Der Blutkönig: Roman (German Edition)
über etwas nachdenken. »Die Pferde machen das Ganze komplizierter«, sagte er schließlich. »Ich schätze, dass ihr es nicht sehr begrüßen würdet, wenn ich den Pferden sage, wo sie uns treffen sollen und sie einfach allein losschicke?«
»Habe ich ihn richtig verstanden?«, meinte Vahanian überrascht. »Er will mit den Pferden reden? «
Sakwi hob eine Augenbraue, drehte sich aber nicht zu dem Kämpfer um. »Pferde sind sehr vernünftige Geschöpfe. Und besonders nachsichtig, was auch der Grund ist, warum sie so gut mit Menschen auskommen. Sie haben einen hervorragenden Ortssinn und sind wesentlich schneller, wenn sie uns nicht gerade auf dem Rücken herumtragen müssen.«
Tris lächelte über Vahanians offensichtliche Verwirrung und Kiara konnte sich das Lachen kaum verkneifen. »Ich glaube, wir sollten die Pferde mit uns nehmen, wenn wir das können«, sagte Tris diplomatisch. »Nur für den Fall, dass wir auf dem Fluss nicht bis nach Margolan kommen.«
»Wie es euch beliebt. Ich denke, ich kenne ein Boot, das uns alle aufnehmen kann und einen Steuermann, aber es wird eine Weile dauern, ihn zu finden und mit ihm die Bezahlung auszuhandeln.« Sakwi stand auf. »Macht es euch bequem. Es sollte mich ungefähr zwei Kerzenabschnitte kosten, diese Arrangements zu treffen.«
»Ich würde mich freuen, Euch zu begleiten«, bot Vahanian an.
»Sehr schön. Komm, wenn du willst.« Sakwi nahm einen moosfarbenen Mantel von einem Haken nahe der Tür. Vahanian folgte ihm mit einem letzten Blick auf die anderen, der klarmachte, dass es seine Absicht war, den Magier im Auge zu behalten.
»Ich kann nicht behaupten, dass ich bei diesem Wetter eine Flussfahrt sehr genießen werde«, meinte Carroway und zog sich neben Carina einen Stuhl ans Feuer.
»Können wir Sakwi trauen?«, fragte Carina und sah Kiara an.
»Er hatte keinen Grund, mich vor den Wachen im Lager zu verstecken, aber er tat es, und die Flüchtlinge haben ihm vertraut. Staden vertraut ihm. Und ich sehe nicht viel Auswahl, wenn wir auf dem Fluss nach Margolan fahren müssen.«
»Mir gefallen diese ›Monstersichtungen‹ nicht, die es im Fluss und in der Nördlichen See geben soll«, sagte Tris, als sie den Tee, den Skawi für sie gemacht hatte, ausgetrunken hatten. »Wenn diese Dinge sich ausbreiten, werden Reisen und Handel in den Winterkönigreichen schon bald unmöglich sein.«
Jae nahm dankbar ein wenig getrocknetes Fleisch von Kiara an, und verließ den Herd, um sich nahe dem Feuer auf Carinas Schoß niederzulassen. Der kleine Gyregon pickte ein wenig an seinem Leckerbissen herum, hob den Kopf, um ihn herunterzuschlucken und streckte sich dann, bevor er einmal im Kreis herumging und sich dann zu einem zufriedenen Ball zusammenrollte.
Carroway fand eine kleine Harfe in einer Ecke von Sakwis Hütte und begann geistesabwesend, sie zu stimmen und vor sich hin zu summen. Die Gruppe wartete auf Sakwis Rückkehr, die Waffen immer griffbereit und bis auf das leise Singen des Barden in nervösem Schweigen verharrend.
»I CH HABE DEN Steuermann gefunden«, verkündete Sakwi ein paar Kerzenabschnitte später und schüttelte sich den Regen aus dem Mantel. »Er bereitet gerade das Floß vor. Es wird eng mit uns allen und eurer Ausrüstung und den Pferden, aber es ist ein robustes Floß. Es wird reichen.«
Vahanian kam einen Schritt hinter Sakwi herein und stampfte sich den Schlamm von den Stiefeln. »Es ist so gut, wie wir nur eins kriegen können.«
Sakwi ging hinüber zum Herd und löschte das Feuer. »Auf dem Fluss ist es eine Tagesreise bis zum nächsten Dorf. Wir werden Proviant für die nächsten paar Tage brauchen. Wir werden erst im Süden Margolans an Land gehen können.«
Kiara runzelte die Stirn. »Sicher gibt es Dörfer zwischen dort und Margolan?«
»Nargi-Dörfer«, antwortete der Landzauberer.
»Dort würde ich wirklich nicht gern anhalten wollen, wenn es dir recht ist«, sagte Vahanian.
Sakwi sah ihn an. »Du klingst, als hättest du schon mit unseren Nargi-Nachbarn zu tun gehabt.«
»Einige Male. Ich habe hervorragende Geschäfte gemacht, aber die Priester waren nicht sehr beeindruckt. Ich habe nur einen Teil von dem gehört, was sie mir hinterher riefen, aber sie waren sehr ausführlich und die meisten Details befassten sich mit Dingen, nachdem sie mich getötet haben.«
»Wir werden unser Bestes tun, um ihnen aus dem Weg zu gehen«, meinte Sakwi. »Ich bezweifle, dass es Tris und mir anders erginge. Nargi-Priester sind ziemlich
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