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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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dieser Stadt etwas ganz Normales.«
    »Sie wohnen doch ganz in der Nähe. Haben Sie den Araber nie hinein- oder hinausgehen sehen?«
    Lächelnd legte sie den Kopf in den Nacken, und das Licht ließ ihre Augen leuchten. »Warum interessieren Sie sich so für die Synagoge?«
    »Ich habe geschäftlich mit dem Araber zu tun, der dort wohnt.«
    Sie stellte die Tasse auf den Tisch. »Sie wissen, wer es ist?«
    »Ja.«
    »Wie heißt er?«
    Er steckte ein Falafel -Bällchen in den Mund. »Warum interessiert Sie das so?«
    Ihr Lachen klang samtweich. »Wir zwei haben gemeinsame Interessen.«
    »Sieht so aus.« Bourne nahm einen Schluck Mate. »Er heißt Semid Abdul-Qahaar.«
    »Wirklich? Er ist ziemlich bekannt, nicht?«
    »In gewissen Kreisen, ja.«
    Sie sahen einander an, und Bourne erkannte in ihren Augen, dass sie Dinge wusste, über die sie nicht sprach. Das Farooj wurde gebracht und verströmte seinen köstlichen Duft. Das Stimmengewirr war nun so laut, dass sie sich über den Tisch beugen mussten, um einander zu verstehen.
    »Semid Abdul-Qahaar ist ein Terrorist«, sagte Rebekka, »auch wenn er etwas anderes behauptet.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich bin Jüdin«, antwortete sie.
    Jetzt begriff er, warum sie sich so für den Araber interessierte, der die Synagoge entweiht hatte.
    »Er wird nichts Interessantes in meinem Schließfach finden«, sagte Boris.
    »Das soll Zatschek entscheiden.«
    »Es überrascht mich, Sie hier weit weg von Ihrer Moskauer Zentrale zu sehen.«
    »Es gibt Dinge, um die man sich am besten persönlich kümmert«, erwiderte Berija. »Das macht die Arbeit interessanter.«
    »Es ist klug von Ihnen, Zatschek nicht zu trauen.«
    »Eine bittere Erfahrung für Sie.« Berija verschränkte die Arme vor der Brust. »Wissen Sie, General, Ihr Problem ist, Sie sind zu leichtgläubig. Es ist mir ein Rätsel, wie Sie so lange in dem Geschäft überlebt haben.«
    »Und das sogar sehr gut.«
    Berija runzelte die Stirn. »Sie scheinen jedenfalls keine Angst zu haben. Das werden wir bald ändern.« Er lächelte vergnügt. »Wissen Sie, General, wir glauben Ihnen nicht, dass Sie Tscherkesow haben sterben lassen, ohne dass er Ihnen alles verraten hat.«
    Boris blickte zu ihm auf und krümmte den Zeigefinger, damit der Direktor des SWR näher kam. Berija blickte sich um, als argwöhnte er eine Falle, dann beugte er sich zu Boris hinunter. Er roch nach teurem Parfüm.
    »Stalin verwendete auch Parfüm, Berija. Haben Sie das gewusst?« Boris schnalzte mit der Zunge. »Parfümierte Männer …« Er zuckte mit den Schultern, soweit das unter dem Gewicht des Masseurs möglich war. »Was soll ich sagen?«
    Berija lächelte gezwungen. »Zatschek wird gleich zurück sein, und dann wird es ernst für Sie. Falls er nichts findet …«
    »Glauben Sie mir, er findet nichts.«
    »Falls er nichts findet«, wiederholte Berija, jedes Wort betonend, »bringen wir Sie in unser sicheres Haus. Dort habe ich meine Experten auf dem Gebiet.«
    »Wahrscheinlich habe ich schon von ihnen gehört«, gab Boris zurück.
    Berija sah ihn etwas verwirrt an. »Ich verstehe Sie nicht, General.«
    »Das geht vielen so.« Boris öffnete seine linke Hand und sah, wie Berija den Schlüssel anstarrte.
    Berija schnappte sich den Schlüssel. »Ist es das?«
    »Das sollte Tscherkesow Semid Abdul-Qahaar übergeben.«
    Berijas Kopf schnellte hoch, und seine schwarzen Raubtieraugen bohrten sich in Boris’. »Dieser Terrorist ist hier?«
    »Das behauptet Tscherkesow. Er hat sich angeblich in der alten Synagoge niedergelassen. Das Treffen sollte in ungefähr zwei Stunden stattfinden.«
    Ein Hauch von Argwohn verdrängte Berijas triumphierenden Blick. »Warum erzählen Sie mir das, General?«
    »Ich weiß, wann ich verloren habe. Und ich habe keine Lust, mit Ihren Schlägern Bekanntschaft zu machen.«
    Berija seufzte, als Zatschek zurückkam und den Schließfachschlüssel kopfschüttelnd auf den Boden warf. »Mein lieber General, dann bedanke ich mich, dass Sie so zuvorkommend waren«, sagte Berija, »aber ich fürchte, ich kann Sie nicht hierlassen. Sie sind ein Unsicherheitsfaktor, und so etwas kann ich mir nicht leisten.«
    Er hob seinen Blick zum Masseur und nickte. Der Mann packte Boris mit eisernem Griff, während sich Berija umdrehte und ging. Boris war für ihn schon Vergangenheit. Berija hielt den Schlüssel hoch, und Zatschek nickte. Während die beiden hinausgingen, warf Zatschek Boris noch einen letzten Blick zu, der alles Mögliche bedeuten

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