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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Polster.
    Costello setzte sich nieder. Er stand erst wieder auf, als der Lift im Keller hielt, wo es keine Spur von Freundlichkeit gab und der Beton nur grau war.
    Glatt wie Spiegel sahen die Wände aus, nur unterbrochen von Eisentüren.
    Hinter einer Tür lag der Komplex mit den Zellen. Es hatte schon etwas Perverses an sich, wenn ein Mafia-Chef sich eine Gefängnislandschaft baute, denn hier lagen mehrere Zellen nebeneinander und waren durch die Gitter frei einsehbar.
    Durch Quergitter waren drei Zellen entstanden. Nur eine war belegt, die in der Mitte.
    Dort hockte Rabanus.
    Logan Costello schritt sehr bedächtig näher. Auch er konnte ein gewisses Grausen nicht unterdrücken, denn es war ja nicht jedermanns Sache, sich mit einem Vampir zu unterhalten. Er spürte genau die frostige Atmosphäre, was nicht allein an den relativ niedrigen Temperaturen lag im Vergleich zu oben, sondern eine Kälte war, die von einer bestimmten Person abstrahlte.
    Rabanus rührte sich nicht.
    Er hatte auf dem Hocker hinter den Gittern seinen Platz gefunden, den Oberkörper nach vorn gebeugt und die Ellenbogen auf seine Oberschenkel gestützt.
    Costello umfasste mit beiden Händen die Stäbe. Erinnerungen zuckten dabei in ihm hoch, denn er dachte daran, dass er in früheren Jahren auch schon auf der anderen Seite des Gitters gestanden hatte. Heute passierte ihm das nicht mehr, da war er schlau geworden und verließ sich zudem auf die Hilfe seiner Anwälte.
    Von Sekunde zu Sekunde fühlte er sich sicherer. Er konnte jetzt auf Leibwächter oder Zeugen verzichten, deshalb schickte er die beiden Helfer weg.
    Allein blieb er mit Rabanus zurück.
    Bestimmt hatte dieser seinen neuen Besucher bemerkt, doch er tat so, als würde er ihn nicht sehen, und Costello wartete noch eine Weile, bis er die richtigen Worte gefunden hatte, um einen Anfang machen zu können. »Du weißt, Rabanus, wer dich aus deinem Gefängnis hervorgeholt hat…?«
    Er bekam eine Antwort. Sie allerdings bestand nur mehr aus einem Knurren, begleitet von einem heftigen Kopfschütteln.
    »Weißt du warum?«
    Rabanus rührte sich. Er drehte sich herum. Alles geschah langsam, aber er blieb auf seinem Hocker sitzen, und wenig später starrten sich die beiden so unterschiedlichen Personen an.
    Costello erschrak leicht. Er hatte bisher die Blutsauger mit einem anderen Aussehen erlebt, nicht so wie dieser hier, dessen Haut sehr glatt und grau war. Der Mafioso konzentrierte sich auf den Mund und sah nur die beiden Stifte aus dem Oberkiefer wachsen. Nicht einmal krumm, sondern gerade wie Nägel. Darunter lag eine dicke Unterlippe, ebenfalls sehr blass, wie auch die Augen, die allerdings wiederum um eine Idee dunkler als die übrige Haut.
    Augen ohne Gefühl, ohne Gnade.
    Costello spürte die schlimme Aura, und trotz ihr kam Rabanus dem Mafioso lächerlich vor. Es mochte an der Kleidung liegen, die nicht zu ihm passte. Zwar von der schwarzen Farbe her, aber sie hatten ihm einen Smoking gegeben, dazu ein weißes Hemd und ihm sogar eine Fliege umgebunden. Ja, sie hatten ihn lächerlich gemacht.
    Rabanus selbst war das sicherlich nicht bewusst, er fand sich damit ab, denn für ihn zählten andere Dinge. Zudem wunderte sich der Mafioso darüber, dass dieser Blut-Pirat kein einziges Wort sprach. Errechnete damit, dass Rabanus es nicht einmal bewusst tat, sondern nur schwieg, weil er nicht sprechen konnte.
    »Ich habe dem Teufel einen Gefallen getan und dich geholt«, erklärte Costello. »Ich weiß nicht, was der Teufel mit dir vorhat, aber ich denke schon, dass er es mir sagen wird. Solange wirst du hier unten bleiben, verstanden?«
    Rabanus starrte ihn nur an.
    Costello bekam eine trockene Kehle. Er hasste diesen Blick plötzlich und spürte wieder den Druck der Walnuss. Er geriet ins Schwitzen, sein Mund zuckte, doch er brachte kein Wort mehr hervor.
    Konnte Rabanus nicht reden?
    Der Dämon drehte sich wieder um. Er griff in die Tasche, und zu Costellos Überraschung holte er ein Päckchen Zigaretten hervor. Aus ihm klaubte er einen Glimmstängel, steckte ihn zwischen seine Lippen, dann gab er sich mit einem Einwegfeuerzeug Feuer. Das konnte er, wahrscheinlich hatten es ihm die Mafiosi beigebracht. Einen rauchenden Vampir hatte Costello auch noch nicht kennengelernt, und erschaute den Qualmwolken entgegen, die in seine Richtung quollen. Er drehte sich um, weil er hier nicht länger bleiben wollte. Mit dieser Bestie kam er einfach nicht zu recht.
    Rasch verließ er die Zelle. Draußen

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