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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seines Körpers.
    Dann lief es aus.
    Vorbei?
    Die beiden Mafiosi hofften es. Ihre Nerven waren bis an die Grenze strapaziert worden, und sie hatten sich nicht getäuscht. Rabanus drehte sich um.
    Dieses uralte Wesen hatte die Verwandlung zurück zu einem Menschen oder in einen Menschen glatt und sicher geschafft. Nur kleine Dinge störten, wie seine Nacktheit oder die beiden unter der Oberlippe hervorragenden Vampirzähne, die irgendwie an zwei lange Messerspitzen erinnerten. Vielleicht auch die Haut. Sie hatte den normalen Ton nicht angenommen. Ihr Teint schimmerte auch jetzt in einem für Menschen ungewöhnlichen Grau.
    Zischend atmeten die Männer aus. Die Waffen würden sie nicht mehr brauchen, darüber waren sie froh. Aber etwas anderes stand noch auf der Liste.
    Franco drehte sich um. Aus dem Wagen holte er einen Koffer. Er öffnete ihn und zog die Kleidungsstücke für Rabanus hervor. Eine dunkle Jacke ebenso wie die dunkle Hose. Dazu ein weißes Hemd mit Rüschen am Kragen. Auch Schuhe hatten sie.
    Rabanus schaute ihnen zu. Seine Handflächen glitten dabei über den Körper, als wollten sie ihn massieren, und sie drückten auch sein Gesicht zusammen. Danach massierten sie seinen Hals, um schließlich die Kleidung an sich zu reißen und sie überzustreifen. Er zog sich noch ziemlich unsicher an, aber irgendwann würde er sich auch an seine neue Existenz gewöhnt haben.
    Es war alles gut gelaufen. Auch die Spannung bei den Männern ließ nach. Rabanus gehorchte. Er dachte überhaupt nicht daran, den Versuch zu starten, um an ihr Blut zu kommen.
    Gehorsam stieg er in den Wagen und nahm im Fond des Volvo Platz. Er schreckte nicht einmal zusammen, als die Tür zugeworfen wurde. Nur als sie abfuhren, da leckte er mit der Zunge über seine Lippen wie eine satte Katze.
    Er war da, und er würde Blut bekommen, viel Blut…
    ***
    Wir konnten uns beide vorstellen, dass dieser felsige Ort im Lauf des Tages zu einer wahnsinnigen Hitzeburg geworden war. Eine Mondlandschaft, die sengende Sonnenstrahlen knochentrocken gemacht hatte, und auch jetzt war es heiß wie in einem Backofen, obwohl die Strahlen nicht mehr senkrecht fielen.
    Suko hatte von einem Ort des Todes gesprochen, nach dem ersten Eindruck. Dem konnte ich nichts entgegensetzen, hier hatte der Tod in Form von Hitze durchaus seine Spuren hinterlassen, denn Pflanzen wuchsen keine, nur graues Gestein verteilte sich bis hin zu einem kleinen Berg, der ziemlich felsig war. An einer Seite jedoch hatte er sich verändert. Da war eine gesamte Flanke abgerissen worden, und sie breitete sich wie ein langes, hügeliges Plateau vor unseren Füßen aus.
    Sir James hatte schnell und sicher nachgeforscht. Es hatte nur diesen einen Ort gegeben, wo man eine Sprengung durchgeführt hatte. Noch jetzt hatte ich das Gefühl, den Staub zu schmecken, der bei der Aktion in die Höhe gewirbelt worden war. Wir mussten die dunklen Brillen aufsetzen, weil die Steine die Helligkeit zu sehr reflektierten und das den Augen nicht gut tat.
    Ich war schon vor Suko ausgestiegen und hatte mich umgeschaut.
    Hinter mir hörte ich seine Schritte. Als er stehenblieb, sprach er aus, was ich ebenfalls dachte: »Ich denke, dass wir zu spät gekommen sind und Pech gehabt haben.«
    »Leider.«
    »Keine Spuren, kein Vampir…«
    »Bei dem Licht?«
    Suko lachte und hob die Schultern. »Das glaub’ ich alles nicht mehr. Seit ich weiß, dass es einen Dracula II gibt, stehe ich diesen alten Regeln anders gegenüber. Oder sollen wir ihn rufen?«
    »Rabanus?«
    »Ja.«
    »Las die Scherze«, sagte ich und ließ ihn stehen, weil ich mich noch etwas umschauen wollte.
    Mein Freund und Kollege hatte ja recht, und ich ärgerte mich darüber, dass es so war. Ich musste davon ausgehen, dass wir den Ort des Schreckens oder der Wiedererweckung gefunden hatten, aber was brachte uns das? Nichts, überhaupt nichts.
    Beide gaben wir trotzdem nicht auf und suchten nach Spuren.
    Irgendetwas musste doch hinterlassen worden sein, so glatt ging es nicht vorüber. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ein Monstrum erwachte und losging, obwohl es das auch gab, aber nicht hier. Wir hatten erfahren, dass Costello seine Hände im Spiel hatte, und er würde sicherlich dafür gesorgt haben, dass es dieser Bestie nicht zu schlecht ging. Wir hatten auch Reifenabdrücke dort gefunden, wo unser Rover stand, aber dort gab es viele Abdrücke, die sich verwischten.
    Hier jedenfalls fanden wir nichts.
    Zudem suchte Suko an einer anderen

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