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Der blaue Mond

Der blaue Mond

Titel: Der blaue Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Verkäuferin auf der Bildfläche erscheint. Stacia nimmt sich noch die Zeit, einen Blick zurückzuwerfen. »Ich hab dich im Auge, Ever«, sagt sie. »Glaub mir, ich bin noch nicht fertig mit dir.« Und dann laufen sie davon.
     

ZEHN
    Sowie ich spüre, dass Damen in meine Straße einbiegt, laufe ich (erneut) an den Spiegel, fummele an meinen Kleidern herum, damit auch alles so sitzt, wie es soll, und hoffe, dass alles so bleibt (jedenfalls so lange, bis es Zeit ist, es auszuziehen).
    Nachdem die Verkäuferin von Victoria's Secret und ich das Chaos beseitigt hatten, hat sie mir geholfen, dieses wirklich hübsche Set aus BH und Höschen auszusuchen, das weder aus Baumwolle besteht noch peinlich aufreizend ist und im Grunde auch nichts hält oder bedeckt, aber vermutlich ist genau das der Sinn der Sache. Anschließend war ich bei Nordstrom, wo ich dieses grüne Kleid und ein Paar dazu passende hochhackige Riemchensandaletten erstanden habe. Auf dem Nachhauseweg hab ich mir noch eine schnelle Maniküre und Pediküre gegönnt, was ich nicht mehr gemacht habe, seit mir der Unfall für immer mein altes Leben geraubt hat, in dem ich beliebt und mädchenhaft war wie Stada.
    Nur dass ich nie wirklich wie Stacia war.
    Ich meine, ich war beliebt und bei den Cheerleadern, aber ich war nie so gemein.
    »Woran denkst du?«, fragt Damen, der sich selbst aufgemacht hat und direkt nach oben in mein Zimmer gekommen ist, da Sabine nicht zu Hause ist.
    Ich sehe ihn an, wie er sich gegen den Türrahmen lehnt und lächelt. Ich mustere seine dunklen Jeans, das dunkle Hemd und die dunkle Jacke sowie die schwarzen Motorradstiefel, die er immer trägt, und spüre, wie mein Herz zwei Schläge aussetzt.
    »Ich habe an die letzten vierhundert Jahre gedacht«, sage ich und zucke zusammen, als seine Augen dunkel und bekümmert werden. »Aber nicht so, wie du denkst«, füge ich hinzu, da er auf keinen Fall glauben soll, ich hätte schon wieder über seine Vergangenheit nachgegrübelt. »Ich habe an all unsere gemeinsamen Leben gedacht und daran, dass wir nie ... ähm...«
    Er zieht eine Braue hoch, und ein Lächeln umspielt seine Lippen.
    »Ich bin einfach froh, dass diese vierhundert Jahre jetzt vorüber sind«, sage ich leise. Er kommt auf mich zu, schlingt mir die Arme um die Taille und zieht mich eng an sich. Mein Blick wandert über sein Gesicht, seine dunklen Augen, die glatte Haut und seine unwiderstehlichen Lippen, und ich sauge alles begierig auf.
    »Ich bin auch froh«, sagt er, und aus seinen Augen blitzt der Schalk. »Nein, stimmt nicht, denn wenn ich's mir genau überlege, dann bin ich mehr als froh. Ich bin überglücklich.« Er lächelt, doch einen Augenblick später zieht er die Brauen zusammen und sagt: »Nein, das erklärt es auch nicht. Ich glaube, wir brauchen ein neues Wort.« Er lacht und senkt die Lippen zu meinem Ohr, ehe er flüstert: »Du bist heute Abend schöner denn je. Und ich will, dass alles perfekt ist. Ich will, dass alles so ist, wie du es dir erträumt hast. Ich hoffe sehr, dass ich dich nicht enttäusche.«
    Ich stutze und weiche zurück, um sein Gesicht zu mustern, während ich mich frage, wie er überhaupt auf so eine Idee kommen kann, da ich es doch die ganze Zeit gewesen bin, die befürchtet hat, ihn zu enttäuschen.
    Er legt mir einen Finger unters Kinn und hebt mein Gesicht an, bis meine Lippen auf seine treffen. Und ich erwidere seinen Kuss mit solcher Leidenschaft, dass er sich losmacht und sagt: »Vielleicht sollten wir ja lieber gleich ins Montage fahren?«
    »Okay«, murmele ich, während mein Mund erneut den seinen sucht. Ich bereue meinen Scherz sofort, als wir uns voneinander lösen und ich sehe, wie hoffnungsvoll er ist. »Aber das können wir nicht machen. Miles bringt mich um, wenn ich seine Premiere versäume.« Ich lächele und warte, dass er auch lächelt.
    Doch er lächelt nicht. Und als er mich mit angespannter und ernster Miene ansieht, weiß ich, dass ich der Wahrheit zu nahe gekommen bin. Alle meine Leben haben stets in dieser Nacht geendet - der Nacht, in der wir endlich zusammen sein wollten. Und obwohl ich mich nicht an Einzelheiten erinnere, erinnert er sich nur allzu gut.
    Dann nimmt er meine Hand und sagt: »Tja, dann können wir ja von Glück sagen, dass du jetzt sozusagen untötbar bist und uns nichts mehr trennen kann.«
     
    Das Erste, was mir auffällt, als wir zu unseren Plätzen gehen, ist, dass Haven neben Roman sitzt. Sie nützt Joshs Abwesenheit hemmungslos aus, drückt

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