Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
denn ihr Job hatte ihr bisher immer alles bedeutet. Die Spannung wurde nun zu groß. Normalerweise löste sie solchen Stress, indem sie mit einem Mann schlief. Als sie sich umblickte, erkannte sie, dass sie nicht einfach irgendeinen wollte.
Sie wollte Kevin.
Zum hundersten Mal blickte sie auf ihr Handy, ob er vielleicht eine SMS geschickt hatte, wie etwa: Da du jetzt wieder zu Hause bist, kannst du ja heute Abend bei mir anklopfen.
Oder sonst was.
Aber es tat sich nichts, und als sie sich am Telefon bei Tess darüber beklagte, lachte diese sie bloß aus.
»Ich will ganz ehrlich mit dir sein«, sagte ihre angeblich beste Freundin. »Du hast ihm klargemacht, dass du keine Beziehung willst, und jetzt spielst du verrückt, weil er dich nicht anruft?«
»Ja, also, wenn du es so sagst, dann klinge ich ziemlich verrückt.«
»Honey, du bist tatsächlich verrückt. Ich müsste es schließlich wissen. Sein Bruder war genau so toll, heiß und sexy …«
Mia seufzte. »Ich wusste, dass er dir das Herz brechen wird.«
»Er hat mir den allerersten Männer-Orgasmus verschafft, weißt du das?«
Ach ja! Tess hatte zwar viele Beziehungen gehabt, aber
es war ihr immer schwer gefallen, voll zu kommen, bis Mia ihr vor ein paar Jahren einen Vibrator zu Weihnachten geschenkt hatte.
»Er hat es wirklich bei mir geschafft«, berichtete Tess. »Ohne große Mühe. Bam .« Sie seufzte verträumt. »Schon aus dem Grund hätte ich ihn geheiratet.« Ihre Stimme brach ein wenig - genau wie Mias Herz.
»Es tut mir so leid.«
»Ja, mir auch. Wusstest du, das er mich sexy fand? Mich!«
»Du bist sehr sexy.«
»Aber du hältst mir heute Nacht nicht das Bett warm.«
»Verdammt, ich könnte ihn umbringen, dass er dir das angetan hat.«
»Ich will ihn bloß in den Arm nehmen.«
Das tat sie besser nicht, dachte Mia grimmig. »Er hätte dich nie richtig unterstützt.«
»Mia Appleby, du Königin aller Feministinnen, du meinst doch jetzt nicht, dass ich einen Mann brauche, der mich aushält? Ich bin eine Frau. Spürst du meine Kraft?«
»Ich habe gehört, du hast noch mehr Bestellungen bekommen«, erwiderte Mia und wechselte bewusst das Thema.
»Weitere dreißig Pfund im Monat. Du hattest Recht. Ich brauche eine größere Küche. Ich habe einen Antrag auf ein Geschäftsdarlehen gestellt. Halt mir mal die Daumen.«
»Ich sagte doch, ich leihe dir das Startkapital.«
»Ich nehme dein Geld aber nicht an.«
»Wer spricht denn von Annehmen? Es ist als Darlehen gedacht.«
»Nein danke.«
»Tess …«
»Du hilfst mir auf andere Weise. Wo wir gerade davon sprechen, können wir die Marketingpläne noch einmal durchgehen? Heute Abend? Oder morgen? Eigentlich ist es egal. Ich habe plötzlich jeden Abend frei.« Sie sprach leise und weniger lebhaft weiter. »Ich habe keine Ahnung, wie du das anstellst«, sagte sie, und man hörte ihren Schmerz »Ich würde gern wieder gebunden sein.«
»Ich bin aber völlig glücklich allein.«
Du Lügnerin!
»Ohne Kevin im Hintergrund? Wirklich? Selbst in dem Wissen, dass jederzeit eine andere daherkommen und ihn wegschnappen könnte? So bin ich nicht. Ich will mit einem Mann eng verbunden sein. Ich will einen Ring, verdammt nochmal. Das wollte ich von Mike.«
»Tess …«
»Wenn du dem Richtigen begegnest, wirst du es verstehen.«
»Und woher soll ich wissen, dass es der Richtige ist?«
»Weil es dich in den Magen trifft wie mit einer Keule«, antwortete Tess leise. »Du merkst, das er dich zum Lächeln bringt, zum Lachen, er bringt dich zum Nachdenken.« Sie seufzte. »Und man denkt, man kann nicht ohne ihn leben.«
»Jesus, Tess.«
»Ich weiß, es klingt sentimental. Aber es ist die Wahrheit. Du wirst schon sehen.«
Mia vermutete das Problem nicht darin, es zu erkennen, sondern ob sie überhaupt die Veranlagung hatte, jemanden zu lieben. Lange Zeit hatte es keine Rolle gespielt. Andere Dinge waren wichtiger gewesen, beispielsweise einfach nur zu überleben. Und dann ihr Job. Ihre Ziele.
Aber das hatte sie alles geschafft, und plötzlich hatte sie das Leben, das sie sich immer vorgestellt hatte - den tollen
Job, das tolle Haus, das dicke Bankkonto. Aber alles schien genau so, wie Hope es beschrieben hatte.
Sehr einsam.
Und tief drinnen erkannte sie eine viel fürchterlichere Wahrheit. Es befriedigte sie nicht mehr.
Was hieß, sie brauchte mehr - mehr wovon nur?
22
M ia wurde misstrauisch, als sie irgendwann am Vormittag ausgerichtet bekam, dass Dick sie in seinem Büro sehen wollte. Als
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