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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle. Er befand sich noch immer nahe des Wagens, und als ich seinen Ruf hörte, drehte ich den Kopf. Er kniete und winkte mir zu.
    Dann hatte er etwas gefunden.
    Ich war schnell bei ihm. Da ging Suko bereits geduckt und schritt zudem einen Kreis, den Blick suchend zu Boden gerichtet. »Das kann Blut sein, John«, sagte er und deutete auf verschiedene Stellen, wo sich dunkle Flecken abzeichneten.
    Ich sah sie mir an.
    Ja, durchaus möglich. Nur waren diese Flecken sehr trocken geworden.
    Das helle und starke Sonnenlicht hatte sie beinahe schon wieder von den Steinen weggerannt.
    »Vampirblut?« murmelte ich.
    »Oder das eines Opfers.«
    Ich richtete mich wieder auf. Jetzt galt es nachzudenken. »Opfer«, murmelte ich, »muss man da wirklich von einem Opfer sprechen?«
    »Wovon dann?«
    »Wer besucht denn dieses Gebiet hier freiwillig?«
    »Das brauchte nicht zu sein. Costello kann seine Hände im Spiel gehabt haben und hat seinem Helfer geholfen. Das muss sogar so gewesen sein.«
    »Deutlicher, Bitte.«
    »Wie du willst.«
    Er schaute sich um und deutete gegen den Berg mit der neuen Form.
    »Nach unserem bisherigen Wissen können wir davon ausgehen, dass Rabanus erwachte, als die Sprengung erfolgte. Bist du damit einverstanden, Alter.«
    »Mach schon weiter.«
    »Gut, wie du willst. Unser Freund hat also seit Millionen von Jahren im Gestein begraben gelegen. Eine Kreatur der Finsternis, ein Blut-Pirat, der älteste Vampir möglicherweise, das alles steht noch in den Sternen. Für mich jedoch ist klar, dass dieser Blut-Pirat nach seiner Befreiung schwach war. Er brauchte Saft, er brauchte Treibstoff, um den Motor wieder in Gang zu bringen. Ich kann mir vorstellen, dass er sich das Entsprechende geholt hat.«
    »Ein Opfer, einen Menschen.«
    »Ja.«
    »Warum aber dann das Blut aus der Konserve, Suko?«
    »Kann ich dir sagen. Weil Costello eben auf Nummer Sicher gehen wollte. Ich gehe auch davon aus, dass er diese Gestalt hat abholen lassen…«
    »Ich gebe dir nur zur Hälfte recht. Schau dich doch mal um. Die Gegend ist menschenleer. Hierher verirrt sich niemand, zwei Verrückte ausgeschlossen. Deshalb glaube ich nicht, dass er schon ein Opfer gefunden hat. Ich halte davon nichts.«
    »Muss ja auch nicht so sein, aber immerhin wird man ihn gefüttert haben. Und so leer, wie du diese Gegend hier ansiehst, ist sie auch nicht.«
    »Ja, wir sind hier.«
    »Nicht nur wir, John. Dreh dich mal um.«
    Ich glaubte nicht, dass sich Suko einen Scherz erlaubte. In der Tat waren wir nicht die einzigen.
    Dort, wo die Umgebung noch normal und nicht gesprengt worden war, sahen wir eine Gestalt auf einem Fahrrad hocken und langsam näher kommen. Schon jetzt konnten wir uns über sie wundern, denn sie trug sehr dunkle Kleidung und einen ungewöhnlichen Hut auf dem Kopf. Mit einer breiten Krempe, aber einem runden Buckel, der von seinem Schädel wie eine dicke Kerze Hochstand.
    »Das ist ein Typ«, murmelte Suko.
    »Warten wir mal ab.« Wir hörten ihn, weil das Rad erbärmlich quietschte.
    Er rollte über Bodenwellen hinweg, er schaukelte dabei, als würde er über Wasser fahren, und er hielt direkt auf uns zu. Als er den Rover erreicht hatte, stieg er vom Rad und lehnte es gegen den Wagen, denn einen Ständer hatte sein Gefährt nicht.
    Der Mann klopfte sich den Staub von der Kleidung. Jetzt erst sahen wir, dass er eine Soutane trug, aber ein Priester schien er nicht zu sein, eher ein seltsamer Kauz.
    Er richtete sich auf, schob den Hut etwas zurück und zeigte uns sein Gesicht. Es war blass und wirkte traurig. Schmale Augen, schmale Lippen, eine lappige Haut, eine hohe Stirn und Brauen, die kaum zu sehen waren.
    Wir nickten ihm zu.
    Er kam noch näher. »Ja«, sagte er dabei, »da sind wir also und können nur mehr mit den Köpfen schütteln.«
    »Das müssen Sie uns erklären«, sagte Suko.
    »Es ist wirklich nicht schwer. Ich habe immer wieder gewarnt, doch es wollte keiner auf mich hören.« Er hob die mageren Schultern. »Sie haben mich nicht ernst genommen.«
    »Wovor haben Sie denn gewarnt?«
    »Vor dem Bösen, mein Freund. Ich warnte vor dem Bösen, denn ich wusste, dass es hier lauerte. Ich habe die Natur beobachtet, denn ihre Reaktion hat mir vieles gezeigt.«
    So ganz konnten wir ihm nicht folgen, aber das machte auch nichts. Wir würden schon dahintersteigen. »Sie wollten also nicht, dass gesprengt wird«, sagte ich.
    »So ist es.«
    »Aber man tat es.«
    »Ja.«
    »Und das Böse ist frei, das in diesem Berg gelegen

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