Der Blut-Pirat
Auto geladen und weggeschafft. Doch zuvor gaben sie ihm zu trinken. Auch Blut, das sie mitgebracht haben. Jetzt ist das Böse noch stärker geworden.«
Suko und ich schauten uns an. Mein Freund nickte. »Die Konserven«, murmelte er. »So fügt sich allmählich das Puzzle zusammen. Trotzdem wissen wir noch zuwenig.«
Da war ich seiner Meinung und wandte mich wieder an den Esoteriker Johannes. »Sagen Sie, wenn Sie alles so gut beobachtet haben, können Sie doch sicherlich die Beschreibungen der Männer geben, die das Wesen abgeholt haben.«
Er nickte nur sehr zögernd. »Sie kamen in einem dunklen Wagen. Ich habe die Marke nicht erkennen können, aber es war eine Limousine. Das Böse folgte ihnen. Sie ließen es einsteigen und fuhren mit ihm weg.«
»Eine Autonummer haben Sie nicht zufällig erkennen können?« fragte mein Freund.
»Nein, leider nicht.«
Suko und der Esoteriker theoretisierten noch weiter. Meine Gedanken aber beschäftigten sich längst mit anderen Dingen, denn ich hatte etwas verdammt Gefährliches erfahren, das bisher untergegangen war.
Rabanus hatte sich bereits ein erstes Opfer geholt und dessen Blut getrunken. Wenn er tatsächlich die Eigenschaften eines Vampirs hatte, dann würde es zu einer bestimmten Folge kommen müssen, die das Opfer allein anging. Durch den Biss war es ebenfalls zu einem Vampir geworden, würde irgendwann erwachen und sich auf die Suche nach Blut machen.
Das Risiko konnten wir nicht eingehen.
Suko fragte mich. »Denkst du an das gleiche wie ich?«
»Ich glaube schon.«
»Er muss noch hier sein…«
»Fragen wir Johannes.«
Der schaute hoch, als er seinen Namen hörte und kurz danach meine Frage. Ich wollte von ihm wissen, wo das Böse sein Opfer geholt hatte und was dann geschehen war.
»Hier auf dem Feld«, flüsterte er. »Auf den Steinen.« Er dachte nach und drehte sich dabei, bis er direkt gegen die kantige Felswand schauen konnte, wovon der größte Teil weggesprengt worden war. »Dort ist es nicht so grell, und wenn ich mich recht daran erinnere, hat er den Weg dorthin genommen.«
»Wunderbar. Wobei Sie natürlich nicht gesehen haben, dass er sich irgendwo ein Versteck gesucht hat.«
»Pardon, von wem sprechen wir?«
»Von diesem ersten Opfer.«
Johannes hob die Schultern. »Nein, das habe ich nicht mehr gesehen. Es ging auch nicht weg. Es müsste noch hier sein und auf die Dunkelheit der Nacht warten.«
Suko nickte mir zu. »Soviel Zeit haben wir nicht, John. Ich schätze, wir werden ihn suchen.« Dafür war ich auch.
Johannes nickte uns zu. »Ja«, sagte er. »Ja, tun Sie das. Ihnen traue ich zu, dass Sie damit fertig werden. Sie haben das Kreuz, und es ist einfach etwas Wunderbares. Es wird das kalte, eisige Grauen aus der tiefen Vergangenheit besiegen, davon bin ich überzeugt.«
Ich war es nicht so sehr, behielt meine Meinung jedoch für mich, denn Rabanus war viel älter als mein Kreuz, und möglicherweise war ein Teil seiner Kraft auch in sein Opfer übergegangen.
»Ich warte hier«, sagte er.
»Ist gut.«
Weder Suko noch ich waren von dem neuen Job begeistert, aber was sein musste, das musste einfach sein. Wir konnten es nicht riskieren, einen Vampir umherlaufen zu lassen. Wenn erst die Nacht hereinbrach, gewann er an Stärke.
Noch lag der größte Teil des neuen Geröllfeldes im Licht der Sonne. Ihre Strahlen knallten gnadenlos nieder. Wir näherten uns der Wand.
Sie sah schlimm aus, ihr Gefüge war durch die Explosion zerrissen worden. Von Sir James wussten wir, dass sie angeblich eine Gefahr dargestellt haben sollte, denn sie stand dicht vor dem Abkippen. Wir konnten dazu nichts sagen, weil uns das Fachwissen fehlte. So sahen wir uns mit einem gewaltigen Fragment frequentiert.
Je näher wir der Felswand kamen, umso unwegsamer wurde die Strecke. Weiter hinter uns hatte sich das Geröll verlaufen, hier aber lag es noch wuchtig übereinander, und es hatte regelrechte Figuren sowie Landschaften gebildet.
Was einmal grün gewesen war, lag unter den Steinmassen begraben.
Nur die Wand vor uns strahlte eine gewisse Kühle ab, die auch gut tat.
Nach wie vor gingen wir davon aus, dass sich der neue Vampir ein schattiges Plätzchen gesucht hatte. Unsere Vorsicht erhöhte sich, als wir in den Schatten der Wand eintauchten.
In unserer Umgebung war es sehr still. Da schien selbst die Natur den Atem anzuhalten, und so hörten wir nur unsere eigenen Schritte, die manchmal knirschten.
Ich spürte auf dem Rücken das Kribbeln. Auch Suko war
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