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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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mitverantwortlich für ein Klima, in dem die Unzufriedenheit junger Menschen zu blindem Hass gesteigert wurde.
    Wagner überlegte einen Augenblick. »Es gibt da vielleicht jemanden, der Ihnen weiterhelfen kann.« Er biss sich auf die Lippe. »Sein Name ist Hermann Bolger. Er ist Uhrmacher, beobachtet aber auch das Geschehen in der Moschee. Er weiß, was die Uhr geschlagen hat.« Seine Lippen krümmten sich zu einem Lächeln. »Witzig, nicht?«
    »Nein«, erwiderte Boris knapp. »Wo finde ich diesen Herrn Bolger?«
    Wagner nannte ihm die Adresse, und Boris prägte sie sich ein. Sie sahen sich noch zwei weitere Bilder an, um sich den Anschein von normalen Besuchern zu geben, danach ging Wagner weg. Boris nahm seinen Plan zur Hand und streifte noch zwanzig Minuten durch das Museum.
    Dann machte er sich auf die Suche nach Hermann Bolger.
    Das Prasseln des Regens hörte sich an wie lautes Rufen, wie scharfe Kommandos an Armeen des Altertums, die aufeinander losstürmten und in einen zähen Kampf Mann gegen Mann verstrickt wurden. Bourne stand unter einer hohen Kiefer, deren dunkle Äste von Wind und Regen gepeitscht wurden.
    Von seinem Beobachtungspunkt aus verfolgte er, wie der Jeep in die Luft flog und als Wrack herabstürzte; er brannte nur wenige Sekunden, ehe der sintflutartige Regen das Feuer löschte. Die Trümmer flogen in alle Richtungen, einige Bruchstücke landeten nur wenige Meter vor seinem Versteck – das geschwärzte Lenkrad und Suarez’ Kopf, rauchend und stinkend wie verbranntes Fleisch vom Grill. Suarez’ Lippen, Nase und Ohren waren weggebrannt. Die Überreste seiner Augen rauchten, als wäre er ein Geschöpf aus der Hölle.
    Bourne beobachtete, wie Vegas die Stufen vor seinem Haus herunterkam, und wich hinter den Stamm der mächtigen Kiefer zurück. Aus der Entfernung sah es so aus, als würde er altmodische genagelte Schuhe tragen. In der Hand hielt er eine Schrotflinte, doch das war es nicht, was ihn so gefährlich aussehen ließ, sondern seine Augen, die wie glühende Kohlen leuchteten. Mit seiner grimmigen Entschlossenheit erinnerte er Bourne an eine Grizzly-Mutter, die er einmal in Montana gesehen hatte; sie hatte ihre Jungen vor einem hungrigen Puma beschützt. Er fragte sich, vor wem Vegas sich und Rosie schützte. Diese elektronischen Sicherheitsvorkehrungen ließen sich nicht in ein paar Tagen installieren; sie waren bestimmt nicht für Bourne gedacht.
    Aber für wen dann?
    »Du bist verrückt«, hatte Suarez gesagt, als Bourne etwa einen Kilometer vor Vegas’ Haus angehalten hatte. »Das mach ich nicht.«
    »Wenn du verarztet werden willst, dann solltest du es tun«, gab Bourne zurück.
    »Wenn du aussteigst, kann ich umdrehen und davonfahren.«
    »Der einzige Weg von hier weg führt den Berg hinunter«, erwiderte Bourne. Es goss nun so heftig, dass man sich vorkam wie unter einem Wasserfall. »Du müsstest mit einer Hand lenken. Aber du kannst dich gern in den Tod stürzen, wenn du unbedingt willst.«
    Suarez hatte ihn wütend angefunkelt, doch dann schien er zu resignieren. »Was hab ich verbrochen, dass ich dir über den Weg laufen musste?«
    Bourne öffnete die Tür, und ein Getöse drang in den Jeep, dass man glaubte, die Welt ginge unter. »Halt dich einfach an den Plan, dann wird alles gut gehen. Du fährst direkt zu ihm hin. Vegas kennt dich. Ich komme dann nach. Alles klar?«
    Suarez nickte resigniert. »Meine Hand bringt mich um. Ich spüre die Finger nicht mehr, die du mir gebrochen hast.«
    »Sei froh«, erwiderte Bourne. »Stell dir vor, was du für Schmerzen hättest, wenn du sie spüren würdest.«
    Er stieg aus dem Jeep und war binnen Sekunden völlig durchnässt. Suarez rutschte mühsam auf den Fahrersitz und fuhr los, die Straße hinunter, die direkt zum Haus führte.
    Bourne hatte nach der ersten Infrarotkamera sofort angehalten, ohne Suarez zu verraten, warum. Die Kamera war als Meilenstein getarnt. Er erkannte die Vorrichtung, weil er etwas Ähnliches vor Jahren bei einer Villa in den Bergen Rumäniens gesehen hatte. Es war ein äußerst raffiniertes System, doch Bourne hatte es dennoch überwunden und sich Zugang zur Villa verschafft. Selbst wenn Suarez den Meilenstein bemerkt hatte, würde er kaum wissen, was sich dahinter verbarg.
    Mit einer solchen Falle hatte Bourne nicht gerechnet. Er wollte nicht noch mehr Überraschungen riskieren, deshalb beschloss er, Suarez den Rest des Weges allein fahren zu lassen, während er das Gelände zu Fuß erkundete.
    Dass seine

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