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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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werden. Doch die Männer waren stärker als sie. Die anderen beiden fixierten jeweils ihre Arme und ihren Hals mit Metallmanschetten. Diese waren leicht gewölbt und dienten als Auffangbehälter. Daran waren zusätzlich Schläuche angebracht, die alle in einer großen Karaffe mündeten, die als Sammelbehälter fungierte. Das pure Entsetzen war Mimma ins Gesicht geschrieben, denn sie konnte sich vorstellen, wozu man sie an das Kreuz gefesselt hatte. Das kalte Metall der Manschetten schnitt in ihre Haut, als sie versuchte sich mit aller Kraft loszureißen. Dabei strampelte sie noch immer mit den Füßen, um mehr Schwung zu bekommen, doch es half nichts. Stattdessen tat sie sich damit selbst weh. Da erblickte Colin den Schaft seines Jagdmessers, das in Mimmas Stiefel steckte.
"Wie nett von dir, du hast mir mein Messer mitgebracht", meinte er, stieg zu ihr auf die Plattform hinauf und zog das Messer heraus.
"Ich bin ja kein Untier und deswegen kläre ich dich auf, wozu all diese Sachen gut sind." Während er ihr erklärte, welche Bewandtnis es mit dem Folterwerkzeug auf sich hatte, an das er Mimma hatte fesseln lassen, warf er das Messer von einer in die andere Hand und wog abwechselnd sein Gewicht.
"Das Mittel, das ich dir gespritzt habe, ist ein sogenanntes Antikoagulans in reinster Form, hoch dosiert. Es stoppt die Blutgerinnung. Im Klartext heißt das, dass die Gerinnungseiweiße in deinem Blut sozusagen deaktiviert werden. Wenn ich dich also mit dem Messer tief genug schneide, blutest du schön langsam aus." Wie mit einem Zeigestock, zeigte er mit der Spitze des Messers auf die Vorrichtung, an die Mimma angeschlossen war.
"Die Manschetten fangen dein Blut auf und über die Schläuche gelangt es dann in den Tonbehälter, denn für das Ritual brauche ich unter anderem das Blut eines Vampirs. Dein Blut!" Mimma wurde panisch vor Angst, denn ihr wurde bewusst, dass dies ihr endgültiges Ende war.
"Und was ist mit Raven?", fragte sie flüsternd, denn ihre Stimme versagte.
"Gut, dass du fragst!Nachdem ich dich habe ausbluten lassen, ist er an der Reihe, denn sein Lebenssaft ist die zweite Zutat, die ich für das Ritual benötige. Das Blut einer Chimäre. Eine Kreatur, die zur Hälfte ein Vampir und zur Hälfte ein Werwolf ist." Mimma sah ihn verständnislos an, denn davon hörte sie zum ersten Mal. Doch lange konnte sie sich keine Gedanken darüber machen, denn auf seine Worte, ließ Colin Taten folgen. Er setzte die scharfe Klinge seines Messers an Mimmas zarte Haut an und schnitt ihr der Länge die Pulsader auf. Es war ein langer und tiefer Schnitt, den er am linken Arm wiederholte. Zuletzt fügte er ihr mehrere kleine und tiefe Wunden am Hals zu, aus denen sofort das Blut quoll und ungehalten herausfloss. Wie Colin er zuvor erklärt hatte, wurde der rote Saft von den Manschetten aufgefangen und über die Schläuche in den Behälter geleitet.
Mimma schrie so laut sie nur konnte, als sie spürte wie das Messer ihr Fleisch zerschnitt und das Blut ungehindert hervorsprudelte, als ob man auf eine Ölader gestoßen sei.
"Schrei ruhig so laut du willst. Hier draußen hört niemand deine Hilferufe. Und umso mehr du herumzappelst, desto schneller fließt dein Blut ab", informierte er sie. Doch Mimma nahm seine Worte nicht mehr wahr. Solange sie die Kraft hatte, schrie sie aus voller Kehle, denn dies war das Einzige, was sie noch tun konnte.Um ihr Leben schreien.

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Tiefer und tiefer versank Ardric in seiner Trauer. Er ertrank in seinem Kummer und ließ sich dahintreiben. Wie gelähmt saß er da und betrachtete noch immer die Abschiedsnotiz seines ersten und einzigen Abkömmlings. So hilflos hatte er sich noch niemals zuvor gefühlt. Weder als Mensch, noch als Vampir. Hätte er vorher gewusst, dass er jemals so empfinden würde, wäre er damals niemals auf die Bitte der Ältesten eingegangen, sich als Macher bereitzustellen. Schon damals hatte er Zweifel gehabt, ob man mit ihm die richtige Wahl getroffen hatte, denn er war alles andere als verantwortungsbewusst. Viel lieber kümmerte er sich um seine Geschäfte und vergnügte sich mit der Damenwelt. Es gab schließlich so viele schöne Frauen auf der Welt und jede war anders. Jede von ihnen küsste auf ihre Weise und jede schmeckte anders. Schweiß, Blut und Speichel. Ardric kostete stets von sämtlichen Körpersäften und nährte sich gerne von dem Blut der Frauen. Anschließend genoss er es aber auch, sich für die Blutspende angemessen zu bedanken. Als Gegenleistung

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