Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
vermutlich ihr Schlafzimmerfenster, und starrte hinaus in die Nacht. Sie wirkte unglaublich traurig, so dass Kevin unwillkürlich aufseufzte.
Sie war nicht immer die kaltherzige, zähe, durchsetzungsfähige Frau - ebenso wenig wie Hope. Nicht dass sie das jemals zugeben würde. Kevin versuchte, sich zu überreden, nun zu gehen, statt an ihre Tür zu klopfen. Da hörte er ein seltsames Geräusch.
An einem anderen Fenster, direkt neben Mias, tauchte eine andere Frau auf. Dann verschwand das Gesicht wieder.
Das Fenster wurde geöffnet. Ein Bein tauchte auf, ein blasses Gesicht blickte sich um, ob niemand sie bei ihrer Flucht beobachtete.
Hope war unterwegs.
Kevin seufzte. Vermutlich würde er dort nach dem Rechten sehen müssen.
13
H ope schwang das andere Bein über die Fensterbank, klammerte sich ans Fensterbrett und blickte einen Moment nach unten. So tief war es eigentlich nicht, vielleicht fünf Meter. Dabei würde sie sich kein Bein brechen.
Vermutlich nicht.
Aber die Sträucher da unten sahen ziemlich stachelig und unangenehm aus. Über ihnen lag das verbogene Fliegengitter. Tante Apple würde sich nicht gerade darüber freuen, aber Hope verdrängte das Reuegefühl, weil nicht einmal Mia sie wirklich dahaben wollte.
Aber sie hat dich nicht zurückgeschickt …
Na gut, die Frau hatte wirklich einen Orden verdient. Hope sah nach unten. Sie wollte einfach nur irgendwo allein sein und nachdenken.
Und eine rauchen.
Na ja, außerdem wollte sie Adam sehen. Er hatte vorgeschlagen, sich beim Basketballplatz zu treffen. Sie könnten dort ein bisschen trainieren. Sie hatte ihm im Jugendzentrum tief in die blauen Augen geschaut und gedacht: Junge, du willst was anderes trainieren …
Hope war nicht dumm, sie wusste, was Jungen wollten, und mit einem Mädchen auf dem Sportplatz die Zeit verschwenden gehörte sicher nicht dazu.
Aber Adam war sehr fit, fit genug, dass sie vorgab, das
Gleiche zu mögen wie er. Er spielte seit ein paar Jahren Fußball und hatte Muskeln entwickelt, während die meisten Jungen seines Alters noch viel zu mager waren. Er war groß, und alle Mädchen waren hinter ihm her, auch die schöne Amber, aber Adam wollte sich mit Hope treffen. Wie aufregend war das!
Gott, sie wollte jetzt wirklich eine rauchen. Richtig süchtig war sie eigentlich nicht. Nein, sie konnte jederzeit aufhören. Mit zittrigen Fingern fischte sie das Päckchen aus der Tasche und starrte dann entsetzt auf ihre Hände. Sie zitterten wie Mommas . Vielleicht hörte sie besser auf.
Morgen vielleicht.
Als sie wieder nach unten sah, wurde ihr schwindlig. Wenn es nicht um Adam gegangen wäre, hätte sie bloß heimlich drinnen ein paar Züge gepafft, aber dann hatte sie sich in dem geräumigen, ordentlichen, wunderschön eingerichteten Haus umgeblickt und die Wahrheit erkannt. Sie fand es hier sehr schön. Alles war sauber und roch gut und war so groß, dass sie jederzeit allein sein konnte, ohne einen anderen Menschen zu riechen oder schnarchen zu hören. Und erst die Klimaanlage. Das war der reine Himmel. Anstatt das Gesicht in den Gefrierschrank zu stecken, konnte sie sich in jedem Zimmer kühl und wohl fühlen.
Nein, hier konnte sie nicht rauchen.
Sie hätte Mia bloß zu sagen brauchen, dass sie eine Weile nach draußen ging, denn Mia hatte ihr schließlich nichts zu sagen. Aber es war irgendwie besser, nicht zu fragen. Oder es ihr zu sagen. Oder überhaupt zu reden.
Und sie musste zugeben, dass das an diesem ganzen Trip Richtung Westen das Allerbeste war. Mia hatte zwar viele Fehler, aber sie ärgerte sie nicht mit Kleinigkeiten oder hatte irgendwelche Erwartungen an sie.
Jetzt saß Hope also rittlings auf der Fensterbank und blickte auf das Fliegengitter hinab. Irgendwie musste sie es wieder am Fenster anbringen. Sie schloss die Augen, holte tief Luft und sprang.
Glücklicherweise fing der Fliegenschutz ihren Fall auf. Nur leider hatte er dadurch sehr gelitten. Hope blieb einen Moment liegen und überprüfte alles: keine Schmerzen. Und Gefühl in Armen und Beinen.
Und ihre Zigaretten waren auch nur leicht verbogen.
Mühsam erhob sie sich und krabbelte aus den Sträuchern. Dann ging sie zur Seite des Hauses, wo sie nicht von Mia gesehen werden konnte, falls diese zufällig aus dem Fenster blickte. Anschließend verschwand sie in Richtung Basketballplatz.
Er war verlassen. Hope setzte sich mit dem Rücken gegen den Stahlpfosten des Korbs und zündete eine Zigarette an. Sie hatte gerade den ersten tiefen Zug
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