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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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als ihr Arm. Sie spürte wie instabil das Holz war. Dennoch schob sie ihren Körper durch das dichte Blätterdach und betrachtete mit Staunen die Sterne am Firmament. Es war eine besonders klare Nacht. Der Himmel war gespickt mit funkelnden Diamanten. Der Anblick raubte ihr den Atem. Das dichte Blätterdach erstreckte sich schier endlos in sämtliche Richtungen, wie ein grüner Laubteppich, unter dessen Oberfläche eine andere Welt lauerte. So wunderschön die Natur auch war, so grausam konnte sie sein, wenn sie einmal wieder ihr Recht einforderte, das Gleichgewicht von Muttererde wiederherzustellen.Hoch oben über den Bäumen empfand Mimma eine seltsame Ruhe. Der Mond, der noch nicht zu seiner vollen Größe gewachsen war, hatte eine hypnotische Wirkung auf sie. Noch hatte der Trabant am Himmelszelt keine rote Färbung angenommen. Ihr blieb also noch Zeit, die Höhle zu finden. Plötzlich sah sie ganz in ihrer Nähe Rauchschwaden aufsteigen. Dabei konnte es sich nur um ein Lagerfeuer handeln. Mimmas Herz machte Freudensprünge, denn einen solchen Hinweis hatte sie sich erhofft. Er würde sie mit Sicherheit zur Wolfs-Tomb führen.
Vorsichtig kletterte sie von ihrem Aussichtspunkt hinunter und rannte in dem Augenblick los, als ihre Füße den Boden betraten. Mittlerweile konnte sie sogar das verbrannte Holz vom Lagerfeuer riechen. Doch dann kam ihr ein Gestank entgegen, der ihr so gar nicht zusagte. Desto näher sie ihrem Ziel kam, desto intensiver wurde der Mief. Trotzdem rannte sie weiter, ohne jedoch darauf zu achten keinen Lärm zu machen. Sie hatte ihre Umgebung völlig ausgeblendet und sich nur noch auf ihren Geruchsinn konzentriert, als sie wie aus dem Nichts im vollen Lauf gegen etwas donnerte und durch die Wucht des Aufpralls zu Boden ging. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie die Orientierung verloren, doch dann rappelte sie sich wieder auf und sprang auf ihre Füße. Noch leicht benommen sah sich um und musste zu ihrem Erschrecken feststellen, dass man ihr Kommen bereits bemerkt hatte.
"Wie schön, unser Ehrengast ist endlich eingetroffen!", meinte Elester mit entzückter Miene. Er war es gewesen, der sich ihr in den Weg gestellt hatte, um sie unsanft abzubremsen.
"Wie hat dir die Aussicht auf dem Baum gefallen?", fragte er und gab ihr somit zu verstehen, dass sie sich dadurch selbst verraten hatte. Ihr war zu diesem Zeitpunkt nicht in den Sinn gekommen, dass man sie von dort aus hatte sehen können. Ein fataler Fehler, denn nun war sie ihren Feinden direkt in die Arme gelaufen.
"Ist es nicht eine herrliche Nacht..."
"...um zu sterben!", fügte Jinx hinzu, die sie argwöhnisch umkreiste und nicht mehr aus den verschlagenen Augen ließ. Da sich Mimma nicht anders zu wehren wusste, fauchte sie drohend, wie ein Kätzchen aus einer chinesischen Fellfarm, dem man eine Schlinge um den Hals gelegt hatte, um es bei lebendigem Leib zu häuten.
"Sieh nur, der Babyvampir hat ja richtig Angst vor uns!", rief Jinx erfreut aus und genoss ihre Überlegenheit.
"Wo ist denn dein blonder Bodyguard? Hat dein Macher dich etwa ganz alleine losziehen lassen, damit du blind vor Liebe in dein Verderben rennst?", wollte Elester wissen und grinste.
"Wo ist Raven und was habt ihr mit ihm gemacht?", fragte Mimma und ballte ihre Fäuste. Sie versuchte ihre Angst zu verbergen, doch ihre Stimme überschlug sich und sie zitterte am ganzen Körper. Elester gab seiner Gehilfin ein Zeichen. Jinx schnellte auf Mimma zu und packte sie an den Armen, sodass sie sich kaum noch rühren konnte.
"Den wirst du noch früh genug sehen", erwiderte der Vampir mit seiner typisch aufgesetzten Höflichkeit. Jinx zerrte an dem jungen, unerfahrenen Vampir herum und schob sie in Richtung der Höhle. Wann immer die Gefangene nicht schnell genug spurte, verdrehte Jinx Mimmas Arme auf dem Rücken, sodass ein stechender Schmerz durch diese zuckten und sie freiwillig weiter ging. Die Rolle als Sadistin lag der schroffen Assistentin. Sie wusste genau, wie sie Mimma anpacken musste, um mit wenigen Griffen die größtmögliche Wirkung zu erzielen und ihr Opfer gefügig zu machen. Elester ging ihnen voraus und gab sich stets galant. Ihm lag es eher, die Befehle zu geben, denn er hatte sich schon immer als Führungspersönlichkeit gesehen.
"Lass ruhig die Anderen die Drecksarbeit erledigen, damit du dir bloß nicht die Finger schmutzig machen musst!", warf ihm Mimma an dem Kopf. Elester warf ihr kurz einen gelangweilten Blick über die Schulter zu, um ihr zu

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