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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Risiko?«
    »Jetzt sind wir quitt«, erwiderte er schwach. »Waffenstillstand?«
    »Waffenstillstand.« Sie unterbrach die verlegene Pause und stand auf. »Nun«, sagte sie in geschäftigem Tonfall. »Du brauchst Schlaf. Ich werde nach unten –«
    Vahanian streckte ihr eine Hand entgegen. »Bleib bei mir. Bitte.«
    Sie tat einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hand. Er sagte nichts, aber seine ganze Gestalt entspannte sich. Es dauerte nur Momente, bis sein regelmäßiger Atem ihr sagte, dass er schlief. Sie sah auf seine Hand hinunter, die zerschnitten und zerschlagen von seinen Qualen war und entdeckte unter den frischen Wunden alte Narben. Vielleicht sind wir ja gar nicht so verschieden , dachte sie und legte ihre andere Hand zärtlich auf seine. Sie setzte sich in den Stuhl, behielt seine Hand in ihrem Schoß und döste ein wenig in der Wärme des Feuers.
    Vahanian erwachte ein paar Kerzenabschnitte später mit einem Ruck und Carina legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. Sie sah Furcht in seinen Augen, genug, um sagen zu können, dass sein Schlaf ruhelos gewesen war und seine Träume unheimlich. »Du bist sicher. Niemand kann dir hier etwas tun.«
    »Hol Tris«, sagte er drängend. Er versuchte, sich aufzusetzen, entdeckte, dass das dumm war und legte sich wieder zurück. »Ich muss ihm etwas Wichtiges sagen.«
    »Du musst dich ausruhen.«
    »Es ist wichtig. Nargi … in Margolan …«
    »In Ordnung. Ich werde ihn holen – wenn du versprichst, dich nicht zu bewegen.«
    »Versprochen«, antwortete Vahanian und seiner Stimme fehlte die übliche Kraft.
    Carina fand die anderen im Hinterzimmer, Sachen für die Weiterreise zusammenpackend. Kiara und Tris reparierten eine Lederrüstung, die Jolie für sie »gefunden« hatte. Carroway war gerade erst von den Pferden zurückgekehrt, um die er sich gekümmert hatte. Nyall machte sich nützlich, indem er den Proviant mit getrocknetem Fleisch, Früchten und Käse aufstockte, zusammen mit anderen Dingen, die sie für die Reise brauchen würden. Sakwi döste in einem Stuhl am Feuer, sein Schlaf wurde immer wieder von bellendem Husten unterbrochen.
    »Wie geht es Jonmarc?«, fragte Tris. Kiara stand auf, um eine Schüssel warmen Porridge vom Feuer für ihre Cousine zu holen.
    »Er ist wach. Und ich denke, er ist außer Gefahr. Er wird für eine Weile noch wund sein und es wird noch ein paar Tage dauern, bis er wieder reiten kann, aber er wird nach ein wenig mehr Heilen heute wieder ganz in Ordnung sein.« Carroway goss eine Tasse dampfenden Kerif aus einem Kessel auf dem Herd für sich ein und brachte Carina ebenfalls eine Tasse, die sie dankbar annahm. »Er sagte, er muss dich sehen, Tris. Irgendetwas von Nargi in Margolan.«
    Tris und Kiara tauschten besorgte Blicke. »Wird es ihm schaden, wenn ich jetzt hinaufgehe und mit ihm spreche?«, fragte Tris.
    Carina schüttelte den Kopf. »Bitte geh. Ich fürchte, er schleppt sich sonst hier herunter, wenn du es nicht tust.«
    Sakwi rührte sich in seinem Stuhl. »Ich würde gern hören, was er zu sagen hat«, meinte der Landmagier und sah nur wenig erholt aus. »Vielleicht kann ich helfen.« Kiara half dem dünnen Magier mit der Hand aus dem Stuhl, doch weitere Hilfe wehrte er ab. Carina folgte Tris die Treppe hinauf.
    Vahanian war es gelungen sich aufzusetzen. Im Tageslicht sahen die Prellungen und Schnitte, die sein Gesicht verunstalteten, so schlimm aus wie am Tag zuvor. Nur Carinas Erinnerung daran, wie geschwollen und schmerzhaft die Wunden wirklich gewesen waren, machte es ihr möglich, bei seinem Anblick nicht zurückzuzucken.
    »Unruhige Nacht gehabt?«, sagte Vahanian zur Begrüßung.
    Tris grinste und zog sich einen Stuhl an Vahanians Bett. »Du sorgst schon für die richtigen Herausforderungen.«
    »Danke, dass ihr mich da rausgeholt habt. Ich hatte schon gedacht, ich überlebe das nicht.« Vahanian brachte ein trockenes Grinsen zustande. »Dein Anblick war wirklich unglaublich.«
    Tris lachte leise. »Ich war zu oft mit Carroway zusammen. Also, damit du weiterschlafen kannst, was wolltest du mir sagen?«
    »Ich bin diesem Leutnant begegnet, von dem ich dir erzählt habe, als ich von den Wettkämpfen sprach. Nur ist er jetzt Kommandant. Vielleicht wäre es nicht ganz so schlimm gewesen, wenn er mich nicht erkannt hätte«, meinte Vahanian und verzog das Gesicht. »Der Name ist Dorran. Ein wirklicher Sohn der Dämonin.
    Dorran wollte mich eigentlich töten, deshalb hat er angegeben. Er hat mir gesagt, dass er

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