Der beste Sex aller Zeiten
ist die «Welle der Glückseligkeit»: Man sitzt Brust an Brust auf dem Bett oder Teppich und verschlingt die Beine hinter dem Rücken des anderen. Ist zwar nett kuschelig, aber lässt nur mäßiges bzw. müdes Geschaukle zu. Fucking light. Macht vielleicht Rentner glückselig – mich nicht. Schon eher, wenn ich mit dem Hintern zu ihm hin zwischen seinen Schenkeln knie, meine Füße drunter durchgesteckt – fertig ist der «Lotus-Ritt». Ich als Rittmeisterin lasse die Pobacken wackeln, er hält sich an meinem Vorbau fest: hoho! Nicht schlecht, mein Knecht! Bloß: Nach fünf Minuten schmerzt’s mir im Spann. Jan experimentiert: legt den Oberkörper zurück, hebt die Käsemauken gen
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Himmel – selbst so lässt sich’s noch paaren. Hat sogar einen Namen: «Elefantenritt». Aber statt Lust kommt mir das Lachen: Ich kann ihm bis in den Darm schauen. Mit
’nem Foto davon könnte man hohe Summen von uns
erpressen.
Noch eine tierische Stellung: der «Stoß des Stieres». Ich liege auf der Seite mit angezogenen Beinen, er kniet vor meinem Becken. Jaaa, ganz nett
… erzeugt eine
ungewöhnliche, doch durchaus angenehme Reibung
(beiderseits), und ich kann entspannt passiv bleiben.
Unser letzter Kandidat, die «stehende Umarmung», meint die Paarung im Stand, Auge in Auge. Ist etwas diffizil, da mein Süßer zu groß ist. Damit er richtig rankommt, muss ich mich breitbeinig auf die Zehenspitzen stellen und er etwas in die Knie gehen, was nach wenigen Minuten beiderseits zu Schenkelkrämpfen führt. Einen günstigeren Penetrationswinkel bietet der «Dreifuß»: Ich wickle ein Bein um seine Taille, er stützt es mit der Hand.
Wackelige Angelegenheit. Standfester wird’s, wenn ich einen Fuß auf dem Fensterbrett abstelle. Aber selbst dann ist das so ein unrelaxter Balance-Akt, dass wohl kaum eine Frau so auch nur in die Nähe eines Gipfels kommt. Die rettende Idee: Ich stelle mich beidfüssig auf einen Schemel, den Rücken gegen die Wand gelehnt – alles passt, und es kopuliert sich ganz wunderbar! Es bleibt sogar Platz für seine Finger an meiner Scham, eine Kombination, die unaufhaltsam zum Gipfel führt.
Erfolgreicher Stehempfang.
Mein Fazit: Wilde Bett-Akrobatik kann unterhaltsam sein, bringt Frauen aber orgasmustechnisch herzlich wenig. Gleichwohl gibt es Männer, die das noch nicht wissen und glauben, sich als grandioser Liebhaber zu beweisen, wenn sie das Kamasutra rauf- und runterturnen.
Weit gefehlt: Auf dem Weg zum Gipfel darf’s für uns 118
nicht allzu anstrengend und hektisch sein. Im Gegensatz zum Manne wirkt das auf uns so störend, dass wir bei unserem Aufstieg Sisyphos gleich immer wieder
zurückgeworfen werden. Meist reichen uns ein bis zwei Positionen den ganzen Akt hindurch, denn dann können wir uns voll auf Brad Pitt konzentrieren.
Was wir allerdings gern hätten, wäre etwas
Abwechslung von Akt zu Akt. Klar könnten auch wir diese einleiten. Aber es törnt mehr, wenn der
Lakengefährte vom eingefahrenen Weg abschweift und uns zielstrebig in eine überraschend neue Lage hievt. So was schindet Eindruck! Überhaupt ist ein guter Liebhaber auch flexibel: Er probiert ein bisschen herum (oft sind es nur winzige Modifikationen, die über Flop oder Top entscheiden!) und findet instinktiv für jede Stellung eine bequeme und stabile Haltung. So wie meiner. Ich hab ein Schwein …!
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SLOWSEX | Liebe in Zeitlupe
Langsam wirkt manchmal schneller: Die Kunst des Slowsex und wie Catherine ein kosmisches Ereignis daraus macht.
Wamm bamm bumm bang! Dieser 20-jährige Bub ist ja recht lecker, aber er legt immer ein Tempo vor … Ich dachte, das würde sich legen, aber der jugendliche Hitzkopf hält das wohl für die Norm. Die Dampframmen-Nummer ist zwischendurch famos, um Druck los-
zuwerden, aber, wie mein Kollege Bittrich sagt: «Je höher das Tempo, desto mehr Feinheiten gehen verloren, desto banaler wird das Ergebnis.» Na ja, wildes Rammeln kann durchaus wilde Gipfel bescheren – mit dem Rest hat er Recht. Es soll ja beim Hardcore-Hämmern sogar schon zu Penisbruch gekommen sein, von unzähligen wunden
Vaginen mal ganz abgesehen.
Wie auch immer: Ein Mann muss auch Sex in Zeitlupe draufhaben, wenn er den Ehrgeiz hat, ein guter Liebhaber zu sein.
Ich hatte vor kurzem mit meinem Dauerlover Jan einige Slowsex-Techniken ausprobiert, und die brachte ich jetzt meinem Junior bei. Grundvoraussetzung: viel Zeit – auch fürs Vorspiel, denn ohne ordentliche Erregung ist die Angelegenheit fad
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