Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
doch.«
»Stimmt …« Dann brach Mia ab und kniff sich den Nasenrücken. »Mach dich fertig.«
»Ich bin fertig.« Hope breitete die Arme aus und deutete auf ihre schwarze Hose - drei Größen zu groß und nur durch die Gnade Gottes an Ort und Stelle gehalten. Ihr Top war an mehreren Stellen eingerissen, so dass man den schwarzen Büstenhalter darunter sehen konnte. Ihr Make-up war ebenfalls schwarz, und den abgeblätterten schwarzen Nagellack hatte sie mit einem schwarzen Filzstift repariert.
»Geht ihr nicht anschließend ins Kino?«, fragte Mia.
»Na und?«
»Ich gebe dir tausend Dollar, wenn du heute etwas in Rosa anziehst.«
Hope kaute ein paarmal auf ihrem Gummi und blies dann eine dicke Blase: Rosa.
Pop.
»Yeah, ich dachte an Chanel«, flötete sie.
Mia verdrehte die Augen.
Nachdem sie Hope beim Jugendzentrum abgeliefert hatte und im Büro angekommen war, begann der Tanz erst richtig. Die Kündigungen waren Realität geworden. Die Hälfte ihres Kreativteams würde entlassen. Es half auch nicht, dass Ted und Margot mit den gleichen Kürzungen fertig werden mussten, aber Mia musste sich von Tami und Steven trennen.
Am Nachmittag begannen die Leute von Anderson, sie nach Ted auszufragen, und wollten schließlich wissen, ob er nicht ebenfalls dem Team angehören könnte. Als Mia Dick danach fragte, erfuhr sie, dass sich die gute alte Männerseilschaft mal wieder durchgesetzt hatte. Sie hatte einen Moment nicht aufgepasst, als sie gesagt hatte: »Tu alles, um die Anderson-Leute glücklich zu machen.«
Mia hatte Angst, in diesem Moment etwas zu sagen, denn sie war ernsthaft verärgert. Und wenn sie ernsthaft verärgert war, dann butterte ihr Südstaatenakzent jedes einzelne Wort. Daher hatte sie sich bloß auf die Zunge gebissen und das Büro verlassen, rannte aber dabei Margot in die Arme. Mia und Margot waren nie gute Freundinnen gewesen, aber in dieser Firma, wo sie als Frauen eindeutig in der Minderheit waren - sie waren die einzigen weiblichen Wesen im Management -, hatten sie ein stillschweigendes Abkommen, falls nötig, immer zusammenzuhalten.
»Kündigungen«, stieß Margot wütend hervor. »Scheiße!«
»Männer sind scheiße.«
Margot nickte, und dann lächelten sie einander in einem seltenen Moment von Solidarität grimmig an.
Mia ging zurück in ihr Büro und las die Sprinter-Akte wieder und wieder durch. Sie wünschte sich, dass Tess auftauchen würde, um sie nach ihrer Meinung zu fragen, aber Tess war vor zwei Stunden in die Mittagspause gegangen und noch nicht wieder da.
Dann tauchte sie endlich wieder auf. Sie blickte kurz und mit einem entschuldigenden Lächeln durch Mias Bürotür. »’tschuldige.«
»Ist dir nicht gut?«
»Doch.« Langsam breitete sich Röte über Tess Hals aus. »Ich … äh …«
»Ach du liebe Güte.« Mia fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. » Mike? «
Tess seufzte verträumt.
Mia sah Tess suchend an, fand, dass sie sehr glücklich aussah, und ließ dann ihrer Sorge freien Lauf. »Ihr habt euch doch erst ein paarmal getroffen. Du kannst dich doch nicht so schnell verlieben.«
»Ich war aber im ersten Moment verliebt, als ich ihn sah.«
»Oh, Tess, wirklich?«
»Ehrlich.« Tess’ Blick fuhr zu der Topfpflanze. »Hey, du musst das Ding auch mal gießen.«
»Das habe ich. Und dann wieder nicht. Nichts, was ich tue, macht sie glücklich. Vermutlich wird sie wie alle anderen eingehen. Aber du wechselst das Thema. Erzähl mir von ihm. Was macht er, wenn ihr euch nicht trefft?«
»Also, er ist momentan auf Jobsuche, aber vorläufig arbeitet er tagsüber im Jugendzentrum.«
»Wunderbar.« Mia warf ihren Stift auf die Schreibtischplatte.
»Verdammt, dein Herz ist einfach viel zu groß. Das weißt du auch. Du verliebst dich, und dann stürzt du wieder ab.«
»Nein, das wird nicht passieren.«
Mia zählte an den Fingern ab: »Scott. Jon. Timothy …«
»Okay, okay. Ich habe mich früher immer zu schnell verliebt, aber dieses Mal ist es anders.«
»Ha, du warst schon mit ihm im Bett. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis er dich fallen lässt.«
»Das zeigt mir mal wieder, wie wenig Ahnung du hast.« Tess hob selbstzufrieden das Kinn. »Ich war noch nicht im Bett mit ihm. Noch nicht.«
Mia stöhnte auf. »Wie kommuniziert ihr überhaupt? Du kannst doch keine Gebärdensprache.«
»Er kann Lippen lesen. Und genau da war ich gerade. Ich habe einen Kurs in Gebärdensprache begonnen.« Wieder seufzte sie verträumt. »Habe ich dir das schon
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