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Der blaue Mond

Der blaue Mond

Titel: Der blaue Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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gekommen, um dir zu helfen, sondern ich! Ich bin diejenige, die dir im Sommerland die Vision geschickt hat, ich bin diejenige, die dir sämtliche Zutaten gezeigt hat, die du brauchst, um ihn zu retten. Du bist nicht in die Akasha-Chronik eingelassen worden, weil du deine Entscheidung bereits getroffen hattest. Und während wir versucht haben, dir den Weg zu zeigen, während wir versucht haben, dir zu helfen und dich am Weggehen zu hindern, hast du dich geweigert zuzuhören, und jetzt...«
    »Ich dachte, du wüsstest nicht, was mein Anliegen ist?« Ich kneife die Augen zusammen. »Ich dachte, du und deine gruselige Schwester hättet keinen Zugang zu ...« Ich halte inne, sehe Roman an und weiß, dass ich jetzt ganz vorsichtig mit dem sein muss, was ich sage. »Ich dachte, ihr könntet bestimmte Dinge nicht sehen.«
    Rayne schaut mich mit betroffener Miene an und schüttelt den Kopf. »Wir haben dich nie belogen, Ever«, sagt sie. »Und wir haben dich nie in die Irre geführt. Bestimmte Dinge können wir nicht sehen, das stimmt. Aber Romy ist ein Empath, und ich bin ein Präkog, und gemeinsam empfangen wir Gefühle und Visionen. So haben wir dich auch überhaupt erst gefunden, und seitdem versuchen wir, dich mithilfe der Informationen, die wir erspüren, zu leiten. Seit Riley uns gebeten hat, auf dich aufzupassen.«
    »Riley?« Ich starre sie mit offenem Mund an, und fast dreht es mir vor Übelkeit den Magen um. Was kann Riley mit alldem zu tun haben?
    »Wir haben sie im Sommerland kennen gelernt und ihr dort alles gezeigt. Wir sind sogar zusammen zur Schule gegangen, auf ein privates Internat, das sie manifestiert hat. Deshalb tragen wir auch diese Sachen.« Sie zeigt auf ihren karierten Rock und den Blazer, die Uniform, die sie und ihre Schwester stets anhaben. Ich weiß noch genau, wie Riley immer davon geträumt hat, auf ein Internat zu gehen, und zwar um von mir wegzukommen. Also klingt es völlig einleuchtend, dass sie eines manifestiert hat. »Und dann, als sie beschlossen hat« - sie hält inne und äugt zu Roman hinüber, ehe sie weiterspricht - »weiterzuziehen, hat sie uns gebeten, auf dich aufzupassen, falls wir dir je über den Weg laufen sollten.«
    »Das glaube ich dir nicht«, sage ich, obwohl ich keinen Grund dazu habe. »Riley hätte es mir gesagt, sie hätte ...« Doch dann fällt mir wieder ein, wie sie einmal etwas von Leuten erzählt hat, die sie herumgeführt haben, und ich frage mich, ob sie damit die Zwillinge gemeint hat.
    »Wir kennen auch Damen. Er ... Er hat uns mal geholfen, vor langer Zeit.« Und als sie mich ansieht, bin ich kurz davor einzuknicken, doch dann redet sie weiter. »Aber wenn du nur noch ein paar Stunden warten könntest, bis das Gegengift fertig ist, dann kommt auch Romy und ...«
    Ich mustere Damen, seinen abgezehrten Körper, seine blasse, feuchtkalte Haut und die eingesunkenen Augen, höre seinen abgehackten Atem, der mit jedem Ein- und Ausatmen schwächer wird - und weiß, dass ich nur eine Wahl habe.
    Und so wende ich Rayne den Rücken zu und sehe Roman an. »Okay«, sage ich. »Sag mir einfach, was ich tun soll.«
     

EINUNDFÜNFZIG
    Roman nickt und sieht mich unverwandt an, während er mir das Gegengift aus der Hand windet und sagt: »Wir brauchen etwas Spitzes.«
    Ich blinzele verwirrt. »Wozu denn? Wenn das wirklich das Gegengift ist, wie du sagst, dann kann er es ja einfach trinken. Ich meine, es ist doch fertig, oder?« Unter der Last seines Blicks zieht sich mein Magen zusammen.
    »Das ist das Gegengift. Es fehlt nur noch eine letzte Zutat, um es komplett zu machen.«
    Ich schnappe hörbar nach Luft. Ich hätte wissen müssen, dass alles nicht so einfach sein kann, wenn Roman beteiligt ist. »Und das wäre?«, frage ich, wobei meine zittrige Stimme meine innere Unsicherheit widerspiegelt. »Was spielst du eigentlich für ein Spiel?«
    »Na, na.« Er lächelt. »Keine Angst. Es ist nicht allzu kompliziert - und es dauert auch garantiert nicht stundenlang.« Er schüttelt den Kopf in Richtung Rayne. »Wir brauchen bloß ein, zwei Tropfen von deinem Blut. Das ist alles.«
    Ich starre ihn an und verstehe nichts. Ich meine, inwiefern soll das auch nur den geringsten Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen?
    Roman betrachtet mich eindringlich und beantwortet die Frage in meinem Kopf. »Um deinen unsterblichen Partner zu retten, muss er ein Gegengift einnehmen, das einen Tropfen vom Blut seiner wahren Liebe enthält. Glaub mir, es ist der einzige Weg.«
    Ich

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