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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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zu schlagen. Als sie klappernd zu Boden fiel, blitzte etwas in seiner Hand auf. Rebekka schlang den Arm um seinen und brach ihm mit einem kurzen Ruck den Ellbogen. Der Mann stöhnte auf, seine Knie gaben nach, und sie schlug mit dem Handballen zu und rammte ihm das Nasenbein ins Gehirn. Er fiel um – tot, noch bevor er am Boden lag.
    Als Bourne bei ihr war, lächelte sie ihm zu, doch dann verschwamm ihr Blick, und sie sank in seine Arme. Da spürte er das warme Blut von dem Messerstich in ihrer Seite.
    Er legte sie auf den Boden, um sich die Wunde anzusehen.
    »Lass nur«, sagte sie. »Du musst dich beeilen. Ich will dich nicht aufhalten.«
    »Sei still.« Bourne untersuchte rasch die Wunde. Sie war tief, aber es sah nicht so aus, als wäre ein Organ verletzt, doch der Blutverlust war so stark, dass er sofort etwas unternehmen musste, damit sie nicht verblutete. Er riss ein Stück von ihrem Gewand ab und verband die Wunde damit so fest wie möglich. Der Blutfluss war für einen Moment gestoppt, doch nach wenigen Augenblicken begann das Blut durch den Stoff zu sickern.
    »Hör zu«, sagte sie eindringlich, »der echte Semid Abdul-Qahaar hat ein nervöses Zucken im rechten Augenwinkel. Das kann kein Doppelgänger nachmachen.«
    Bourne nickte und wickelte noch eine Stoffschicht um die Wunde. Mehr konnte er nicht tun.
    »Lass mich hier«, sagte sie.
    Er zögerte immer noch.
    »Geh schon«, fügte sie mit einem gezwungenen Lächeln hinzu. »Ich kann selbst auf mich aufpassen. Ich bin vom Mossad.«
    »Ich komm zurück und hol dich.«
    Ihr Lächeln wurde bitter. »Nein, tust du nicht. Trotzdem – danke.«
    Er stand auf und blickte in den Ladebereich hinunter. Die Tore waren bereits geöffnet. Er musste zu den Kisten mit den Waffen gelangen, bevor sie verladen wurden. Er hatte keine Zeit, mit ihr zu diskutieren.
    Ohne zurückzublicken, lief er zur Luke, die ins Innere führte. Er riss sich die Kleider herunter und zog die Uniform des Wächters an, den er getötet hatte. Durch die gläserne Klapptür der Luke wirkte der Lagerraum dunkel und leer. Eine Leiter führte vom Fußboden zur Luke herauf. Es überraschte ihn nicht, dass der Zugang mit einem Alarmdraht gesichert war, der rund um die Luke verlief. Ihm war sofort klar, dass ihm der Glasschneider nichts nutzte, weil er keinen Saugnapf hatte, um das Glas festzuhalten, nachdem er es geschnitten hatte. Er nahm sein Messer zur Hand und steckte es in die Stelle, an der die Luke mit dem Kiesboden des Dachs zusammentraf. Die Spitze brach ab, sodass das Ende des Messers nunmehr wie ein Schraubenzieher aussah.
    Die Scharniere der Klapptür befanden sich gegenüber der Leiter. Mit der abgebrochenen Messerspitze löste Bourne die Schrauben so weit, dass er die Tür anheben konnte. Mit dem Messer entfernte er an zwei Stellen die Isolierung am Draht der Alarmanlage und befestigte die freien Drahtenden seines Kabels am Alarmdraht, damit der Stromkreis nicht unterbrochen und kein Alarm ausgelöst wurde, wenn er die Tür öffnete. Er hob die Klapptür weit genug, um durchkriechen zu können. Mit einem Sprung landete er auf dem Boden des Lagerraums, lief zur Tür und trat hinaus auf einen langen Gang. Gegenüber erstreckte sich eine niedrige Mauer, von der man die gesamte Lagerhalle überblickte. Er brauchte nicht lange zu suchen, um die zwölf Kisten zu entdecken. Sie standen auf der rechten Seite der Halle. Links befanden sich die offenen Tore zum Ladebereich. Die ersten Kisten wurden bereits auf die Lastwagen verladen. Er nahm sich zehn Sekunden, um sich alles einzuprägen, was er sah, dann lief er über die nächste Treppe hinunter.
    Die oberen Stockwerke stellten kein Problem dar; alle waren unten im Erdgeschoss mit dem Verladen des Kriegsgeräts beschäftigt. Semid Abdul-Qahaar war nirgends zu sehen, doch er musste ganz in der Nähe sein. Diese Lieferung war so wichtig, dass er den Ladevorgang bestimmt persönlich beaufsichtigte.
    Auf der Treppe zum Erdgeschoss traf er auf den ersten Wächter. Der Mann nickte ihm zu, doch als Bourne an ihm vorbeilief, hielt er ihn am Arm zurück.
    »Wo ist denn deine Waffe?«, fragte der Mann.
    »Hier«, antwortete Bourne und knallte den Wächter mit dem Kopf gegen die Wand. Der Mann verdrehte die Augen und sank zu Boden. Bourne nahm seine AK-47 an sich und lief den Rest der Treppe hinunter. Bei dem Tempo, in dem die Kisten verladen wurden, blieben ihm höchstens zehn Minuten, um die SIM-Karten anzubringen und aus dem Gebäude zu verschwinden,

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