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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Schluck zu trinken.
    Kiara warf ihm einen misstrauischen Seitenblick zu. »Oder jemandes Schwiegervater?«, fragte sie. Die Frage war es wert gewesen, dachte sie, als er sich an dem Wein verschluckte.
    »Weißt du, seit Cam und Carina nach Isencroft gekommen sind, hat Vater sie behandelt, als wären sie seine eigenen Kinder«, fuhr Kiara fort. »Mutter wäre fast gestorben bei meiner Geburt, deshalb habe ich keine Geschwister. Mach dir keine Sorgen«, meinte sie mit einem boshaften Lächeln. »Im letzten Brief, den ich von Cam bekommen habe, meinte er, er werde ein gutes Wort bei Vater für dich einlegen.« Sie beugte sich verschwörerisch nach vorn. »Ich glaube, er befürchtet, dass Carina Ernst damit macht, eine alte Jungfer zu werden, die in sein Hinterzimmer einzieht, wenn er sich irgendwo niederlässt. Selbst wenn das so ist, muss das trotzdem heißen, dass er dich mag. Er würde nicht versuchen, sie an irgendjemanden zu verheiraten.«
    Vahanian räusperte sich. »Gut zu wissen. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sie es besonders toll findet, dass Cam sich als Kuppler für sie betätigt.«
    Kiara lachte leise. »Irgendjemand muss es ja tun. Weißt du, bis zu dieser Reise waren Cam und Carina nie getrennt, außer einmal, als sie krank war. Als Ric gestorben ist. Cam hat sie meist das Wort führen lassen und sie hat sich immer hinter ihm versteckt.«
    »Zur Hölle, hinter Cam könnten sich zwei oder drei Leute verstecken.«
    »Du weißt schon, was ich meine. Auf eine seltsame Art ist diese Reise vielleicht für beide gut gewesen. Cam muss sich allein am Hof zurechtfinden und Carina lernt auf eigenen Füßen zu stehen.«
    Es war still für einen Moment. Vahanian sah über den Hof. »Ric – das war Gregors Bruder?«
    Kiara nickte. »Ich denke, das hast du aufgeschnappt, als Gregor uns gefangen nahm.« Vahanian hörte schweigend zu, während Kiara erzählte. Als sie fertig war, sprach keiner von beiden für ein paar Minuten.
    »Das erklärt einiges«, sagte Vahanian schließlich und sah Kiara nicht an. »Aber da ist noch etwas anderes, das ich nicht verstehe. Wie kommt es, dass du nicht auch in der Zitadelle an der Ausbildung teilnimmst? Immerhin bist du ebenfalls ein bisschen magisch begabt, oder?«
    »Falls du auf die Wahrsagerei anspielst, wie die, die in der Westmark so schiefgelaufen ist, das ist nicht die Art von Macht, die Tris hat. Die Könige von Isencroft verfügen über eine Magie, die innerhalb der königlichen Linie weitervererbt wird. Es ist keine Magie vom Kaliber eines Beschwörers – das war es nie. Es ist eher für den persönlichen Schutz gedacht, es sind ein paar nützliche Fähigkeiten, um das Königreich abzusichern. Wie eben die Fähigkeit zu sehen.«
    »Verzeih mir, wenn ich das sage, aber nach dem, was in der Westmark passiert ist, kann ich nicht finden, dass es sehr nützlich ist.«
    Kiara lachte trocken auf. »Da muss ich dir beipflichten. Und ich habe nicht den Wunsch, noch einmal wahrzusagen, vielleicht nie mehr. Ich habe Vater damit sicher nicht vor Arontalas Fluch retten können. Vielleicht ist meine Gabe auch nicht dazu gedacht, einen voll ausgebildeten Magier abzuhalten. Ich kann schützen und wahrsagen und das Wetter vorhersagen, was in einer Schlacht nützlich ist. Sicher kann ich nicht Dinge tun, die Tris möglich sind!«
    Sie kuschelte sich tiefer in ihren Mantel, als der Wind den Schnee um sie beide herumwirbelte. »Ich mache mir Sorgen um Tris und Carina«, gab Kiara nach langem Schweigen zu. »Um die Art von Ausbildung, die die Schwestern ihnen aufbürden. Vater meinte immer, man könne der Schwesternschaft nicht wirklich vertrauen. Er sagte, sie seien zu verliebt in ihre eigenen großen Theorien darüber, wie die Welt sein sollte und kümmerten sich nicht darum, wie viele Leute bei dem Versuch stürben, diese Theorien in die Tat umzusetzen.«
    »Wir haben nur ein paar Monate bis zum Hagedornmond«, sagte Vahanian und sah in die Nacht hinaus. »Das ist nicht viel Zeit. Kaum genug, um Truppen anzuheuern und eine Schlacht zu planen. Tris wird alles brauchen, was er nur kriegen kann, um das zu schaffen. Wir haben nur einen Versuch.«
    »Ich weiß«, meinte Kiara. »Es ist nur so ein Gefühl, das ich habe. Dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.« Sie verfiel wieder in Schweigen. »Letzte Nacht hatte ich einen Traum.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wispern. »Tris hat mit einem Magier in einem roten Gewand gekämpft. Und auch, wenn ich das Gesicht des roten Magiers

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