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Der Beste für dich - ich

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Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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Miene verdüsterte sich. “Ich weiß nicht, warum wir das Ganze schon wieder durchkauen müssen.”
    “Das allein kann es nicht sein”, widersprach Suzy. Sie hockte im Schneidersitz auf der Pritsche. “Es gibt doch Polizisten und Sheriffs, die verheiratet sind. Glücklich verheiratet.”
    “Nicht dass ich wüsste. Du hast ja keine Ahnung von dem Stress.”
    “Doch, das habe ich. Schließlich habe ich ein ganzes Jahr mit dir auf dem Revier gearbeitet. Ich weiß, was da los ist.”
    “Es war ein sehr ruhiges Jahr. Und ich gebe zu, dass Harmony nicht San Francisco ist. Darum bin ich ja auch hier.
    Aber ich sage dir, wenn etwas los ist, dann bin ich es, der den Kopf hinhalten muss. Kannst du dir vorstellen, welche Sorgen du dir machen würdest, wenn dein Mann eines Abends zu einem Einsatz ausrückt und am nächsten Morgen immer noch nicht wieder da ist? Was würdest du tun?”
    “Du meinst… du meinst, wenn ich mit einem … einem Sheriff verheiratet wäre?” Sie konnte den Satz kaum aussprechen.
    “Ja.”
    “Nun, natürlich würde ich mir Sorgen machen. Aber ich würde mir auch sagen, er kommt schon zurecht. Er wird mit allem fertig.”
    “Glaubst du das wirklich?” Seine Augen waren schmal geworden.
    “Ja, das glaube ich wirklich. Besonders, wenn du der Sheriff wärst. Alle im Ort glauben an dich. Deshalb hat man dich ja gewählt.”
    “Aber was, wenn es immer wieder und wieder passieren würde? Was würdest du tun?”
    “Ich würde das Beste aus der Zeit machen, wenn der … der Sheriff nicht zu Hause ist.” Sie spürte, wie sie errötete. “Ich meine, wenn man einen Polizisten oder Sheriff heiratet, muss man sich darüber im Klaren sein, worauf man sich einlässt.”
    “Nichts auf der Welt kann dich darauf vorbereiten, wenn sie eines Tages zu dir nach Hause kommen, um dir zu sagen, dass dein Mann erschossen wurde. Dass deine Kinder keinen Vater mehr haben.”
    Ihre Lippen zitterten. “Das stimmt,”
    “Ich war es, der das der Frau meines Partners beibringen musste. Ich stand vor der Tür und sah, wie ihr Gesicht in sich zusammenfiel, als sie öffnete und mich sah. Bevor ich noch ein Wort sagen konnte, wusste sie, was los war. Ich sah die Kinder, die sich an sie drängten. Ich sah, wie ihr Gesicht in sich zusammenfiel” , wiederholte er.
    Am liebsten wäre Suzy an seine Seite geeilt, um ihn tröstend in die Arme zu ziehen, doch sie hatte Angst. Angst, zurückgestoßen und ausgeschlossen zu werden. “War das der Tag, der Wendepunkt?” fragte sie behutsam. “Hat dieses Erlebnis dich bewogen, die Stadt zu verlassen und nach Harmony zu kommen?”
    Er schüttelte den Kopf. “Nein, dafür war ein anderes Ereignis verantwortlich. Eines Tages kam ich um sechs Uhr früh nach Hause, nachdem ich zu einem häuslichen Streit gerufen worden war. Als ich versuchte, den Streit zu schlichten, haben sich plötzlich beide gegen mich ge wandt. Der eine zog eine Waffe, der andere ein Messer. Ich habe mich in der Notaufnahme wieder zusammenflicken lassen und fuhr nach Hause.”
    “Um sechs Uhr früh.”
    “Hmm.”
    “Aber du warst okay”, wandte sie mit einem verwirrten Stirnrunzeln ein.
    “Ich war okay, bis ich die Treppe hochging und meine Frau mit einem anderen im Bett entdeckte. Einem Freund von mir.
    Sie gab zu, dass es nicht das erste Mal war. Und auch nicht das letzte, solange ich den Polizeidienst nicht quittierte. Ich habe ihr versprochen, einen neuen Job zu finden, und das habe ich ja auch. Ich habe ihr von Harmony erzählt. Wie anders es ist. Nicht völlig ohne Risiko, aber besser. Aber es war zu spät. Sie war nicht mehr interessiert. Sie wollte einen Schlussstrich ziehen.”
    Seine Stimme war tonlos, seine Miene undurchdringlich. Doch den Schmerz in seinem Blick konnte er nicht verbergen. Jetzt war Suzy klar, warum er nicht über die ganze Geschichte hatte reden wollen. Und wie viel Überwindung es ihn gekostet haben musste, es doch zu tun. Ihr Herz schmerzte, und sie blinzelte die Tränen zurück. Er würde ihr Mitleid nicht wollen, aber wenn doch …
    “Das tut mir leid”, sagte sie leise.
    Er zuckte die Achseln. “Es ist vorbei. Sie hat einen anderen geheiratet, einen Fleischpacker oder so, und sie hat ein neues Leben. Und ich auch.”

    “Aber keine neue Frau.”
    “Nein. Ich werde nie wieder heiraten.”
    “Aber nicht wegen deines Jobs.”
    “Doch.”
    “Aber Brady …”
    “Ich sagte, doch.”
    Er konnte ihr erzählen, was er wollte, aber Suzy sah seinen Gesichtsausdruck, hörte

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