir leid.«
»Nein, nein, du hast ja Recht.« Hope verzog das Gesicht,
setzte sich auf die Treppe und vergrub das Gesicht in den Händen. »Adam ist von der Schule
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