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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Bestien an der Grenze zu Margolan, nur wenig tun können, um ihm zu helfen. Gegen die Nargi anzutreten, würde Tris die Aufgabe auf der einen Seite erleichtern.
    Aber er wusste auch, dass mit Sakwis Abreise die Last des Erfolges ihrer Reise umso schwerer auf seinen eigenen Schulter lastete. Ich bin noch nicht bereit. Es gibt noch so viel zu lernen.
    Sakwi trat an das Unterholz am Flussufer heran. Im verblassenden Sonnenlicht entdeckte Tris im Dickicht einen großen Hirsch, ein kraftvolles Tier, mit einem Geweih, das von einem langen und geschickt geführten Leben zeugte. Sakwi murmelte etwas, das Tris nicht genau hörte und der Hirsch kam näher, als warte er nur darauf, Sakwi zu Diensten zu sein. Mit einem Abschiedswinken schwang sich Sakwi auf den Rücken des prachtvollen Tieres. Er schlug das Zeichen der Göttin, lehnte sich vor und hielt sich an der Kreatur fest, als der Hirsch davonsprang.
    »Weißt du«, sagte Kiara zu Tris. »Jedes Mal, wenn ich denke, ich habe alles gesehen, erlebe ich eine neue Überraschung. Es wird nie langweilig.«
    »Dann bleib in der Nähe. Der Spaß fängt erst an.« Er sah sich um. »Hat jemand Carina gesehen?«
    »Sie hat Jolie gebeten, zu fragen, ob jemand heute Nacht bei Jonmarc Wache halten kann.« Kiara zuckte die Achseln. »Ich könnte mir vorstellen, dass Carina endlich mal etwas schlafen will. Beim Segen der Göttin, sie könnte es gebrauchen.«
    »Es wird noch einige Tage dauern, bis Jonmarc überhaupt darüber nachdenken kann, wieder auf einem Pferd zu sitzen. Ich finde, wir könnten es uns auch gleich bequem machen.
    Kiaras Gesichtsausdruck ließ deutlich erkennen, dass sie die Verzögerung keinesfalls inakzeptabel fand. »Wir könnten alle eine Pause gebrauchen. Besonders du. Auch wenn ich weiß, was du denkst. Jeder Tag, der vergeht, bringt uns dem Hagedornmond näher.«
    Sie folgten den anderen zurück in Jolies Haus. Das Hinterzimmer war für Tris und seine Gefährten der Raum geworden, in dem sie unter sich ihre Pläne und Vorbereitungen treffen und dabei der Neugier der Spieler und Gäste in den vorderen Räumen entgehen konnten. Dass sie immer noch nicht in Ketten nach Shekerishet abgeführt worden waren, ließ Tris Vertrauen in Jolies wiederholte Versicherungen, sie sei diskret, fassen. Er fand es dennoch schwierig, sich zu entspannen. Auch Nyall schien sich mit der Verzögerung nicht wohlzufühlen. Tris glaubte, dass der Flusskapitän deshalb so angespannt war, weil er seine Rolle in diesem Abenteuer endlich beenden wollte. Nyall verbrachte seine Tage damit, das Boot, zu dem Jolie ihm verholfen hatte, zu testen und zu verbessern. Für die Pferde hatte er ein Pferch gebaut und außerdem in der schnellen Strömung des Flusses die Manövrierfähigkeit des Bootes geprüft. Er ging früh ins Bett und nutzte jede Ausrede, um sich nach Einbrechen der Dunkelheit aus dem Hinterzimmer zu stehlen. Jetzt, nachdem die frühere Zurückhaltung der Flussgeister verschwunden war, suchten sie jede Nacht Tris’ Hilfe und Vermittlung. Sogar Jolie schien überrascht von den Geistern zu sein, die zu Tris kamen, um Hilfe bei alten Geschäften oder den Übergang zur Lady zu erbitten.
    Auch wenn die Schwesternschaft Tris versichert hatte, dass seine Vermittlungen Arontalas Aufmerksamkeit nicht auf ihn lenken und das Ungleichgewicht in den magischen Strömen ausgleichen würden, fühlte sich Tris immer noch verwundbar. Er wachte jeden Morgen erstaunt und dankbar auf, dass immer noch keine margolanischen Truppen draußen vor der Tür standen.
    »Wenn Sakwi nicht hier ist, denke ich, müssen wir allein einen Weg durch Margolan finden.« Kiara knabberte an einigen Früchten und etwas Brot.
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte Tris zu. Er setzte einen Fuß auf die Bank ihr gegenüber und beugte sich vor, um sich ein Eckchen Käse aus einer Schüssel zu angeln, die Jolie wohlgefüllt hielt. »Ich hoffe ja, dass Ban ein paar Deserteure rekrutieren kann und Harrtuck ein bisschen Druck auf die nördlichen Grenzen gelingt. Ich fühle mich besser, wenn ich mir vorstellen kann, dass Jareds Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist als mich.«
    Kiara kaute nachdenklich. »Glaubst du denn, dass Jared erwartet, dass du ihn herausforderst?«
    »Er hat sich eine Menge Mühe gegeben, Attentäter anzuheuern. Wenn ich tot wäre, wäre das für ihn ein Grund weniger, seinen Rücken zu decken.«
    »Was du sicher hast, ist Arontalas Aufmerksamkeit.«
    »Das macht mir wirklich mehr als genug Sorgen. Jetzt

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