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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Edelstahloberfläche nahm er eine Injektionsspritze. Bourne konnte sehen, dass sie schon mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war.
    Der Arzt wandte sich an ihn. »Die Spritze macht Sie nicht bewusstlos, sondern versetzt Sie nur in Tiefschlaf, damit ich Ihre Deltawellen – die langsamsten Gehirnströme – aufzeichnen kann.« Als Reaktion auf den geübten Druck seines Daumens spritzte eine kleine Menge Flüssigkeit aus der Injektionsnadel. »Ich muss sehen, ob es in Ihren Deltawellen pathologische Veränderungen gibt.«
    Bourne nickte … und wachte wieder auf, als sei überhaupt keine Zeit vergangen.

    Â»Wie fühlen Sie sich?«, fragte Dr. Sunderland.
    Â»Besser, glaube ich«, sagte Bourne.
    Â»Gut.« Dr. Sunderland zeigte ihm einen Ausdruck. »Wie ich vermutet habe, hat es in Ihren Deltawellen eine Anomalie gegeben.« Er tippte darauf. »Hier, sehen Sie? Und hier noch mal.« Er gab Bourne einen zweiten Ausdruck. »Dies sind Ihre Deltawellen nach der Behandlung. Wie Sie sehen, ist die Anomalie weitgehend verschwunden. Das lässt hoffen, dass auch Ihre Erinnerungsblitze in zehn bis vierzehn Tagen ganz verschwunden sein werden. Ich muss Sie allerdings warnen. In den kommenden achtundvierzig Stunden können die Beschwerden verstärkt auftreten, weil die Synapsen so viel Zeit brauchen, um auf die Behandlung zu reagieren.«
    Â 
    Die kurze Dämmerung dieses Winterabends ging schon in Nacht über, als Bourne aus dem Gebäude mit der Arztpraxis, einem großen neoklassizistischen Gebäude in der K Street, auf die Straße trat. Vom Potomac River her peitschte ihm ein nach Phosphor und Fäulnis riechender eisiger Wind die Mantelzipfel gegen seine Schienbeine.
    Als er einem kleinen Wirbel aus Staub und Abfall den Rücken zukehrte, sah er flüchtig sein Spiegelbild im Schaufenster eines Blumengeschäfts, hinter dessen Glas farbenfrohe Sträuße leuchteten, die den Blumen bei Maries Beerdigung so ähnlich sahen.
    Gleich rechts neben ihm öffnete sich die Messingtür des Ladens, und eine Frau kam fröhlich mit einem bunt verpackten Blumenstrauß in den Armen heraus. Er roch … Was war dieser Duft, der aus den Papierhüllen stieg? Gardenien, ja. Dies war ein sorgfältig vor der Winterkälte geschützter Gardenienstrauß.
    Vor seinem inneren Auge erschien wieder die Szene, wie er die Unbekannte aus seiner Vergangenheit in den Armen hielt
und ihr warmes, pulsierendes Blut über seine Unterarme laufen fühlte. Sie war jünger, als er vermutet hatte, höchstens Anfang zwanzig, bestimmt nicht älter. Als ihre Lippen sich bewegten, lief ihm ein kalter Schauder das Rückgrat hinunter. Sie lebte noch! Ihr Blick suchte seinen. Blut sickerte aus ihrem halb offenen Mund. Und Wörter, verschwommen, undeutlich. Er strengte sich an, um sie zu verstehen. Was sagte sie? Versuchte sie, ihm etwas zu erzählen? Wer war sie?
    Ein weiterer staubiger Windstoß holte ihn in die Washingtoner Realität zurück. Das Schreckensbild war verschwunden. Hatte der Gardenienduft die Unbekannte aus seiner Erinnerung heraufbeschworen? Gab es eine Verbindung zwischen beidem?
    Bourne machte kehrt, um zu Dr. Sunderland zurückzugehen, obwohl der Arzt ihn gewarnt hatte, die quälenden Erinnerungen könnten anfangs vermehrt auftreten. Im nächsten Augenblick summte sein Mobiltelefon. Er spielte kurz mit dem Gedanken, es zu ignorieren. Dann klappte er das Handy auf und hielt es ans Ohr.
    Zu seiner Überraschung war die Anruferin Anne Held, die Assistentin des CI-Direktors. Vor seinem inneren Auge stand ihr Bild: eine hochgewachsene, schlanke Brünette Ende zwanzig mit klassisch schönen Zügen, rosigen Lippen und eisgrauen Augen.
    Â»Hallo, Mr. Bourne. Der DCI möchte Sie sprechen. Er möchte, dass Sie zu ihm kommen.« Ihren Akzent hätte man mittelatlantisch nennen müssen – irgendwo auf halber Strecke zwischen ihrem englischen Geburts- und ihrem jetzigen amerikanischen Wohnort.
    Â»Ich habe nicht den Wunsch, mit ihm zu sprechen«, wehrte Bourne kalt ab.
    Anne Held seufzte, als mache sie sich auf eine Auseinandersetzung gefasst. »Mr. Bourne, außer Martin Lindros weiß
wohl niemand besser über Ihr schwieriges Verhältnis zu dem Alten – und zur CI ganz allgemein – Bescheid als ich. Dafür haben Sie weiß Gott gute Gründe: Man hat Sie unzählige Male

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