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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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schweren Entscheidung. Wenn er jetzt in den Ladebereich hinausging und in einer dunklen Straße verschwand, war Rebekka verloren, und das konnte er nicht zulassen.
    Sobald die Männer die ersten Kisten hinaustrugen, machte Bourne kehrt und lief die Treppe hinauf und in den Gang, der zum Lagerraum mit der Leiter zum Dach führte.
    Er öffnete die Tür, trat in den Raum und sah sich einer kleinen silberfarbenen Beretta Kaliber .22 gegenüber. Die gleiche Waffe, wie Viveka Norén sie einst in der Stockholmer Disco auf ihn gerichtet hatte. Die Pistole gehörte einer schönen Frau mit blondem Haar und Vivekas hellblauen Augen. Sie sah genau wie Kaja aus, doch an ihrem wild entschlossenen Blick und ihrer Haltung erkannte er, dass es nicht Kaja sein konnte. Es musste ihre Zwillingsschwester Skara sein, die Frau mit den multiplen Persönlichkeiten.

DREIUNDDREISSIG
    Gebrochenes Licht fiel wie Dolche durch das Dachfenster, durchdrang die Dunkelheit und erhellte Teile ihres Gesichts – Wange, Nase, ein dreieckiges Stück ihrer Stirn.
    »Skara.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Ihrer Schwester begegnet«, antwortete Bourne. »Kaja.«
    »Kaja.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als würde sie den Namen schmecken. »Ist sie nicht tot?«
    Noch zwei Minuten. »Skara, wir müssen schnell weg hier.«
    » Ich werde gehen. Abdul-Qahaar und ich, wir verschwinden aus diesem verdammten Land.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite. »Hören Sie das?« Das Knattern von Rotoren über ihnen. Die Lichter huschten über ihr Gesicht, ihre Augen funkelten. »Der Hubschrauber landet gerade.« Mit einem höhnischen Lächeln fügte sie hinzu: »Und Sie sterben jetzt.«
    Ein schweres Rumpeln über ihnen lenkte sie einen Moment lang ab, und Bourne stürzte sich auf sie. Sie drückte ab, und er spürte ein Brennen in der linken Schulter. Dann hatte er sie im Griff. Er wollte ihr die Beretta entreißen, doch sie war flinker und zäher, als er erwartet hatte, und versuchte die Pistole auf seine Brust zu richten. Er drückte sie mit seiner überlegenen Kraft zurück, sodass die Pistole zwischen ihnen eingeklemmt war. Ihre Beine stießen gegen eine Kiste, und sie stolperte nach hinten. Erneut versuchte er, ihr die Waffe abzunehmen.
    Ihr Blick war grimmig und wild entschlossen, während sie um die Pistole kämpften. Doch er sah auch etwas Vertrautes in ihren Augen. »Töte mich!«, rief sie. »Damit das endlich ein Ende hat.«
    Er wollte ihr die Waffe entreißen, doch sie ließ nicht locker, drehte die Beretta um und drückte zweimal kurz hintereinander ab. Blut quoll aus ihren Wunden hervor, die Kugeln hatten mindestens eine Arterie zerrissen.
    »Skara!«, rief Bourne, als er sie zu sich zog, doch sie hörte ihn nicht mehr.
    Die schwarze Sikorsky S-76C++ wartete mit kreisenden Rotoren auf dem Hubschrauberlandeplatz. Bourne sah den Piloten, aber sonst niemanden in der Maschine. Er lief zu Rebekka, die an die Mauer gelehnt am Boden saß. Ihre Augen waren geschlossen, und er dachte einen Moment lang, sie sei tot, doch als er sie aufhob, öffnete sie zögernd die Augen.
    Sie zitterte. »Du bist zurück.« Ihre Worte wurden vom Dröhnen des Hubschraubers wie Papier verweht. Ihre Zähne klapperten.
    Bourne lief mit ihr los und schützte sie mit seinem Oberkörper. Wie es aussah, hatte sie nicht mehr sehr viel Blut verloren. Der Pilot beugte sich herüber und öffnete die Tür, doch als er sah, dass sie nicht die Passagiere waren, die er erwartet hatte, zog er seine Pistole. Bevor er jedoch die Waffe auf sie richten konnte, schoss ihm Bourne mit Skaras Pistole eine Kugel zwischen die Augen.
    Er setzte Rebekka auf den Beifahrersitz, hüllte sie in eine Kaschmirdecke, die er in der Kabine gefunden hatte, und schnallte sie an. Er lief um den Hubschrauber herum, öffnete die Tür des Piloten, zog den Toten heraus, stieg ein und knallte die Tür zu. In diesem Augenblick sprangen die ersten Sicherheitsleute aus der Dachluke hervor und nahmen den Helikopter unter Beschuss.
    Bourne ließ den Hubschrauber hochsteigen und drehte nach Westen ab. Dank des Adrenalins in seinen Adern spürte er fast keine Schmerzen in der linken Schulter.
    Hoch am Himmel wendete er die Sikorsky und sah den Feuerball der Explosion, die den gesamten El-Gabal-Komplex auslöschte. Die Druckwelle erfasste die zitternde Maschine, sie drehte sich, doch Bourne bekam sie wieder unter Kontrolle. Er flog so tief wie möglich, weil binnen weniger Minuten syrische

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