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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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nicht heilen kann. Was ist, wenn Tris den Thron nicht wiedergewinnt und Arontala nicht aufhalten kann, nur weil ich nicht in der Lage bin, Jonmarc zu heilen? Das Schicksal aller Winterkönigreiche hängt davon ab und ich versage beim ersten Test . Aber so beängstigend dieser Gedanke auch war, da war ein anderer, der noch schrecklicher war und in ihrem Hinterkopf lauerte, einer, bei dem sie sich weigerte, ihn überhaupt zu denken.
    Was, wenn ich nach Fahnlehen zurückgekommen bin, nur um wieder kläglich dabei zu versagen, jemanden zu retten, für den ich etwas empfinde? Jemanden, der einfach nur das Pech hatte, seinerseits etwas für mich zu empfinden?
    »Vielleicht solltest du dich ausruhen«, sagte Kiara sanft und legte eine Hand auf Carinas Schulter. Carina schüttelte die Hand dickköpfig weg. »Nein. Noch nicht. Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns bleibt.«
    Kiara runzelte die Stirn. »Tris hat Jonmarcs Geist in seinem Körper verankert. Und mithilfe von Magie hat er Jonmarcs Herz und seine Lungen dazu gebracht, ihre Arbeit zu tun. Vielleicht fängt das Gift schon morgen früh an, schwächer zu werden. Du hast selbst gesagt, dass du nicht weißt, wie lange es wirkt.«
    Carina schob eine dunkle Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt schwächer wird«, erwiderte sie müde. »Das ist es, was mir Angst macht. Erinnerst du dich, als ich dir von Maynard erzählt habe, den Mann, der die Karawane führte, mit der wir reisten? Er hat jeden Tag ein wenig Mussa-Gift zu sich genommen, um immun dagegen zu werden, sodass es schwieriger würde, davon getötet zu werden. Ich habe ihn einmal geheilt. Ich konnte das Gift in seinem Körper spüren, in seinen Muskeln. Es wurde nicht schwächer. Es hätte nur eine sehr viel stärkere Dosis gebraucht, um ihn zu töten.
    Der Körper ist eine komplizierte Ansammlung von Körpersäften. Atem und Blut sind ein Teil davon, aber nicht alles. Ich weiß nicht, ob Tris für alles gesorgt hat – wenn ihm das überhaupt möglich war – oder ob das in der Hand der Lady selbst liegt. Je länger die Wirkung andauert, desto mehr Schaden kann angerichtet werden.«
    Schwester Taru kam zu ihnen herüber und untersuchte Vahanian kurz, als sie an ihm vorbei kam. Berry hatte sich in der Nähe zum Feuer in einen Sessel zusammengekauert, sie weigerte sich strikt zu gehen. Royster saß zwischen zwei Kerzen und blätterte verbissen durch die vergilbten Seiten. Carroway hatte ein Tablett mit Essen und etwas verdünntem Wein mitgebracht, als die letzten Festlichkeiten im Palast beendet waren. Beides, Essen und Wein, waren unberührt. Royster hatte den Barden darauf angesetzt, einige Heilverse und -lieder zu entziffern und Carroway hatte eingewilligt.
    »Er schläft«, sagte Taru und setzte sich neben Carina. »So weit ich das sagen kann, hat er keine Schmerzen. Aber du hast recht, die Magie, die Tris angewendet hat, wird nicht ewig halten. Jonmarc wird Nahrung brauchen. Selbst wenn wir einen magischen Weg finden, ihn zu ernähren – wenn wir ihn nicht heilen können, wird Tris gezwungen sein, seine Seele freizugeben. Ein Mann wie Jonmarc würde nicht auf ewig in diesem Zustand bleiben wollen.«
    »Ich habe noch kein Glück gehabt mit dem, was ich bisher versucht habe. Ich kann nicht um das Gift herum heilen; er hat zu viel davon in seinem Blut. Der Wurmwurz lässt bereits nach – in einem Nicht-Magier wirkt es nicht lange und alles, was es bewirkte, war, dass er sich übergab. Es ist längst nicht so schlimm, als wenn ich Tris heilen müsste. Es ist das andere Gift, was mir Sorgen macht.«
    Vor Enttäuschung ballte Carina ihre Hände zu Fäusten. »Bis jetzt hat keines der Antidote, die ich versucht habe, gewirkt. Nach dem, was Royster aus seinen Büchern herausfinden konnte, ist es so etwas wie Schlangengift, aber ich weiß nicht, von welcher Schlange. Wenn ich drauf wetten müsste, dann wäre es eine, von der Royster herausgefunden hat, dass sie in den Südlichen Ebenen von Trevath beheimatet ist. Es ist eine Sandschlange, und sie tötet mit einem Biss. Aber es gibt kein Gegengift – es ist keine Zeit dafür. Süße Chenne – ihr habt ja gesehen, wie schnell es bei ihm gewirkt hat.«
    Carina spielte nervös an dem Anhänger herum, den sie um den Hals trug. »Was ich brauche, ist ein Filter«, meinte sie. »Wenn es einen Weg gäbe, wie ich das Gift isolieren und dann aus seinem Körper herausziehen könnte …«
    »Kannst du das tun?«, fragte Kiara besorgt.
    Carina zog

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