Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
erzählt? Er hat gestern Abend mit mir Plätzchen gebacken.«
Tess hatte zu Hause ein kleines Geschäft aufgezogen, das Cookie Business hieß. Um ein bisschen Geld nebenher zu verdienen, backte sie Plätzchen, die sie an zwei Bäckereien verkaufte. Mia fand, dass es die besten Plätzchen der Welt waren. Sie hatte schon oft auf Tess eingeredet, die Sache größer aufzuziehen und dass Mia das Marketing übernehmen würde, aber Tess wollte nicht, weil sie mit der bescheidenen Größe des Geschäfts zufrieden war.
»Mia.« Tess lächelte die zweifelnd aussehende Freundin an. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Freu dich einfach für mich.«
»Falls er dir wehtut, tue ich ihm etwas an.«
»Das werde ich ihm sagen. Und jetzt pass auf. Ich habe eine Neuigkeit für dich, bei der du aufschreist.«
»O Gott.« Mia legte beide Hände über die Augen. »Was denn nun schon wieder?«
»König Dick will, dass du sofort in sein Büro kommst.«
»Ted sagte, die Anderson-Leute hätten eindeutig verlangt, dass er im Team sein solle, und du hättest dich kategorisch geweigert«, begann Dick ohne Vorrede.
»Ted behauptet auch, dass er ein menschliches Wesen wäre, aber ich habe da meine Zweifel«, entgegnegte Mia lächelnd.
Dick erwiderte das Lächeln nicht. »Bring das in Ordnung«, sagte er nur knapp und wandte sich wieder seinem Computer zu.
Mia ging zur Tür und dachte nach.
»Mia.«
Sie wandte sich um. »Ja?«
»Ted will, dass ich Tess rausschmeiße. Sagt, sie habe sich an ihn herangemacht.«
Mia bekam kein Wort heraus, so benommen war sie. Dann zwang sie sich zu sagen: »Ted hat ein Ego-Problem. Glaub mir, Tess würde ihn nicht einmal mit der Brechstange anfassen.«
»Wir entlassen nächste Woche auf dieser Jobschiene, und ich suche nach Leuten, die mir einen guten Grund dazu geben, daher sollte man aufpassen.«
Mia überlegte, wie sie es schaffen könnte, Ted einen langsamen, qualvollen Tod zu bereiten, aber sie nickte bloß.
»Wie geht es deiner Nichte? Hat man sie schon eingelocht?«
»Sie ist kein schlechtes Mädchen«, hörte sie sich selbst sagen. Und dann verließ sie den Raum, während Dick hinter ihr kurz auflachte.
Mike tauchte jeden Tag im Zentrum auf. Schon diese Tatsache überraschte Kevin ungeheuer. Mike zeigte sogar einen Hauch echtes Interesse, war nicht bloß der sorglose, achtlose Mike, sondern eher wie ein Mann, der den Job wollte und dem es wichtig war, selbständig zu sein.
Wenn Kevin es schaffte, dass Cole seine Schulnoten ernster nahm, Beth überredete, das Gebäude nicht zu verkaufen, Joe auf Abstand hielt und Mia ein wenig für sich öffnen könnte … dann …
Um sich gründlich auszutoben, unternahm er nach der Arbeit eine lange Fahrt auf dem Motorrad, um anschließend erschöpft ins Bett zu fallen und nicht von Mia zu träumen. Und falls sie wieder bei ihm anklopfte, hoffte er, dass sie wieder dieses durchsichtige Sonnenkleid tragen würde …
Nein! Jesus, was stimmte bloß nicht mit ihm? Er würde doch nicht jedes Mal mit ihr schlafen, wenn sie bei ihm anklopfte.
Doch eine kleine Stimme erinnerte ihn daran, dass es mit schlafen ja wenig zu tun hatte, denn sein Körper regte sich jedes Mal und flüsterte: O ja, bitte, bitte, mehr, mehr …
Er parkte das Motorrad auf dem dunklen Gehsteig und blickte unfreiwillig zu Mias Haus. Überall brannte Licht. Von drinnen hörte man Rockmusik, aber nicht so laut wie in der Vorwoche, was bedeutete, dass die beiden eigensinnigen, störrischen Frauen drinnen, so unterschiedlich und dennoch einander so ähnlich, zu einer Art Kompromiss gefunden hatten.
Interessant.
Vielversprechend.
Vielleicht hatte er noch nie zwei so unglaublich widerspenstige Frauen erlebt. Es war leicht gewesen, Hope in
sein Herz zu schließen, und er war froh, dass sie länger bleiben konnte. Er hatte die Ersatzteile für ihr Auto bestellt, falls ihr tatsächlich das Unmögliche gelang und sie sogar noch länger bleiben würde. Ihre raue Schale und ihr weicher, verletzlicher Kern ließen ihm das Herz schmelzen. Er begriff sie. Egal, woher sie kam, es war nicht leicht für sie gewesen, aber sie hatte sich geweigert, den Lebensmut zu verlieren.
Damit konnte er sich gut identifizieren.
Auch mit Mia konnte er sich identifizieren, ob ihr das gefiel oder nicht. Er identifizierte sich mit ihr, und er begehrte sie.
Sie begehrte ihn ebenfalls, sonst würde sie nicht ständig auf seiner Türschwelle erscheinen.
Da tauchte Mia an einem Fenster im oberen Stockwerk auf,
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