Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
warf einen Blick auf das Familienfoto in ihren Händen. „Was er auch sagt, Chloe, es ist alles gelogen.“
Chase beobachtete, wie sie seinen Bruder anlächelte. „Oh“, sagte sie mit einem neckischen Stirnrunzeln. „Dann heißt das, dass Sie gar kein Superheld sind?“
Marcus lachte und freute sich sichtlich über ihre Retourkutsche. „Alle sind in die Stadt zum Tanzen gegangen. Wie wäre es, wenn ich uns eine Flasche vom Feinsten aufmache?“
„Der Wein, den Sie heute Abend serviert haben, war einfach unglaublich. Haben Sie noch besseren?“, fragte Chloe ungläubig.
„Machen Sie sich auf etwas gefasst“, antwortete Marcus.
Trotz der Tatsache, dass sein Bruder die Gegenwart von Chloe eindeutig genoss, konnte Chase das Gefühl nicht loswerden, dass etwas mit Marcus nicht stimmte. Als ältester Sullivan sorgte er stets mehr als es notwendig wäre dafür, dass es jedem in der Familie gut ging. Aber heute schien er nervöser als normal. Unruhig.
Bevor er seine Freundin Jill traf, war Marcus genauso ein Frauenheld wie der Rest der Sullivan-Jungs. Aber in den letzten zwei Jahren war er so brav geworden, dass Chase ihn fast nicht wiedererkannte. Er vermisste es, mit dem Ältesten des Sullivan-Clans sein Unwesen zu treiben, nahm aber an, dass sein Bruder sich darauf vorbereitete, Jill zu heiraten und sich mit einem Haufen Kinder niederzulassen.
Sie folgten Marcus ins Wohnzimmer, von wo aus man auf die mondhellen Reben und die Poolterrasse sehen konnte. Als er eine verstaubte Flasche entkorkte, die noch nach Weinkeller roch, sagte Chloe: „Ich sollte wirklich nicht mehr trinken, aber wie könnte ich widerstehen?“
Die drei setzten sich und Chase mochte es, wie unbeschwert sie mit seinem Bruder umging. Allein zu wissen, dass Chloe in der Nähe war, ihr Lächeln sehen zu können, sie lachen zu hören, machte alles so viel besser. Und sein Leben war verdammt gut, bevor sie auf der Bildfläche erschien; das war also wirklich etwas Besonderes.
„Alle haben gesagt, was für eine große Hilfe Sie heute beim Shooting für das Magazin waren“, sagte Marcus zu ihr.
Sie freute sich über sein Kompliment. „Es hat Spaß gemacht.“
„Sie hat den Tag komplett gerettet.“
Chloe verdrehte die Augen. „Das stimmt gar nicht.“ Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas. „Meine Güte. Mein Gott. Dieser Wein ist so gut, das ist schon strafbar.“
Marcus lächelte. „Ich freue mich, das Sie in mögen.“
Sie nahm noch einen Schluck. Sie stöhnte fast als sie sagte: „Von mögen kann keine Rede sein. Ich liebe ihn.“
Im Handumdrehen wurde Chase in seiner Hose knallhart. Er brauchte sie nur stöhnen ... und ein kleines Wort mit fünf Buchstaben sagen hören.
Ein Wort, für das er sich nie besonders interessiert hatte. Weil er nicht bemerkt hatte, dass es in seinem Leben fehlte.
Bis jetzt.
Bis Chloe.
„Also“, sagte Marcus, „woher kommen Sie, Chloe?“
Sogleich wurde sie steif und setzte sich so schnell in ihrem Sitz auf, dass der Wein fast bis zum Rand ihres Glases schwappte. „Ich bin gerade dabei umzuziehen.“
Sie nahm einen Schluck Wein und Chase versuchte seinem Bruder über Sullivan-Telepathie mitzuteilen, dass er zum Teufel noch mal die Klappe halten sollte.
Es funktionierte nicht.
„Wohin?“, fragte Marcus.
Chloe nahm noch einen Schluck, bevor sie antwortete. „Ich wäge noch verschiedene Möglichkeiten ab.“
Sobald Marcus ihr leeres Glas nachgefüllt hatte, schoss sie aus ihrem Sessel hoch. „Ich muss mir mal die Nase pudern gehen. Entschuldigen Sie mich.“
Marcus wartete, bis sie das Zimmer verlassen hatte und sagte: „Was zum Teufel ist hier los? Sie hat den Bluterguss heute Abend ziemlich gut verdeckt, aber wie hat sie ihn überhaupt bekommen? Ist das passiert, als sie in den Straßengraben fuhr?“
Jedes Mal, wenn Chase darüber nachdachte, wie sie den Bluterguss bekommen hatte, wollte er seine Faust in etwas schlagen.
Nein, nicht in etwas. Mitten in das Gesicht des Typen, der sie verletzt hatte.
„Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Sie vertraut mir noch nicht genug, um darüber zu sprechen.“ Er warf seinem Bruder einen warnenden Blick zu. „Bedränge sie nicht weiter. Wegen nichts.“
Marcus hob eine Augenbraue. „Du magst sie.“
„Von mögen kann keine Rede sein“, sagte er und ahmte Chloes früheren Kommentar nach. Allerdings redete er über etwas verdammt viel Wichtigeres, als ein teures Getränk. An diesem Punkteprach er mehr zu sich, als zu seinem Bruder
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