Der Boss und die sexy Luegnerin
und Schrecken. Zwar verstand Charlie, warum Vance all das tun wollte, aber hier ging es um ihren Sohn. „Was, wenn er dich sieht? Was, wenn er seine Drohung wahr macht und mir Jake wegnimmt?“ Sie schüttelte den Kopf und versuchte ihm ihre Hände zu entziehen, doch er hielt sie nur umso fester.
„Das wird nicht passieren.“
„Das kannst du nicht garantieren.“
„Stimmt. Kann ich nicht.“
Charlie biss sich auf die Lippe. „Warum können wir nicht einfach die Polizei einschalten?“
„Weil dann auch die Presse davon erfahren würde. Tut mir leid, Charlie, aber das kann sich Waverlys nicht erlauben.“
„Nein, natürlich nicht. Ich will das ja auch nicht in der Zeitung haben.“ Ein Schaudern durchlief sie.
„Aber ich könnte einen von Waverlys Sicherheitsleuten mitnehmen. Und ich werde auch vor Ort sein. Du wirst keine Sekunde lang in Gefahr sein, Charlie. Und ich verspreche dir, dass du Jake nicht verlieren wirst. Sollte es wirklich vor Gericht gehen, werde ich den besten Anwalt der Stadt für dich engagieren. Du wirst deinen Sohn nicht verlieren. Du musst mir einfach nur vertrauen. Kannst du das, Charlie?“
Am liebsten hätte sie sich in einem dunklen Loch versteckt. Sie dachte an Jake, der sicher im Kindergarten spielte, und sie zitterte bei dem Gedanken daran, den kleinen Jungen zu verlieren. Doch wenn sie nicht den Mut aufbrachte, diese Erpressung zu stoppen, dann würde sie sich für immer verstecken müssen. Und so wollte sie nicht leben.
„Also gut“, sagte sie, bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte. „Okay, ich mache es.“
Er zog sie an sich und küsste sie. Hart und schnell. Hitzewellen breiteten sich in ihrem Körper aus. Er ließ sie wieder los. „Gut. Sehr gut. Es wird funktionieren. Du wirst schon sehen. Also, er wollte, dass du dich morgen um fünf bei ihm meldest?“
„Ja.“ Wieder breitete sich die Furcht kalt in ihr aus.
„Dann warten wir bis 16.45 Uhr. Du wirst ihm schreiben, dass du ihn treffen willst.“ Vance umschloss ihre Hände, als sie sich auf die Unterlippe biss. „Du schreibst ihm, du würdest nichts unternehmen, bevor du ihn nicht persönlich getroffen hast.“
„Und was, wenn er ablehnt?“ Sie war sich ziemlich sicher, ihr geheimnisvoller Erpresser würde genau das tun.
„Wird er nicht. Das kann er sich gar nicht leisten. Du bist seine einzige Möglichkeit, an unsere Unterlagen ranzukommen. Also muss er es entweder auf deine Art machen oder riskieren, gar nichts zu bekommen.“
„Vielleicht.“
„Charlie, seine Drohungen haben doch nur funktioniert, weil er dich einschüchtern konnte. Und jetzt musst du keine Angst mehr haben.“
„Muss ich nicht?“
„Warum solltest du noch? Du hast doch jetzt mich.“
Hatte sie das? Sie schaute ihm in die Augen und fragte sich, wie lange es anhalten würde. Bis diese Bedrohung vorbei war? Bis Waverlys keine Gefahr mehr drohte?
Bis er ihrer im Bett überdrüssig wurde?
„Ich hoffe, du hast recht.“ So ganz war sie nicht davon überzeugt.
„Ich habe doch immer recht.“ Er grinste ihr zu und brachte ihr Herz zum Flattern.
O Gott, sie war so eine Idiotin. So eine verdammte Idiotin. Wie hatte sie sich nur verlieben können? Hatte sie diesen Gefühlsverwirrungen nicht abgeschworen, damals, als Jakes Vater verschwunden war? Sie hatte niemals mehr einem Mann vertrauen wollen. Niemals wieder riskieren wollen, so sehr verletzt zu werden.
Aber das hier ist anders, sagte sie sich. Vance war ehrlich. Er hatte sie nicht angelogen. Hatte sie nicht verführt, um daraus einen Vorteil für sich zu ziehen. Sich in ihn zu verlieben, war ihr Fehler, und sie würde ganz sicherlich dafür zahlen müssen.
Und sie wusste jetzt auch, dass das, was sie für Jakes Vater empfunden hatte, keine Liebe gewesen war. Was sie damals gefühlt hatte, kam dem jetzt nicht einmal nahe. Von dem hier hatte sie ihr ganzes Leben lang geträumt.
Und es wieder zu verlieren, würde sie umbringen.
Vielleicht lag es am Sex.
Vielleicht lag es auch daran, Charlie in seiner Wohnung zu haben. Vance war sich nicht sicher, was genau der Grund war, er wusste nur, dass seine legendäre Ungeduld sich in vollen Zügen bemerkbar machte. Der Gedanke, dass eine Drohung über Charlies Kopf hing, gefiel ihm ganz und gar nicht. Ihm gefiel nicht, dass sie in Angst lebte, und er würde das auch nicht länger zulassen. Daher hatte er einen Plan entwickelt, wie sie den Erpresser enttarnen könnten.
Er wusste, es war das einzig Richtige. Ebenso wie
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