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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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trieb er seine großzügigen Spenderinnen regelmäßig zur Ekstase, indem er mit seinem Kopf zwischen ihren Schenkeln verschwand und gekonnt sein Zungenspiel einsetzte, das niemals zu kurz kam. Nur zu gerne verband er die orale Befriedigung mit einer einhergehenden Verköstigung. Es war naheliegend beide Genüsse miteinander zu verbinden. Essen und Sex. Eine Verhaltensweise, die man auch in der Tierwelt beobachten konnten, denn beides war zum Überleben notwendig. Die Fortpflanzung und das Fressen. Bei der Gottesanbeterin wurde der Geschlechtsakt stets erst eingeleitet, wenn das Weibchen dem Männchen den Kopf abriss. Gleichzeitig diente der tote Körper im Anschluss, als nahrhafte Futterquelle. Nicht überall ging es so martialisch zu, wie in der Insektenwelt. Doch war es nicht von der Hand zu weisen, dass man das Notwendige durchaus mit dem Schönen verbinden konnte.
Nicht selten geschah es dabei, dass Ardric bei der Liebkosung eines weiblichen Schoßes, seine Fangzähne mit ins Spiel brachte. Ein leichtes Zwicken, das die Erregung stets noch zu steigern vermochte. Getrieben von abwechselnder Wollust und Schmerz, bekamen die Damen nie genug. Wer sich einmal auf den blonden und versierten Liebhaber eingelassen hatte, wollte immer mehr von ihm. Wie die Ratten von Hameln dem Flötenspiel verfallen waren, so verfielen die Frauen der Reihe nach seinem Liebesspiel. Dank seiner Hypnosefähigkeiten konnte der Vampir die Damen stets vergessen lassen, was sie mit ihm erlebt hatten. Einerseits war es zu bedauern, dass sich die Gespielinnen im Nachhinein nicht mehr daran erinnerten, doch andererseits hatte es seine Vorteile, denn so sehr Ardric die Menschenfrauen auch mochte, so schnell langweilten sie ihn mit ihren trivialen Gesprächen.
Aber von dem Tag an, an dem sich der freiheitsliebende Ardric Donovan der sturen und eigenwilligen Mimma Craft angenommen hatte, waren sein und ihr bisheriges Leben gehörig auf den Kopf gestellt worden. Anfangs war ihm das eigensinnige Mädchen ein Klotz am Bei gewesen. Ein notwendiges Über, für das man ihm die Verantwortung aufgehalst hatte. Doch nach und nach hatte er sein zerbrechliches Anhängsel kennen und lieben gelernt. Und nun durchlitt er Höllenqualen, denn der unberechenbare Wirbelwind Mimma, deren Haare so dunkel wie die Nacht waren, war nirgendwo aufzufinden und schon bald würden sie alle sterben. Er hatte sich nicht einmal mehr von ihr verabschieden können. An seinem Oberschenkel verspürte Ardric ein leichtes Vibrieren in kurzen Intervallen. Jemand versuchte ihn anzurufen. Erst wollte er den Anruf gar nicht entgegen nehmen. Doch dann kam ihm in den Sinn, dass es Mimma sein könnte. Hastig zog er das schmale Gerät aus seiner engen Hosentasche hervor, wobei er befürchtete, den Anruf nicht schnell genug entgegennehmen zu können. Sollte der Anrufer "unbekannt" sein, hatte er nicht einmal die Möglichkeit zurückzurufen, falls er es nicht rechtzeitig schaffen sollte. Auf dem Display wurde glücklicherweise eine Nummer angezeigt. Diese war ihm jedoch nicht bekannt. Es war also durchaus möglich, dass sein Abkömmling ein fremdes Handy benützte, um ihn zu kontaktieren. Er nahm ab und führte das Smartphone langsam an sein Ohr. Er lauschte. Stille. Ein Knistern in der Leitung.
"Hallo?Ardric, bist du dran?" Im selben Moment, indem die männliche Stimme aus dem Lautsprecher drang, erlosch die Hoffnung, die kurzweilig in ihm aufgeflackert war. Sein Arm mit dem Handy in der Hand sank in seinen Schoß. Er war kurz davor wieder aufzulegen, als er plötzlich etwas vernahm, das ihn hellhörig werden ließ.
"Ardric, falls du mich hören kannst. Ich weiß, wo Luna ist!Ich weiß, wo das Ritual stattfinden wird!Ardric?So antworte mir doch bitte!", flehte ihn die Stimme an. Er klang aufgeregt. Ardric räusperte sich, bevor er zu sprechen begann. Er konnte und wollte noch nicht so recht glauben, was er soeben gehört hatte. Ihm fehlte schlichtweg die Kraft dazu, noch einmal Hoffnung zu verspüren, die dann sofort wieder im Keim erstickt würde.
"Warum bist du dir da so sicher, Onyx?", fragte er trocken.
"Gott sei Dank, du bist dran!", erwiderte er erfreut.
"Ich weiß es, weil Luna und ich schon einmal dort waren. Es ist derselbe Ort, an dem wir Baddo die Schriftrolle gestohlen haben! Als sie vor wenigen Stunden abgedüst ist, hatte sie doch etwas von einer Höhle und von Gebeinen gefaselt, was ich dir gegenüber ja schon erwähnt habe.Erst konnte ich damit nichts anfangen, doch dann habe

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