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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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Mitarbeiter wussten das, und niemand würde es wagen, Jonathan davon abzubringen. Kevin Hunter, sein geliebter Junge, war an einem Freitagabend von diesem Feigling getötet worden. Und freitags kam die Familie zusammen, um Zeit miteinander zu verbringen.
    Auch wenn davon die nächtlichen Albträume nicht verschwanden, erinnerten die Abende sie daran, worauf es wirklich ankam.
    Jetzt war das Essen da, und Jonathan öffnete die Tür, während er nach dem Geld in seiner Tasche griff. Er machte sich nie Gedanken darüber, wer vor der Tür stand; Harry und Marvin prüften genau, wer sich dem Haus der Hunters näherte. Manchmal gaben die beiden sogar in derselben Pizzeria ihre Bestellung auf.

    Darum war Jonathan erstaunt, als er eine junge Frau vor der Tür erblickte, eine unscheinbare Frau mit zierlichem Gesicht und stechendem Blick, die eine 38er aus einer Isoliertasche zog, sie ihm an den Hals setzte und ihn zurückstieß, so dass er in seine eigene Diele stolperte. Seine Verwunderung war allerdings nur von kurzer Dauer. Eine Sekunde später begriff Jonathan, was hier los war, und er wusste, dass er in der Lage war, angemessen zu reagieren.
    Er tat so, als würde er mit den Armen rudern, und wischte mit der rechten Hand über die Wand  – dort befand sich ein großer, dicker Gummiknopf mit der Aufschrift CLEAR, der umgehend die Polizei verständigte. Ohne dass irgendein Alarm, irgendeine Sirene, irgendein Warnsignal ertönte. Doch die Polizei von Los Angeles wüsste Bescheid.
    Die Frau drückte ihm gerade die Pistole gegen den Hals, als er auf den Knopf tippte, dann ließ er sich von ihr rückwärts ins Wohnzimmer führen; währenddessen sah sie ihn mit ihren unheimlichen Augen unentwegt an. Jetzt mussten sie auf die Ankunft der Cops warten.
    Zunächst erkannte er sie nicht; Jonathan war mit seinen Gedanken vor dem Haus, ganz bei Harry und Marvin, denn wenn die Frau es ohne Überprüfung bis zur Haustür geschafft hatte (Harry und Marvin kannten jeden Boten, der für Perelli’s Italian Kitchen arbeitete), waren sie entweder kampfunfähig oder tot.
    Aber sie kam ihm bekannt vor. Irgendwas an ihren Augen. Ihr zierliches, zorniges Gesicht …
    Als Jonathan sich in seinem eigenen Wohnzimmer schließlich umdrehen durfte und seine Frau erblickte sowie
Peter und Kate, die man auf dem Boden postiert hatte, über ihnen ein höhnisch grinsender Dreckskerl … fügte sich plötzlich alles zusammen.
    »Hey, Mr. Hunter«, sagte Philip Kindred. »Haben Sie Lust auf ein bisschen Spaß?«
     
    Hardie kannte sich im Valley nicht aus. Er hatte hier nie ein Haus bewacht, hatte nie einen Grund gehabt, hier langzufahren  – außer er war gezwungen, auf dem Flughafen in Burbank zu landen.
    Als er jetzt jedoch die Straßen entlangraste, war er froh, dass ihm die Landschaft merkwürdig vertraut vorkam. Abgesehen von den Bergen im Hintergrund  – die man bei der Dunkelheit sowieso nicht erkennen konnte  – war das hier ein riesiges weitläufiges Wohngebiet, ähnlich wie die Vororte von Philadelphia. Hier gab es keine millionenschweren Puppenhäuser, die sich an den Hang eines Berges schmiegten. Hardie fühlte sich, als wäre er auf den Boden der Wirklichkeit zurückgekehrt.
    Sein Plan? Es gab keinen Plan, er würde sich gewaltsam Zugang zum Haus der Hunters verschaffen und darauf bestehen, mit Jonathan zu reden, notfalls mit vorgehaltener Waffe. Hardie hatte zu viele Filme gesehen, in denen der Möchtegern-Held versuchte, eine lebenswichtige Information weiterzugeben, aber zu spät kam  – der Dolch steckte bereits im Rücken oder die Kugel hatte bereits jemandem die Schädeldecke wegrasiert. Nein, er würde Hunter, wenn nötig, eine Pistole vors Gesicht halten und ihn zwingen, Deke anzurufen, damit beginnen, dieses Chaos zu entwirren und ihnen nebenbei das Leben retten. Deke war niemandem
verpflichtet. Deke war der wahre Held. Deke würde Licht in die Sache bringen.
    Hardie wurde aus seinem Tagtraum gerissen, als ein Straßenschild in Schwarzweiß unscharf vorbeiwischte  – Bloomfield Avenue. Er trat voll auf die Bremsen und sie kreischten kurz auf, dann bog er scharf nach rechts und fuhr den Block entlang.
    Als er die Nummer 11804 erreichte, stand dort ein Wagen. Selbst jetzt, am frühen Abend, konnte Hardie die winzigen dunklen Spritzer auf der Windschutzscheibe erkennen.
    Sie waren bereits da.
    Sie hatten bereits begonnen.
     
    Mann war wütend, als der Streifenwagen in die Bloomfield Avenue gerast kam.
    »Wer zum

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