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Der Bestienhelm

Der Bestienhelm

Titel: Der Bestienhelm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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tatsächlich gefährlich und konnte ihn das Leben kosten, aber es schien ihm die einzige Möglichkeit zu sein, der Königin zu helfen. Ihr Fieber war sicher das erste Zeichen dafür, dass der Bestienhelm des Priesters Aerinnen bereits mit seinem furchtbaren Werk begonnen hatte.
    *
    Zunächst schritt er nur zögernd aus, aber er ging auf die Caer zu, die auf Bahren und Schilden Verwundete ins Lager zurückschleppten.
    Dann, als er schon fast im Sichtbereich der Caer war, begann er zu laufen. Vielleicht hielten sie ihn für einen Boten. Er glitt auf eine Gruppe zu, die einen blutenden Caer schleppte, und packte den Schaft einer Lanze, die durch die Griffe eines Schildes gesteckt war. Der Krieger stöhnte leise vor sich hin. In ganz kurzer Zeit war Mythor von Caer-Soldaten umgeben, immer mehr strömten hinzu und näherten sich dem Lager. Er hielt den Kopf gesenkt und schleppte an dem Schild.
    Neben ihm knurrte ein Caer: »Kommst du auch vom Tor?«
    »Woher sonst?« sagte Mythor und versuchte, seine Stimme zu verändern. »Die Nyrngorer haben's noch immer nicht aufgegeben.«
    »Morgen gehört uns die Stadt!«
    »Ganz sicher«, gab er zurück. »Wo reitet O'Marn?«
    »Weiß nicht. Ich denke, er wird im Lager sein oder auf der anderen Seite der Stadt.«
    Die ersten Zelte schoben sich näher. Zwischen ihnen brannten mächtige Feuer. An ihnen saßen auf Steinen und einfachen Hockern, auf Sätteln und roh gezimmerten Bänken Caer. Sie waren verletzt, zum Teil trugen sie Binden und Tücher. Sie sprachen laut, einige sangen, andere hielten Becher in den
    Händen oder tranken aus Krügen.
    Die beiden Krieger, die vor Mythor den Verletzten schleppten, brachten ihn im Zickzack zwischen den Zelten hindurch zu einem Platz, der von Planen überdeckt war. Öllampen und heruntergebrannte Haufen Glut und Asche bildeten ein Rechteck. Die Verwundeten, deren Verletzungen hier behandelt wurden, lagen auf Tischen, Bänken und Bahren. Mythor half, den blutenden Mann auf einem blutbesudelten Tisch abzusetzen.
    Ein Caer stieß ihn an und sagte: »Weg hier. Wir brauchen Platz.«
    Mythor gehorchte schnell und wortlos. Er ging zwischen den Lampen hindurch und in eine Zeltgasse hinein. Er suchte die Caer-Priester. Hier, in diesem Teil des Lagers, gab es keine besonderen Zeichen, und die auffällige Priesterkleidung hätte er zweifellos bemerkt. Mythor sagte sich, dass er ein Fremder war, dass die Gefahr, ihn als Nyrngorer zu erkennen, mit jedem Atemzug hier inmitten des Lagers größer wurde. Ein Trupp Caer rannte an ihm vorbei. Die Männer schleppten Waffen und Belagerungsgerät mit sich, entzündeten an den Feuern ihre Fackeln und verschwanden in der Dunkelheit.
    Zwischen zwei anscheinend leeren Zelten blieb Mythor stehen, um sich neu zu orientieren.
    Das Gläserne Schwert, halb unter seiner Kleidung verborgen, schlug gegen seine Knie. Die Eindrücke waren vielfältig und verwirrend.
    Hier schrien die Verletzten vor Schmerzen, dort lachten und grölten die Sieger, an der anderen Ecke zogen frische Kräfte in den erbarmungslosen Kampf an der Mauer oder bereits in den Gassen. Ein Reiter galoppierte rücksichtslos durch eine Lagergasse. Aber ebenso wie der Rauch und eine Menge unterschiedlicher Gerüche zog eine Stimmung durch das Lager, hing eine Aura zwischen den Zelten und den Stangen mit den
    Fratzen der Feldzeichen, die Mythor körperlich spürte.
    Es war die Strahlung des Bösen, eine Aura von Schwarzer Magie, von Hass und dem Willen, rücksichtslos Macht zu genießen. Mythor spürte, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufrichteten. Wo waren die Caer-Priester?
    Als er den Rand der Lagerstraße erreichte, befand er sich schon wieder in einem ganz anderen Bezirk. Hier herrschten Ordnung und Disziplin. Neben jedem Zelt befand sich ein Pfosten, in dessen eisernem Ring eine Fackel rußend brannte. Ein Zelt leerte sich, Befehle wurden gebrüllt, und etwa fünfzig Männer stellten sich in Marschordnung auf. Sie packten Werkzeuge, Waffen und Gepäck auf ihre Schultern und marschierten ab. Als der Anführer Mythor sah, hielt er ihn mit einer herrischen Armbewegung auf. »Wohin willst du, Mann?«
    Mythor reagierte schnell und sagte in ebenso knappem Ton: »Ich suche O'Marn oder die Priester. Eine Botschaft von Ternon am Tor.«
    »Der Ritter ist nicht im Lager. Die Priester haben sich zurückgezogen. Wie lautet die Botschaft?«
    »Es sollen nur Krieger eingesetzt werden, die im Kampf zwischen Häusern erfahren sind. Die Tore sind offen«, sagte

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